Nach der Pflicht die Kür

TSV - Handballer wollen gegen Freising Punktekonto weiter ausbauen  

Für die Winkelhaider Handballer beginnt mit der Heimbegegnung gegen den SC Freising am Samstag um 17.15 Uhr das letzte Drittel ihrer ersten Landesliga-Saison. Dass diese bis jetzt so erfolgreich verlaufen würde, hatte man sich zu Rundenbeginn kaum träumen lassen. Vor allem die Tatsache, dass der TSV bisher nur zwei Mal verloren hat und dies auch nur mit jeweils einem Tor, war so nicht zu erwarten gewesen. Mit dem darausfolgenden Nebeneffekt, aktuell Teil des Spitzentrios zu sein das die Meisterschaft wohl unter sich ausmacht, kann die Ferencz-Truppe hervorragend leben. Denn mit den 24 Pluspunkten hat sie ihr ursprüngliches Saisonziel schon jetzt erreicht. Diese Anzahl hatte nämlich in der letzten Saison zum angestrebten sechsten Tabellenplatz ausgereicht. Die Pflicht ist somit erledigt, was jetzt noch folgt ist die Kür.

Mit dem Gegner aus der Domstadt gibt am Samstag eine Mannschaft ihre Visitenkarte ab, die am Ende der Vorrunde nur vier Punkte hinter dem TSV rangierte. Aber im Jahr 2007 klappt es mit dem Spiel der Oberbayern nicht mehr so recht. Nur eine von vier Partien konnte das Team von Trainer Walter Schuhbauer in diesem Jahr für sich entscheiden. Dieses war das Spiel am vergangenes Wochenende gegen das Tabellenschlusslicht 1.FC Nürnberg. Gegen die anderen drei jedoch -  die Hochkaräter Sulzbach, Indersdorf und Metten - wurde verloren. Vor allem die knappen Zwei-Tore-Niederlagen in Sulzbach, wo man zur Halbzeit noch mit drei Toren geführt hat, und gegen Indersdorf haben die Freisinger in ihrem Vorhaben zum oberen Tabellendrittel zu gehören, empfindlich zurückgeworfen, so dass sie danach ohne die richtige Einstellung in Metten mit 29:22 deutlich den Kürzeren gezogen haben. Jetzt finden sie sich neun Punkte hinter den Gastgebern im Niemandsland der Tabelle auf dem siebten Platz wieder, von wo aus nach oben und unten nicht mehr viel passieren kann. Aber als „Zünglein an der Waage“ in den Spielen beim TSV und zu Hause gegen Landshut kann und will der SC sicherlich fungieren. Zumal die Winkelhaider keine gute Erinnerung an das Hinspiel haben. Zwar konnte man da die brandgefährliche Achse der Freisinger, Martin Profant und Radislav Jedinak, relativ gut  unter Kontrolle halten. Aber dadurch wurden die jungen Außenspieler der Domstädter zu wenig beachtet und wussten diese Winkelhaider Deckungsschwäche immer wieder für sich zu nutzen. Hinzu kam das aufreizend lange Positionsspiel im Angriff, mit dem der SC - mit Unterstützung der Schiedsrichter - die Abwehr des TSV müde spielte und wenn dann doch Zeitspiel angezeigt wurde, die schwindende Konzentration auf Winkelhaider Seite umgehend gnadenlos bestrafte. Rettenbacher & Co. wissen also, was auf sie zukommen wird. Den wohl besten Kreisläufer der Liga – Ratislav Jedinak - völlig abzumelden wird sicherlich nicht gelingen. Aber nur eine ebenso starke Defensivleistung wie in Burghausen und in Milbertshofen kann auch in dieser Begegnung die Basis für den angestrebten Erfolg bilden.

Personell kann beim TSV über einen Einsatz von Jiri Smolik zur Zeit noch keine definitive Aussage gemacht werden. Auch hinter Sebastian Mangold und Peter John, der sich nun auch  einen grippalen Infekt zugezogen hat, stehen noch zwei kleinere Fragezeichen. Nichtsdestoweniger wird sich die Mannschaft intensiv und gezielt auf die sicher nicht leichte Partie am Samstag vorbereiten. Denn zumindest bis zum Spiel gegen Landshut in zwei Wochen will der TSV die Liga spannend und den Druck auf die vor ihm platzierten Teams aufrecht erhalten. Dabei soll auch den Winkelhaider Zuschauer nach der mageren Kost im letzen Heimspiel gegen den „Club“ wieder eine durchgehend kompakte und überzeugende Mannschaftsleistung geboten werden.

Im Vorspiel trifft die Winkelhaider Reserve um 15 Uhr in der Bezirksliga West auf die II. Mannschaft der HG Amberg. Gleich der Ersten hat sich auch die Zweite nach vier Siegen in Serie in der Spitzengruppe der Tabelle eingenistet und kann sich sogar wieder berechtigte Hoffnungen auf einen der beiden Spitzenplätze machen. Hier ist mittlerweile ein Fünfkampf um Meisterschaft und Relegationsplatz entbrannt. Nur zwei Minuspunkte trennt die Mannschaft um Leitwolf Ingo Holzinger aktuell vom Spitzenreiter aus Auerbach, gegen den sie den direkten Vergleich schon  für sich entschieden hat. Die anderen drei (Niederlindach, Grafenwöhr und  HCE III) kann sie aus eigener Kraft noch abfangen bzw. hinter sich lassen. Vorrausetzung hiefür aber ist ein Sieg gegen den Drittletzten aus der Oberpfalz, da auch die Konkurrenz an diesem Spieltag auf leichte Gegner vom Ende der Tabelle trifft.