Fahrt der 6. Klassen ins mittelalterliche Nürnberg auf den Spuren von Oskar
Im Deutschunterricht hatten die beiden 6. Klassen die Lektüre „Oskar und das Geheimnis der verschwundenen Kinder“ von Claudia Frieser kennengelernt. In diesem Buch gelangt Oskar, ein Junge aus der Jetztzeit, in das mittelalterliche Nürnberg. Dort erlebt er an Lorenzkirche, Heilig-Geist-Spital und an anderen Plätzen viele Abenteuer, bevor er wieder in seine Zeit zurückkehrt. Unter anderem lernt er auch den jugendlichen Albrecht Dürer kennen.
Bei unserer Fahrt nach Nürnberg suchten wir die Schauplätze aus dem Buch auf, die jeweils von einer Dreiergruppe Schüler vorgestellt wurden. Gleich zu Beginn hielten wir an der Lorenzkirche an, wo die Westfasade mit dem eindrucksvollen Portal sowie das Teufelsbrünnlein besondere Beachtung fand. Weiter ging es der Pegnitz entlang, wo die Bedeutung der vielen „hübschen, kleinen Erker“ geklärt wurde. Im Heilig-Geist-Spital entdeckten wir den alten Klostergarten und dem Kreuzgang. Besonders viel gab es zum Hauptmarkt zu erzählen. Hier wurde das mittelalterliche Marktgeschehen mit Ständen, Gauklern und auch Pranger wieder lebendig. Um Punkt 12 Uhr bewunderten wir das „Männleinlaufen“ der Frauenkirche und erfuhren dessen Bedeutung.
Ein weiterer Höhepunkt war das Dürerhaus. Dort empfing uns tatsächlich „Agnes Dürer“, die Ehefrau von Albrecht Dürer. Sie berichtete vom Leben ihres Mannes und gewährte uns dabei Einblicke in den damaligen Tagesablauf. In seiner Werkstatt erfuhren wir, wie der berühmte Maler gearbeitet hat, aber auch von den Tätigkeiten seiner Lehrlinge. An einer alten Druckpresse durften die Schüler mit vereinten Kräften einen echten Holzdruck herstellen.
Besonders beeindruckend waren für die Schüler die Lochgefängnisse unter dem Nürnberger Rathaus. Frau Kießling las hier noch einmal aus dem Buch vor, wie Katrin, eine Freundin des Romanheldens Oskar, in das Lochgefängnis gebracht und in eine dunkle Zelle gesperrt wurde. Diese düstere und gruselige Welt konnten die Schüler nun hautnah erleben. Eine steile, langeTreppe führte hinab in den dunklen und muffig riechenden Keller. Die engen Gänge schienen endlos und die Zellen winzig. Aus dem Buch wussten die Schüler bereits, dass die Folterkammer des Lochgefängnisses „Kapelle“ genannt wurde. In diesem Raum brachte der Anblick der Folterinstrumente auch den letzten Schüler zu Schaudern. Wieder zurück am Tageslicht waren alle froh, in der Jetztzeit zu leben und bequem mit dem Zug zurückfahren zu können.
Das Westportal der Lorenzkirche.
Teufelsbrunnen und Schusserbou
Wo ist das Plumsklo?
das Heilig-Geist-Spital
Kreuzigungshof
Dürerhaus
Agnes ist schon unter der Haube.
Türöffner für die Eingangstür im Obergeschoss befestigt. - Moderne Technik damals.
Ausguss in der Küche
Hoz- und Kupferstich
Farben wie zu Dürers Zeiten.
Am Hauptmarkt
Die Goldene Bulle
Das Männleinlaufen
Der Schöne Brunnen
Die Lochgefängnisse, in denen es damals bestimmt noch gruseliger als heutzutage war.
Noch ein Plumsklo.
Die Daumenschrauben
Streckleiter
Zellen mit Hand- und Fußfesseln.
Hier gab es die Henkersmahlzeit.
Hand- und Fußfesseln
Der Bäckerring
Wenn das Gewicht oder die Qualität der Brötchen nicht stimmte, wurde der mit Steinen beschwerte Ring dem Bäcker um den Bauch gebunden, die Arme noch daran befestigt und so ließ man ihn in die Pegnitz hinunter und tauchte ihn darin bis er fast ertrank.