zurück zur Startseite
MS I Lauf a. d. Pegnitz - Kunigundenschule
Wappen der Stadt Lauf

 

Bitte wählen Sie aus dem folgenden Menü aus oder rufen Sie das Archiv auf (03/04 oder 04/05 oder 05/06 oder 06/07 oder 07/08 oder 08/09 oder 09/10 oder 10/11)

<< zurück zur Startseite

 

Die 8w – ein Kooperationsprojekt mit der Wirtschaftsschule

Seit diesem Schuljahr beherbergt unser Haus eine Wirtschaftsschulklasse. Mit dieser 8w ist die Kunigundenschule gemeinsam mit der Berufsschule in ein Kooperationsprojekt eingestiegen, das den Aufbau einer Staatlichen Wirtschaftsschule im Nürnberger Land zum Ziel hat. An der Eröffnungsfeier am 13. September 2011 erhielten die Gäste jeweils einen Baustein überreicht, mit dem sie, verbunden mit einem Spruch, symbolisch das neue Haus der Wirtschaftsschule Nürnberger Land errichteten. Bürgermeister Bisping, Landrat Kroder und die Landtagsabgeordneten drückten ihre Freude über die Bereicherung der Schullandschaft in der Region aus. Da es in ganz Bayern nur zwölf derartige Kooperationsschulen gibt, waren zum ersten Schultag auch Vertreter der Regierung Mittelfrankens gekommen.

Die Bereichsleiterin für alle Grund-, Mittel-, Förderund Berufsschulen Frau Hildegund Rüger und der für Wirtschaftsschulen zuständige Referent Timo Eckert waren sich in ihren Redebeiträgen einig, die Wirtschaftsschule schließe eine Lücke und biete einen mittleren Bildungsabschluss, der von den Betrieben anerkannt werde. Der Klassleiter, stellvertretender Schulleiter der Berufsschule, Herr Sandro Brütting, erläuterte die Ausprägung dieser Wirtschaftsschule: Sie ist mit kaufmännischer Ausrichtung dreistufig, also ab der Jahrgangsstufe 8 konzipiert. Die Besonderheit gegenüber einer klassischen Wirtschaftsschule allerdings liegt darin, dass hier eine Berufsschule mit ihrer Praxisnähe und guten Verbindungen in die Berufswelt und eine Mittelschule mit ihrem Knowhow im Bereich der Sekundarstufe I zusammenwirken.

Schulamtsdirektor Joachim Jenchen hob in diesem Zusammenhang die Qualitäten hervor, die die Kunigundenschule mit in das Modellprojekt einbringt. Der Klasse steht ein technisch gut ausgestatteter Raum zur Verfügung. Reibungslos funktionierende organisatorische Strukturen fördern die Zusammenarbeit unter den Lehrkräften. Die Koordination seitens der Mittelschule obliegt Konrektorin Martina Blümel. Mit einem zehnstündigen Einsatz als Lehrkraft für die allgemeinbildenden Fächer Deutsch, Geschichte, Erdkunde, Musische Erziehung und Ergänzungskurs Mathematik werden die pädagogischen und methodischen Vorzüge dieser Schulart deutlich. Seit dem Halbjahr sind es nunmehr zwanzig Schüler eines breiten Alterspektrums mit recht heterogenen Schullaufbahnen. Sie alle in ihrer Verschiedenheit abzuholen und ihre zum Teil sehr unterschiedlichen organisatorischen Gewohnheiten und Lernhaltungen auf eine gemeinsame Ebene zu bringen, war Aufgabe der ersten Monate. Es galt ebenso die Klasse entsprechend der geltenden Hausordnung gewissermaßen zu „synchronisieren“ und zu einem verträglichen und funktionierenden Klassengefüge zu harmonisieren. Da ist es von Vorteil, wenn die Klasse in die Altersstruktur einer überschaubaren Schule eingebettet ist, aktiv an deren Schulleben teilhaben kann und sich über gemeinsamen Sport- und Religionsunterricht Kontakte ergeben können.

Schließlich sollte sich die Wirtschaftsschulklasse nicht als isolierte Zelle begreifen. So stellte die 8w auch einen der Schülersprecher in der SMV und beteiligte sich rege am Schülerfasching, am Fußballturnier und am Benefiz-Heldenlauf.

Mit ihrem Einsatz erliefen die 8w-ler ordentlich Sponsorengeld für die Schule und zur Unterstützung unseres Patenprojekts in Guatemala. So wie das Jahresmotto der Schule GiB – „Gemeinsam in Bewegung“- nicht als rein sportliche Angelegenheit ausgelegt wurde, zielten auch andere Aktivitäten in der Wirtschaftsschulklasse auf eine Weiterentwicklung des Urteilsvermögens und sozialen Handlungsrepertoires der jungen Menschen ab.

Der Besuch der Schulkinowoche und die Lektüre einer Ganzschrift zum Thema Ausgrenzung und Verrat, die Beleuchtung des Themas Social Communities und Cybermobbing mittels eines Theaterstücks und einer Präsentation der Neuntklässler spiegelten sich in Texten und sprachlichen Aufgaben des Deutschunterrichts wider. Lehrplangerechtes Arbeiten verknüpfte sich so mit erzieherischen Ansätzen zur Persönlichkeitsbildung. Auch die Kunstaktion im Anschluss an den Besuch der aktuellen Dürer-Ausstellung fanden alle sehr bereichernd.

Andererseits kommt den Schülern auch hinsichtlich ihres weiteren Bildungs- oder Berufsweges das Knowhow der Mittelschule zugute. Der Mathematikkurs ist dazu angelegt eine Brücke zur Teilnahme als Externe an den Quali-Prüfungen und ggf. nach der Mittleren Reife hin zum Einstieg in die Fachoberschule zu schlagen.

Aktivierende und kooperative Unterrichtsmethoden bereiten eine Basis für die Entwicklung sog. Schlüsselqualifikationen, wie sie heute im Berufsleben unentbehrlich sind. Die Teilhabe an dem vom Rotary-Club unterstützten Projekt „Schüler treffen Unternehmen“ bietet zusammen mit den Schnupperkursen in den Ausbildungszweigen der Berufsschule den Schülern Berufsorientierung. Hier schließt sich der Kreis zur Berufsschule wieder und es wird deutlich, wie dicht das Netz der Zusammenarbeit der beiden Schulen geknüpft ist. Die Berufsschullehrkräfte klinken sich mit Spaß in Events des Schullebens der Kunigundenschule mit ein. Zu pädagogischen Fragen gibt es enge Absprachen, Organisatorisches hat sich inzwischen gut eingespielt. Vertretungen werden unkompliziert gegenseitig übernommen, sodass die Abdeckung des Unterrichts über das Schuljahr hinweg nahezu lückenlos gewährleistet werden konnte.

Insgesamt hat sich mit dem Projekt Wirtschaftsschulklasse ein für Schüler, Lehrkräfte und die beiden Kooperationsschulen interessantes Lern- und Arbeitsfeld aufgetan. Im nächsten Schuljahr wird eine neue 8. Eingangsklasse hinzukommen. Wir freuen uns darauf.