HS I Lauf a. d. Pegnitz - Kunigundenschule
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Leseratten braucht das Land

„Ich hab ja vor kurzem gelesen, dass Mädchen angeblich besser vorlesen können, aber das müssen sie hier erst mal beweisen.“ Mit diesen Worten gab Horst Steinauer, Leiter des Staatlichen Schulamts Lauf, den Startschuss für den diesjährigen Vorlesewettbewerb auf Landkreisebene, bei dem insgesamt 20 Sechstklässler (15 Mädchen und fünf Jungen!) ihr Können unter Beweis stellten.  

„Sieger seid ihr ja sowieso schon alle“, fügte Gerd Kirchner, Rektor der Volksschule Schwaig, noch hinzu, denn die Teilnehmer waren allesamt Schulsieger aus den Haupt-, Förder-, und Realschulen sowie den Gymnasien aus dem Nürnberger Land.  

Vielleicht konnte man deshalb bei den Schülern auch keinerlei Anzeichen von Nervosität spüren, obwohl rund 85 Zuhörer (darunter natürlich auch die direkten Konkurrenten) gespannt auf die Leseproben der Kinder warteten.  

Drachenreiter und Schulromanzen  

Im ersten Durchlauf stellten die Leseratten jeweils ein Buch vor, das sie selbst ausgewählt hatten, und lasen eine Passage daraus vor. Die Zuhörer tauchten ein in spannende Fantasy-Abenteuer, Detektivgeschichten und moderne Mädchenromane, aber auch klassische Kinder- und Jugendbücher wie „Krabat“ von Ottfried Preußler und Enid Blytons „Hanni und Nanni“ waren unter den ausgewählten Texten vertreten.  

War es nach dem ersten Teil noch schwierig, einen Favoriten auszumachen, trennte sich im zweiten Durchgang schon deutlicher die Spreu vom Weizen. Die Sechstklässler lasen aus dem Buch „Hilfe, ich habe meine Lehrerin geschrumpft“ von Sabine Ludwig, das von einem 12-jährigen Jungen handelt, der kurz vor Ferienbeginn seine verhasste Mathematiklehrerin durch Gedankenkraft schrumpft und sie von da an immer bei sich trägt.  

Aber die Bücherfans meisterten selbst schwierige Textstellen größtenteils souverän, auch wenn in der Aufregung der „Rohrspatz“ schon mal zum „Rotzpatz“ wurde.  

Lustiger Überraschungsgast  

Nach einem fast zweieinhalbstündigen Lesemarathon zog sich die Jury, die sich aus Lehrkräften, Lesebeauftragten, Schulleuten sowie der Leiterin der Gemeindebücherei Schwaig, Christa Weiß, und einer Vorjahressiegerin zusammensetzte, zurück, um die Sieger zu ermitteln.  
Dem Publikum wurde nicht verraten, ob ein Kandidat aus dem Gymnasium, der Real-, Förder-, oder der Hauptschule kam. Bei der Bewertung wurden die Förder-, und Hauptschüler allerdings separat beurteilt.  

Die Juroren vergaben Punktzahlen für angemessenes Lesetempo, verständliche Aussprache und richtige Betonung, außerdem wurde darauf geachtet, ob die Teilnehmer den Gesamtzusammenhang und die Atmosphäre ihres Buches vermitteln konnten.  

Während die Jury hinter verschlossenen Türen tagte, wartete auf das Publikum ein besonderer Überraschungsgast: Der Fürther Künstler Markus Just trat als „amerikanisch- fränkischer“ Clown auf und faszinierte Jung und Alt mit waghalsigen Balanceakten, Luftballonfiguren und einem „Tellerdrehen-Weltrekord“.  

So gebannt gingen die Kinder mit, dass die Verkündung der Ergebnisse fast schon zur Nebensache wurde. Zwei Julias machten das Rennen: eine von der Kunigundenschule Lauf und die andere vom Geschwister-Scholl-Gymnasium Röthenbach waren die stolzen Siegerinnen, die sich neben zwei von Landrat Helmut Reich signierten Büchern zusätzlich über einen Büchergutschein des Veranstalters, des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, freuen konnten.  

Die anderen Teilnehmer gingen aber nicht leer aus, sondern erhielten ebenfalls Buchpreise von heimischen Geschäften.  

Ob Mädchen nun besser vorlesen als Jungs, könnte man zwar nach dem Sieg der beiden jungen Damen eindeutig mit „ja“ beantworten, aber letztendlich zählt allein der Spaß am Lesen. Und dass ihnen Bücher Freude machen, haben sowohl die Jungs als auch die Mädchen bei diesem Landkreisentscheid eindrucksvoll bewiesen. 

Dieser Beitrag, den wir geringfügig geändert haben, erschien auf der Internetseite der Pegnitz-Zeitung, www.pegnitz-zeitung.de, und dankenswerterweise dürfen wir ihn auf unserer Homepage verwenden.   

Hier folgen unsere Bilder.