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Abschlussfahrt der Klasse 9b nach Berlin vom 05.05. – 09.05.2014
„Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen“ (Matthias Claudius), unter diesem Motto machte sich die Klasse 9b gemeinsam mit der Berufsorientierungsklasse Altdorf auf den Weg in unsere Hauptstadt Berlin.
Die Stimmung war von Anfang an gut und wurde im Lauf der Woche immer besser. Berlin, als Symbol der Teilung Deutschlands nach 1945, beschäftigte uns einige Monate im Rahmen des GSE- Unterrichts. Was bedeutete die Mauer für die Bürger Berlins, wie verlief sei, welche Dramen spielten sich ab und was ereignete sich für die Bürger der DDR hinter dem „Imperialistischen Schutzwall“. All diese Fragen versuchten wir zu klären und nachzuempfinden.
Auf Einladung von Martin Burkert, dem SPD Bundestagsabgeordneten von Nürnberg Süd, konnten die Schüler einen Einblick in die Arbeit des Bundestags gewinnen, die „geheiligten Hallen“ besichtigen und einer Bundestagssitzung beiwohnen. Ein absolutes Highlight war die Besteigung der Reichstagskuppel, mit seiner phänomenalen Aussicht über die Bundeshauptstadt.
Wie aber lief unsere Reise chronologisch ab?
Montag: Mauerradtour
Nach einer völlig relaxten Fahrt nach Berlin radelten die Schüler in Kleingruppen am Nachmittag durch Berlin, auf den Spuren der Mauer. Viel Interessantes wurde berichtet und herrliche Ausblicke auf die Sehenswürdigkeiten, wie das Regierungsviertel, Bernauerstraße, Checkpoint Charly, den Reichsbunker und vieles mehr, ergaben sich. Ganze 12 km Radweg, eine Menge Holz für viele Schüler, im dichten Gedränge der Weltstadt wurden spielend bewältigt. Erschöpft, aber guter Dinge richteten wir uns im Jugendgästehaus ein und genossen das herrliche, vielseitige Essen.
Dienstag: Museum in der Kulturbrauerei – Prenzlauer Berg: Alltag in der DDR
Am Vormittag besuchten die Klassen das Haus der Geschichte der Bundesrepublik und erfuhren viel Detailwissen zum Alltag in der DDR, der auf sehr anschauliche Weise präsentiert und von sehr engagierten Führern näher gebracht wurde.
Der Nachmittag stand unter dem Motto „ Film ab“ bei der Erkundung des Filmparks Babelsberg bei Potsdam. Viele Blicke hinter die Kulissen waren möglich, von der Entstehung der täglichen Folge des „Sandmännchens“ über die Kulissen „Ach wie schön ist Panama“, eines atemberaubenden Besuchs einer Stuntman Show in einem Vulkan, mit anschließendem Gespräch mit dem Chef der Stuntmen und für viele das absolute Highlight, das 4D Kino mit einer Rischkafahrt auf der Chinesischen Mauer.
Zum Tagesabschluss der ultimative Shoppingwahnsinn im Prime Market in Steglitz!!!
Mittwoch: Besuch des Bundestags, Brandenburger Tor und „Unter den Linden“
Unserer Mittwoch stand unter dem Thema: „Staatsbürgerliche Bildung“ im Bundestag. Nach einem Fußmarsch „ Unter den Linden“ vom Brandenburger Tor bis zum Alexanderplatz konnten viele Sehenswürdigkeiten bewundert werden. Im Anschluss gab es eine Stärkung im Bundestag, mit anschließendem Besuch einer Bundestagssitzung. Eine sehr spannende Angelegenheit, ….auf der einen Seite die vielen Sicherheitskontrollen, die Gerichtsdiener im Gehrock und die Aufforderungen sich ruhig zu verhalten und nicht im Plenarsaal einzuschlafen und auf der anderen Seite zu beobachten, wie die Abgeordneten während der Sitzung simsen, mit ihrem iPad „arbeiten“, sich unterhalten, den Saal verlassen und wiederkommen und sich unterhalten. Eigentlich ganz ähnlich wie der tägliche Schulalltag! Im Anschluss konnten diese beobachten Punkte mit dem persönlichen Referenten einer Bundestagsabgeordneten besprochen werden.
Zur Entspannung von so viel Staatsbürgerlicher Bildung durften die Schüler im Anschluss das gigantische Einkaufszentrum ALEXA im Herzen Berlins erkunden. Am Abend gab es noch eine Bus Nachttour quer durch Berlin.
Donnerstag: Stasimuseum und sowjetisches- und Stasi Untersuchungsgefängnis Hohenschönhausen, Disko Matrix
In der gefürchtetsten Sperrzone in Ostberlin, ein 22 Hektar großes Gelände in Berlin-Lichtenfelde, befand sich die Hauptzentrale der Staatssicherheit (Stasi) in der DDR. Im Haus 1 befand sich der Dienstsitz von Erich Mielke, dem Chef der Stasi von 1957 – 1989, das heute zum Stasi Museum umfunktioniert ist. Aus dieser Zentrale heraus arbeiteten die Mitarbeiter gegen die Regimefeinde der DDR, die sich dem System nicht fügten. Das Haus 1 ist im Orginalzustand erhalten und dokumentiert fast selbstsprechend das System der Verhöre und seelischer Folter. Ein Teil der Klassen wurde von einem ehemaligen Häftling geführt, der sehr drastisch seine Zeit in diesem Schreckenshaus und seinem späteren Aufenthalt in Hohenschönhausen erzählen konnte. Eine sehr beeindruckende und beklemmende Umgebung, wer dies noch einmal nachempfinden möchte, sollte sich den Film „Das Leben des Anderen“ anschauen, der in diesem Gemäuern gedreht wurde.
Im Anschluss besuchten wir das Untersuchungsgefängnis Hohenschönhausen, das zur sowjetischen Besatzungszeit als zentrales Untersuchungsgefängnis für Ostdeutschland genutzt wurde. Von 1951 bis Ende der fünfziger Jahre übernahm es die Staatssicherheit als zentrale Untersuchungshaftanstalt für Menschen die Widerstand leisteten, oder versuchten zu flüchten. Die Stasi ersetzte das Gebäude durch einen modernen Neubau mit über 200 Zellen und Vernehmungszimmern. Ein Schreckensszenario im alten wie neuen Gebäude!
Als krönender Abschluss amüsierten sich die Klassen im Matrix, einer Disko mit drei Areas.
Gut gelaunt und müde machten wir uns am Freitag auf den Heimweg nach Lauf, eine gelungen Abschlussfahrt, mit vielen Eindrücken fand ihr Ende.





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