Freitag, 6. September 2002

Beim "Tag des offenen Denkmals" am Sonntag kann man historische Anlagen im Hersbrucker Land besichtigen

Einblick in das Leben unserer Vorfahren

              Gänsturm
Am Sonntag zu besichtigen: Mauerweg mit Wildzirkelturm (links) und der Gänsturm (rechts).   Fotos: T. Kohl

HERSBRUCK - Am kommenden Sonntag findet europaweit wieder der "Tag des offenen Denkmals" statt. Die Stadt Hersbruck beteiligt sich mit zwei besonderen Denkmälern. Vorgestellt werden von 11 bis 16 Uhr das Kunstmuseum ,Einlasshaus am Spitaltorturm" mit Skulpturengarten sowie die teilrenovierte Stadtmauer mit dem Wildzirkelturm am Mauerweg. Zusätzlich stellen die Altstadtfreunde den Gänsturm am Eisenhüttlein vor.

Das alte Zollhaus, das spätere Einlasshaus an der Außenseite des Spitalturms, dürfte im 17. Jahrhundert errichtet worden sein. 1997/98 renovierte die Stadt zusammen mit dem Förderverein Kunstmuseum e.V. das Gebäude in Absprache mit dem Landesamt für Denkmalpflege.

Seit April 1999 ist der Förderverein Mieter dieses Hauses, das als Kunstmuseum mit mehrmals jährlich wechselnden öffentlichen Ausstellungen aktueller Kunst genutzt wird. Der Teil des Stadtgrabens unterhalb des Kunstmuseums, der Skulpturengarten, zeigt mit verschiedenartigen Plastiken einen Querschnitt zeitgenössischer Kunst.

Der Mauerring entstand in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts und wurde nachweislich 1444 mit dem Nürnberger Tor geschlossen. Bei der Renovierung des Wehrgangs im Jahr 2000 konnte aufgrund einer dendrochronologischen Untersuchung Originalholz aus dem Jahr 1641 nachgewiesen werden. In diesem Zusammenhang wurde der Wildzirkelturm umfassend renoviert. Die historisch vorhandene Türöffnung vom Wehrgang zum Turm wurde wieder geöffnet. Der Wehrgang ist im Bereich zwischen Spitaltor und Wildzirkelturm für die Öffentlichkeit zugänglich.

Die Altstadtfreunde, unter deren Namen die Tombola zur Sanierung der Stadtmauer und der Ausbau erfolgten, haben am Sonntag den Gänsturm am Eisenhüttlein geöffnet. Dort gibt es ein Quiz über Hersbrucker Bauwerke anhand der ausgestellten Zeichnungen von Heinz Bauer. Außerdem bekommt man dort eine Schrift über die Geschichte der Hersbrucker Stadtmauer (Süß/Thiemann, Gänsturm oder Schwalbenturm H. 1993) und die Jubiläumsschrift 20 Jahre Altstadtfreunde ("Die Altstadtfreunde Hersbruck in der Hersbrucker Zeitung 1982", zusammengestellt von Phil Sydenham).

In Engelthal bietet der Verein, der sich um die Erhaltung der Klostermauer bemüht, um 14 Uhr eine Führung an. Hans Frauenknecht führt die Teilnehmer zu historisch interessanten Stellen des ehemaligen Klosterdorfs. Die eineinhalbstündige Tour beginnt an der evangelischen Kirche und führt auch zu den Bereichen der alten Klostermauer, die durch das Engagement des Vereins schon restauriert werden konnten.

In Henfenfeld kann man von 8 bis 18 Uhr die Nikolauskirche besichtigen. Die Dorfkirche in der Ortsmitte stammt aus dem 12. Jahrhundert. Trotz Barockisierung wurden romanische und gotische Ursprünge bewahrt.

Wahrzeichen der Frankenalb

Burg Hohenstein in der Gemeinde Kirchensittenbach ist von 10 bis 18 Uhr geöffnet, in diesem Zeitraum finden auch Führungen statt. Der markante Bau, der als Wahrzeichen der Frankenalb gilt, stammt in seinem Kern aus dem 12./13. Jahrhundert. Die Burg brannte1590 aus und wurde nur teilweise wieder hergestellt. In die Schlagzeilen geriet sie, als im Februar 2000 ein großer Teil der Pallas-Mauer einstürzte. Daraufhin war die Ruine lange Zeit eine Baustelle, für Besucher gesperrt. Die Schäden sind mittlerweile behoben.

In Hunas bei Hartmannshof kann man zwischen 10 und 18 Uhr die Archäologisch-paläontologische Ausgrabung besichtigen. Ab 10.15 Uhr werden stündlich Führungen durch Mitarbeiter der Universität Erlangen angeboten.

Burg Hartenstein heuer zu

Die Burg Hartenstein, in den letzten Jahren ein Publikumsmagnet beim ,Tag des offenen Denkmals", ist heuer nicht geöffnet. Besitzerin Mia Haunhorst bedauert, dass sie aus gesundheitlichen Gründen keine Besucher durch das Anwesen führen kann.

Infos über weitere Denkmäler im Landkreis Nürnberger Land, die am Sonntag geöffnet sind, auf der 4. Lokalseite unter ,Tipps der Woche".

Im privaten Heimat-Museum Kastl, Hohenburger Straße 44, sind von 13 bis 17 Uhr Führungen. Das Hammermeisterhaus aus dem Jahre 1399 wurde 1981 von der Familie Weiß erworben und fachkundig renoviert. Seit 1986 ist daraus nebst Scheune ein Heimatmuseum entstanden mit Kulturgüter unserer Vorfahren aus den letzten Jahrhunderten. 
 
 




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