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HS I Lauf a. d. Pegnitz - Kunigundenschule
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»Watoto Karibuni» zum Kunigundenfest

Kaiserin Kunigunde alias Anne Güthaus, umringt von Fest-Organisatorin Jutta Auernheimer und Kulturbürgermeister Georg Schweikert vor der Kunigundenkirche. Hier wird am ersten Juliwochenende das Kunigundenfest stattfinden. Foto: Ziegler

LAUF - Die neue Kunigunde heißt Anne Güthaus und das Motto für das Laufer Kunigundenfest 2010 kommt aus Tansania: »Watoto Karibuni» heißt »Willkommen Kinder».

»Ich habe ihr schon in der ersten Klasse immer zugesehen und fand das ganz toll, wie sie da reitet und vor so vielen Leuten spricht», sagt die 13-jährige Anne Güthaus. Und jetzt wird sie bald selbst den Kunigundenberg hinaufreiten und vor vielen Menschen den uralten Prolog sprechen. Sie ist die Kunigunde 2010.

Nervös ist Anne noch nicht, und das, obwohl sie laut Festleiterin Jutta Auernheimer eine der jüngsten Kaiserinnen der letzten Jahre ist. Sie ist schon mit fünf Jahren eingeschult worden und ist deswegen schon mit 13 Jahren in der achten Klasse – dem einzigen Jahrgang, in dem man in Lauf Kaiserin werden kann. Einzige Voraussetzung: Man muss entweder in die Kunigunden- oder die Bertleinschule gehen.

Anne wollte 2009 schon gerne mitmachen beim Kunigundenfest – damals wäre sie gern Hofdame geworden. »Weil die nichts sagen müssen», gibt sie zu. Dieses Jahr hat sie ihren ganzen Mut zusammengenommen und sich gleich für die Rolle der Kaiserin beworben. Erst vor ein paar Tagen hat Anne erfahren, dass sie das »Kuni-Casting» für sich entschieden hat. »Ich bin gleich zu meiner Mama gelaufen und hab es ihr erzählt», sagt sie. »Und dann hat sie gesagt, dass sie sofort zum Friseur muss», fügt Mama Andrea lächelnd hinzu.

Jutta Auernheimer hat schon viele Kunigunden ausgewählt. »Ich lasse die Mädchen immer ein Stück aus dem Prolog vorlesen. Dabei sollten sie vor allem deutlich sprechen. Und die Erfahrung hat gezeigt, dass eine allzu piepsige Stimme nicht gut ist», sagt sie. Eine gute Mischung aus Schüchternheit und Selbstsicherheit sei außerdem von Vorteil. »Am Ende kommt es aber auf das Gesamtbild an», so Auernheimer. Und das habe bei Anne eben einfach gestimmt.

Angst vor Versprechern

Besonders freut die 13-Jährige sich auf das Reiten. »Reiten kann ich schon, nur an den Damensattel muss ich mich gewöhnen», sagt sie. Die ungewöhnliche Fortbewegungsart dürfte also kein Problem werden. »Ein bisschen Angst habe ich nur, dass ich mich verspreche», sagt sie. Bis sie jedoch anfangen kann, ihren Text zu lernen, dauert es noch ein bisschen.

Jutta Auernheimer hat nämlich ein Rezept, wie das Auswendiglernen am besten funktioniert: »Ich gebe die Texte immer erst kurz vor dem jeweiligen Auftritt an die Mädchen heraus. Damit lässt sich vermeiden, dass sie durcheinanderkommen.» Immerhin muss die Kaiserin ihr Fest auf dem Altstadtfest ankündigen, muss es eine Woche später mit dem Prolog eröffnen und dann mit ihrem Epilog beschließen.

Fest mit langer Tradition

Seit 203 Jahren gibt es das Laufer Kunigundenfest, seit 1933 wird die Kaiserin von einer Laufer Schülerin gespielt. Seit über 50 Jahren sind die Worte des Prologs unverändert geblieben, erinnert sich Organisatorin Jutta Auernheimer.

Eine lange Tradition hat auch, dass eine der Laufer Schulen den Hauptbeitrag zum Reigen am Sonntag und Montag leistet. Dieses Jahr ist es die Bertleingrundschule. Sie hatte in diesem Schuljahr Afrika als Projektthema. So kam man an der Bertleinstraße auch auf die Idee, daraus ein Motto für das Kunigundenfest zu machen. Es lautet »Watoto Karibuni – Afrika grüßt die Kuni».

Dieser Artikel erschien in der Pegnitzzeitung

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