
Auch in diesem Jahr fand im Rahmen der Laufer Literaturtage für unsere Schüler wieder eine Autorenlesung statt.
Diesmal besuchte uns der bekannte Jugend- und Kinderbuchautor Jürgen Banscherus. Für die 5. Klassen und die Klasse 6a las er aus seinem Buch "Keine Hosenträger für Oya" vor und beantwortete anschließend die vielen Fragen unserer Schüler.

Wir lernen Eule, Willi, Andy, Lurch, Klatsche, Didi, den Türken Sinan, und Sinans Schwester Oya kennen. Die Jungs aus einem Vorort von Dortmund beschließen eines Tages eine Bande zu gründen, die "Hosenträger-Bande". Erkennungszeichen: Hosenträger, die immer und überall getragen werden müssen! Jürgen Banscherus lässt durch seine witzigen und spritzigen Dialoge die Personen lebendig werden, alle werden mitgerissen und hören gebannt zu. Die Geschichte wird aus der Sicht von Klatsche, einem Bandenmitglied erzählt.
Eines Tages beschließt die Hosenträgerbande ein Floß zu bauen, aber wie das geht, weiß nur der Türke Sinan. Mit ihm haben sich die anderen aber gerade verkracht. Sinan kam erst vor einem Jahr neu in die Klasse 5b, konnte kaum Deutsch und tat sich schwer in der Schule ("Dabei konnte er nichts dafür, dass er nicht mit kam. Mit 11 in Istanbul von der Schule, sofort schwere Arbeit in einer Lederfabrik, dann in ein fremdes Land."). Sinan sieht sich Vorurteilen anderer ausgesetzt. Andy schürt diese Vorurteile der anderen Bandmitglieder soweit, dass Sinan von ausländerfeindlichen Angriffen nicht verschont bleibt. Niemand ist mutig genug, um weiterhin für Sinan einzustehen. So verlässt er die Hosenträgerbande. Plötzlich taucht Sinans Schwester Oya bei Eule, Willi, Andy, Lurch, Didi und Klatsche auf und erklärt, dass Sinan in Gefahr sei, weil er sich einer Gruppe von Ladendieben angeschlossen habe. Nun ist es Zeit für die Hosenträgerbande zu ihrem Freund zu halten und ihm gemeinsam mit Oya zu helfen. Nur gemeinsam ist es ihnen möglich, ein funktionstüchtiges Floß zu bauen.
Werden sie es schaffen?
Um diese Frage beantworten zu können, empfehlen wir euch, das Buch zu lesen. Es lohnt sich!
Hier nun noch einige interessante Antworten auf die vielen guten Fragen, die wir Herrn Banscherus stellten:
Wie fühlt sich das an, wenn man ein Buch schreibt?
Herr Banscherus empfindet dabei mehrere Gefühle. Am Anfang ist er immer begeistert von seinem ersten Bauplan für das Buch. Hat der dann die ersten Sätze hinter sich gebracht, denkt er: "Was für ein Mist!" und seine Laune wird schlechter. Nach ca. 5 Wochen merkt er, wie seine Figuren anfangen zu leben, dann macht es ihm Spaß zu schreiben. Am Ende, wenn das Buch fertig ist, fühlt er sich traurig, weil er von seinen liebgewonnenen Figuren Abschied nehmen muss.
Wie viel schreibt er am Tag?
Ca. 4 Seiten pro Tag
Was hat ihn zum Buch "Keine Hosenträger für Oya" inspiriert?
Er selbst hat damals, als er das Buch schrieb in Dortmund gewohnt. Dort sind zu dieser Zeit schlimme rassistische Dinge passiert. Dort wo er wohnte gab es deutsche Eltern, die ihren Kindern nicht erlaubten mit türkischen Kindern zu spielen. Dieses Verhalten machte ihn so wütend, dass er auf die Idee für das Buch kam. Außerdem träumte er als Kind immer davon einmal ein Floß zu bauen, diesen Traum hat er sich dann im Buch erfüllt.
Vielen Dank für die tolle, kurzweilige Lesung und die geduldige Beantwortung all unserer Fragen!



















Auch die 6. und 7. Klassen durften sich von Herrn Banscherus aus einem seiner Bücher vorlesen lassen. Der Titel „Bis Sansibar und weiter…“ lässt vorab viele Vermutungen zu über welches Thema der Autor hier wohl schreibt.

Zu Beginn der Lesung stellte Herr Banscherus ein Umfrage vor, die sich mit den Lesegewohnheiten der 12 – 14 jährigen beschäftigte. Er berichtete, dass in diesem Alter vor allem Jungen keine Lust auf Bücher haben. Diese Tatsache bewegte ihn ein Thema zu finden, mit dem er in erster Linie Jungen erreichen wollte. Doch was wollen Jungen lesen? Wenn man es nicht weiß, muss man eben nachfragen! Dies tat Herr Banscherus, auch bei unseren Schülern. „Fussball, Sport, Autos,…“ erklang es aus dem Publikum. Aber das war nicht die häufigste Antwort seiner Untersuchung verriet Herr Banscherus. Nach einiger Zeit war ein zaghaftes „Sex“ von einem Schüler zu hören und genau dieses Thema interessiert die Altersgruppe der 12-14 jährigen Jungen am brennendsten. Damit war das Thema des Buches gefunden und Herr Banscherus ließ unsere Schüler nicht länger warten.
Hier eine kurze Inhaltsangabe:
Eigentlich hat Marius die Welt ganz gut im Griff - aber dann platzt Linda in sein Leben und stellt alles auf den Kopf. Mal verpasst sie ihm ein blaues Auge, mal schenkt sie ihm das schönste Lächeln der Welt ...
Ein Geheimnis umgibt sie; ein Geheimnis, das irgendetwas mit Segelschiffen und der Insel Sansibar zu tun zu haben scheint.
Am Ende der Lesung stieg die Neugier der Schüler soweit, dass sich einige sofort das Buch kaufen mussten und natürlich signieren ließen.
Auch die 6.und 7. Klassen konnten noch Fragen an den Autor stellen. Eine dieser Fragen lautete:
„Wer ist ihr Vorbild?“
Die überraschende Antwort
„Meine Oma!“
Der Hintergrund dieser Antwort war sehr bewegend und soll deshalb hier noch kurz erwähnt werden.
Herrn Banscherus Großmutter war überzeugte Nationalsozialistin und vertrat deren Interessen und Ideologie. Kurz vor Kriegsende standen plötzlich zwei fahnenflüchtige Soldaten vor ihrer Tür, die sie eigentlich sofort hätte melden müssen. Denn auf Fahnenflucht stand die Todesstrafe und Helfer von Fahnenflüchtigen erwartete das gleiche Schicksal. Doch obwohl sie überzeugt von der Idee des 3. Reichs war, siegte ihre Menschlichkeit und sie gab den beiden Soldaten Unterschlupf bis Kriegsende, obwohl sie sich selbst in Lebensgefahr brachte.
Diese Aktion beeindruckte Herrn Banscherus so, dass er sich seine Oma zum Vorbild für sein eigenes Handeln nahm.
Herr Banscherus beeindruckte unsere Schüler nicht nur durch sein Wesen und Auftreten sonder auch durch seine ehrlichen Antworten. Nicht umsonst war es 2 Stunden lang mucksmäuschenstill.
DANKE














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