Vereine Unterwegs Die Hersbrucker Altstadtfreunde waren in Thüringen unterwegs. Stationen waren Stadtroda, Höhenfelden und Weimar.
Die Hersbrucker Altstadtfreunde bei einem Fotostopp in Thüringen. Die erste Station war Stadtroda, unweit vom Hermsdorfer Kreuz, am Eingang
zum Thüringer Holzland. In einem kurzen Rundgang wurde die Stadt besichtigt,
die sich an die steilen Buntsandsteinfelsen im Tal der Roda schmiegt. Schloss,
Kirchen und Rotes Tor, neben dem angeblichen Geburtshaus des Schwarzkünstlers
Johann Faust von 1480 und der sorgfältig restaurierten „Suptur“, wurden
mit großem Interesse betrachtet. Höhepunkt war die Ruine des
alten Zisterzienser-Nonnenklosters, das die Herren von Lobdeburg um 1240
als Begräbnisplatz stifteten. Die wuchtigen Sandsteinmauern mit Stilelementen
der Hochgotik und sechs alten Grabplatten beeindruckten die Besucher.
Im nahen Ort Gernewitz wurde ein schöner Vierseitbauernhof besichtigt, in dem sich nun ein Denkmalhof befindet. Hier werden Seminare über Restaurierung von Baudenkmälern mit historischen Baustoffen durchgeführt, und alte Steine, Türen und Fenster sind hier gelagert und können erworben werden. In der vorbildlich renovierten Hammermühle wurde zu Mittag gegessen. In Kranichfeld an der Ilm beeindruckte das Oberschloss auf steilem Berghang, ein romantischer Renaissancebau von 1540 und der wunderschön renovierte Gutshof in Ortsmitte, in dem der Dichter Rudolf Baumbach 1840 geboren wurde. Sofort wurde sein Lied „Hoch auf dem gelben Wagen“ angestimmt, und weiter ging die Fahrt zum Freilichtmuseum Hohenfelden. Am landschaftlich reizvoll gelegenen Stausee liegt Hohenfelden mit einem besonderen Museum, in dem Zeugnisse der Architektur, Kultur und Lebensweise der ländlichen Bevölkerung Mittelthüringens gezeigt werden. Am Eichberg wurden mehrere Höfe und Einzelgebäude wie Scheunen, Töpferei, Bienenhaus und Hirtenhaus aus der Umgebung wieder aufgebaut und originalgetreu präsentiert. Im denkmalgeschützten Dorf sind mehrere Höfe und Häuser an Ort und Stelle verblieben und sind als Museum eingerichtet: Brauhaus, Bauernhof, Schusterhaus, altes Schulhaus und Schafscheune mit interessanter Ausstellung waren zu besichtigen, daneben der reizende Pfarrhof mit Sonderausstellungen und einem herrlich eingerichteten Café. Der Nachmittag war viel zu kurz, um alle Sehenswürdigkeiten genau
kennen zu lernen. Doch es musste aufgebrochen werden, um am Abend rechtzeitig
bei Wedekinds „Lulu“ im Deutschen Nationaltheater zu sein. Im Steigenberger
Hotel am Bahnhof war die Gruppe vorzüglich untergeracht und wer nicht
ins Theater ging, konnte die Stadt bei Nacht erkunden. Am Sonntagmorgen
nahmen einige am Gottesdienst in der Herderkirche teil, der durch Chorgesang
der Weimarer Kantorei und durch einen ukrainischen Kinderchor ausgestaltet
wurde. Danach wurde Cranachs großes Reformationsbildnis besichtigt.
Anschließend besuchte ein Teil der Gruppe das Goethehaus mit dem
äußert beschlagenen Führer Professor Nasdala, die andere
Hälfte machte eine Stadtführung zu den Schlössern, der Bibliothek
und dem großen Marktplatz mit dem berühmten Hotel Elephant und
dem wunderschönen Cranachhaus von 1547. Von den Schlössern aus
wurde auch ein Stück des Ilmparks in Augenschein genommen und natürlich
das Wohnhaus der Frau von Stein und der alte Ginkgo-Baum. Mehr über
Gartenkultur erfuhr man um Hof des romantischen Kirms-Krackow-Hauses. Nach
der Mittagspause tauschten die beiden Gruppen die Führer.
hs
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