Die Altstadtfreunde Hersbruck in der

 
 
Ausgabe 2002
Titel
Untertitel
  • Samstag, 19. Januar 2002
  • Aktuelles Interview Die Altstadt als Museum
  • Donnerstag, 14. März 2002
  • Hersbrucker Wahrzeichen war Thema bei den Altstadtfreunden Schusterhäusl braucht Geldspritze
  • Donnerstag, 30. Mai 2002
  • Hersbrucker Altstadtfreunde besichtigen das Scheindel-Arial zwischen Grabenstraße und Bahnstrecke Steinerne Überbleibsel einer Baustoff-Firma
  • Montag, 01. Juli 2002
  • Vereine unterwegs Die Hersbrucker Altstadtfreunde in Thüringen
  • Freitag, 06. September 2002
  • Beim "Tag des offenen Denkmals" am Sonntag kann man historische Anlagen im Hersbrucker Land besichtigen Einblick in das Leben unserer Vorfahren
  • Montag, 9. September 2002
  • "Tag des offenen Denkmals" bot ungewohnte Einblicke in historische Hersbrucker Bauten  Leben in alten Stadt-Türmen 
  • Samstag, 19. Oktober 2002
  • Hersbrucker Altstadtfreunde erinnerten an den Anlass ihrer Gründung vor 20 Jahren Aufschrei wegen Ratsbeschluss
  • Donnerstag, 19. Dezember
  • Hersbrucker Stadtrat gibt mit großer Mehrheit Signal an mögliche Investoren Klares Ja zu neuen Märkten


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    Samstag, 19. Januar 2002

    Die Aktelle Interview

    Die Altstadt als Museum








    Christian Breu

    Ein historisches, aber heißes Jahresthema haben die Hersbrucker Altstadtfreunde: Geschichte und Gegenwart des Handels - vom Kolonialwarenladen zum Supermarkt (siehe Termine in der HZ vom Donnerstag). Auch Nichtmitglieder können bei den Spaziergängen zu Scheindel-Areal, Bleistiftfabrik oder Brauerei mitgehen. Ausflüge gibt es nach Weimar (27./28. April) und Sulzbach-Rosenberg (9. September). Hat der Handel in den kleinen Gebäuden Hersbrucks eine Chance? Fragen an den Vereinsvorsitzenden, Zimmermeister Christian Breu.

    Warum das Thema Handel? 

    Christian Breu: Wir wollten den Umbau der Prager Straße zum Anlass nehmen, ihre Rolle als Handelsstraße genauer anzuschauen. Hersbruck war wohl weniger ein Handels- als ein Durchgangsort, wo umgeladen und umgespannt wurde. Aber die Wiederverwendung des alten Pflasters mit den historischen Hinweisen im Boden finden wir gelungen. Jetzt sollte noch eine Stelltafel den Zusammenhang erklären und Worte wie ,Barchent" (Wollstoff) übersetzen. 

    Der Handel hat der Stadt viele Jahre Wohlstand gebracht. Heute drängen die Großen hinaus auf die grüne Wiese und die Kunden wandern in die Großstadt ab. Ist da nicht zu befürchten, dass Hersbruck zwar ein schmuckes, denkmalgeschütztes Städtchen bleibt, aber die Geschäfte leerstehen?

    Breu: Die Trends des Marktes können wir nicht aufhalten. Aber es gibt durchaus Chancen, die kleinteiligen Gebäude kommerziell zu nutzen, für den Milchladen, für das Fischgeschäft, für gute regionale Qualitätsprodukte. Und im Einzelfall muss man darüber nachdenken, Gebäude zusammenzulegen, um großflächigere Nutzungen zu erreichen.

    Das Gros des Handels spielt sich aber auf ebenerdigen Großflächen ab. Die Altstadt wird Museum und Schlafstadt? 

    Breu: Zum einen kommen die vielen Ausflügler und Touristen hierher, weil sie etwas anderes zu sehen bekommen als eine gesichtslose Neubausiedlung vor den Toren Nürnbergs. Deshalb muss die historische Substanz erhalten werden. Zum andern erfüllt die Altstadt mit ihrer Fußläufigkeit das Bedürfnis vieler Bewohner, Menschen zu treffen, Dinge direkt erledigen zu können. Ich gehe viel lieber zu Fuß zu meiner Bank als zum Online-Banking. Auch der Markt am Mittwoch und Freitag ist attraktiv. 

    Zum Erhalt der Altstadt gehört auch das Scheunenviertel. Da wollte Ihr Verein verhindern, dass ein Stadl in städtischem Besitz verloren geht.

    Breu: Die Scheune wurde vor Jahren nur provisorisch mit einer Dachplane gesichert, jetzt drohen Einsturz oder Abriss. Nur eine Fassade wie eine Westernstadt-Kulisse übrig zu lassen, fände ich ungenügend. Die Kommune hat als Eigentümerin schon eine Vorbildfunktion. Ich kann nicht vom Privatbesitzer detailgetreue Denkmals-Sanierung verlangen und selber ein Gebäude verfallen lassen. Auch das Schusterhäusel am Wassertor ist vom Verfall bedroht. Dessen Erhalt ist aber sicher auch eine öffentliche Aufgabe. 

    Fühlen Sie sich als nun 20-jähriger Verein anerkannt?

    Breu: Die prinzipiellen Ziele stellt niemand in Frage. Im Einzelfall ist es halt mitunter schwierig. 

    Interview: Walter Grzesiek 
     
     

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