Vorrundenbilanz der 1. Männer in der Landesliga-Mitte
Nach der verlustpunktfreien Meisterschaft und dem Aufstieg in der vergangenen Saison war eine Einschätzung des Standortes der Mannschaft in dieser Liga vor Rundenbeginn äußerst schwierig. Eines war jedoch von Anfang an klar: Die Mannschaft besitzt ausreichend Substanz, um nicht in die Gefahr des sofortigen Wiederabstiegs zu kommen.
Allerdings war ihre punktuelle Verstärkung unumgänglich,
damit sie an Breite gewinnt und mehr taktische Varianten erlernen kann, als noch
in der BOL. Damit waren aber auch schon die beiden großen Herausforderungen
definiert, vor denen wir zu Saisonbeginn standen:
a) Integration der vier von außen zu uns gestoßenen und der drei einheimischen
jungen Spieler und
b) sich so schnell wie möglich an die gestiegenen Anforderungen in der höheren
Spielklasse zu gewöhnen.
Beide Aufgaben hat die Mannschaft zum Teil hervorragend gemeistert. Und dies
trotz einer kaum als optimal zu bezeichnenden Vorbereitungsphase. Hier wäre ein
einwöchiges Trainingslager zu wünschen gewesen, das sich aber aus diversen
Terminüberscheitungen leider nicht realisieren ließ. Darüber hinaus hat das
Fehlen von Jiri Smolik auf Grund seiner langwierigen Knöchelverletzung eine
teamgerechte Koordination mit seinen neuen Mitspielern verhindert.
Vor diesem Hintergrund war das Erreichen des dritten Tabellenplatzes nicht unbedingt zu erwarten gewesen. Die Mannschaft hat damit bewiesen, dass die Moral stimmt und sie willig und fähig ist, sich auch höheren Aufgaben zu stellen, auch wenn sich dabei der Trainingsaufwand kaum von dem in der BOL unterscheidet. Berücksichtigt man dann auch noch die Tatsache, dass Michal Kaspar wegen seiner schweren Verletzung die letzten fünf Spiele nicht eingesetzt werden konnte, Peter John insgesamt drei Spiele pausieren musste, Karl Rettenbacher seit Wochen an Kniebeschwerden laboriert und Jiri Smolik eigentlich schon hätte operiert werden müssen, so verdient die Mannschaft meine Hochachtung für die trotzdem erreichten Ergebnisse. Sie hat immer dann auf einem höheren Level gespielt, wenn der Gegner (Metten, Burghausen, Landshut, Sulzbach, Indersdorf) dies erfordert hat. Die anderen wurden zum Teil nicht richtig ernst genommen, was dann dazu geführt hat, dass wir uns gegen vermeintlich schwächere Mannschaften (Club, Freising, Milbertshofen, Allach) unnötig schwer getan haben. Die knappen Ergebnisse hatten dabei sicherlich für die Zuschauer einen größeren Unterhaltungswert, als für mich, den Trainer.
Eigentlich hatte ich geglaubt, zur Saisonmitte eine realistische Zielsetzung für den Rest der Spielzeit abgeben zu können. Aber die sechs schweren Auswärtsspiele, die uns bevorstehen, dazu die drei Topbegegnungen gegen Freising, Landshut und Indersdorf zu Hause verdammen jegliche Prognose in das Reich der Fantasie. Sollten wir auch zum Ende der Saison im oberen Drittel stehen, wäre ich hoch zufrieden. Doch dafür müssen wir weiter intensiv an uns arbeiten, mit den Schwerpunkten: Verbesserung der Stabilität der Mannschaft durch Findung einer echten Ersten Sechs, Heranführen der Jugendspieler in deren Ersatz und fortlaufende, gegnerorientierte personelle wie taktische Variationen.
Mit der Hoffnung auf eine weitere und steigende Unterstützung durch unsere Fans glaube ich, dass die Mannschaft in der Lage ist, die Liga noch interessanter zu gestalten, als schon in der Vorrunde. Am 13. Januar 2007 haben wir bei der ersten Rückrundenbegegnung in Metten die nächste Gelegenheit dazu.
Laci Ferencz