Gut vorbereitet und auch ein klein wenig wissbegierig fuhren die beiden 8. Klassen mit ihren Lehrern Martina Blümel und Peter Leibl vom 1. – 5. März 2010 in die Jugendbildungsstätte nach Waldmünchen im Bayerischen Wald. Begleitet zu diesem Berufsorientierungsseminar wurden sie von den Pädagogikstudentinnen Corinna Städtler und Tanja Hecht.
Nach knapp zweistündiger Fahrt kam man in der Bildungsstätte, welche kurz vor der tschechischen Grenze liegt, an und sofort begaben sich die Schüler mir ihren Betreuern auf die erste Erkundungstour durch die Jugendherberge. Schnell stellten sie fest, dass der Gesamtkomplex, ein ehemaliges Schloss, sehr weitläufig war und viele Möglichkeiten der Freizeitgestaltung bot. So gab es neben Tischtennisplatten auch einen Billardraum, sowie Kickerautomaten. Die Aktivitätsmöglichkeiten im Freien konnten jedoch auf Grund der kühlen Witterung – es lagen sogar noch Reste von Schnee – nicht genutzt werden.
Aber eigentlich waren die Schüler ja zum Arbeiten gekommen.
Sehr positiv war, dass das Betreuungsteam sich aus vier Sozialpädagogen zusammensetzte, sodass für die zwei doch relativ großen Klassen einschließlich der Klasslehrer sechs Betreuer zur Verfügung standen. Das Team hatte für die Schüler ein Programm zusammengestellt, das an manchen Tagen mitunter dicht gedrängt war und sich somit kaum Leerlauf bot. Beispielsweise saß eine Klasse gleich am Montagabend sogar noch nach dem Abendessen zur gemeinsamen Betrachtung und Bewertung der am Nachmittag vor laufender Kamera aufgenommenen Selbstpräsentation eines jeden Schülers zusammen. Das gesamte Wochenprogramm stellte sich sehr praxisnah dar und deckte viele Felder des AWT-Unterrichts ab. Realistische Bewerbungsgespräche mit individueller Fehleranalyse wurden ebenso geboten wie Praxis bezogene Einstellungstests. Jeder Schüler musste - eingebunden in einer Kleingruppe - ein realistisches Bewerbungsgespräch führen, während die anderen drei Gruppenmitglieder ihn zu bewerten hatten. In spielerischer Form konnten die Schüler ihre eigene Bewerbung um einen Ausbildungsplatz beim sog. „Spiel der Arbeit“ trainieren. Eine Schülerin sprach sogar vom „Spiel des Lebens“, weil vieles in diesem Spiel wie im richtigen Leben ablief. Man musste sich schriftlich und fehlerfrei bei Betrieben bewerben, konnte im entsprechenden Alter den Führerschein erwerben oder auch Fortbildungskurse belegen. Auf diese Weise verging die Woche wie im Flug und so mancher Schüler war erstaunt, als er am Freitagmorgen schon wieder seine Koffer packen musste und die Heimreise nach Lauf angetreten wurde. Doch vorher hatten alle noch die Gelegenheit zu einer ausführlichen Rückschau und man konnte bereits vor Ort die von den sog. Teamern während der Woche aufgenommenen Bilder am Bildschirm betrachten.
Alles in allem eine sehr interessante und gewinnbringende Woche für unsere Achtklässler, die am treffendsten im Bericht einer Schülerin als Schusssatz beschrieben wurde: „Ich fand die Woche in Waldmünchen sehr abwechslungsreich, spannend, mitunter sogar aufregend und vor allem lehrreich.“