Die Tabelle im Blick

TSV Handballer vor richtungsweisenden Wochen

 

Nach der Euphorie über die WM beginnt für die Landesliga-Herren TSV Winkelhaid mit dem Auswärtsspiel am Samstag um 18 Uhr 30 beim SV Wacker Burghausen wieder der normale Ligaalltag mit dem Kampf um die Verteidigung des dritten Tabellenplatzes. Dass sie darüber hinaus zur Zeit noch zu den vier Mannschaften gehören, die sich ernsthafte Hoffnungen im Kampf um den Titelgewinn machen dürfen, ist ein unerwartet erfreulicher Nebeneffekt. Denn neben dem Spitzenduo aus Landshut und Indersdorf können aktuell nur noch deren unmittelbare Verfolger, der TSV und Sulzbach, nach oben blicken. Während die Oberpfälzer gleichfalls am Samstag den Tabellenersten aus Niederbayern empfangen, muss sich der TSV an der österreichischen Grenze beweisen.  Dort treffen sie auf einen Gegner, der sich mit der 26:24 Niederlage in Allach vom vergangenen Wochenende vorerst aus der Spitzengruppe der Tabelle verabschiedet hat.

 

Dabei hat die Ferencz-Truppe die nun schon dritte Möglichkeit zu zeigen, dass sie ihren in der Vorrunde gezeigten Leistungen auch im Jahr 2007 gerecht wird. Denn sowohl in Metten als auch gegen den Club blieb sie diesen Beweis (noch) schuldig. Nicht nur die magere Torausbeute, sondern auch das gesamte Erscheinungsbild der Mannschaft vermittelte eher den Eindruck eines Teams, das sich intern keine  Ziele mehr gesteckt hat und mit dem Erreichten zufrieden gibt. Ohne Leidenschaft und Kampfeswille wurden die Aufgaben angegangen und dann auch heruntergespult. Eigentlich sollten alle Beteiligten wissen, dass man damit nicht nur die Anhänger vergrault, sondern auch der Respekt, den man sich bisher in der Liga verschafft hat, leichtfertig aufs Spiel gesetzt wird. Wäre da nicht die Kenntnis, dass Rettenbacher & Co. sich gerade dann aufraffen können, ihr Potenzial abzurufen, wenn es unbedingt notwendig wird. Auf eine solche Situation werden sie auch wieder an der Salzach treffen. Die Mannschaft um Spielertrainer Markus Böhner wird dem TSV vor heimischen Publikum alles abverlangen. Denn bisher konnte nur Indersdorf beide Punkte aus Burghausen entführen. Dazu werden sie sicherlich noch das Hinspiel vor Augen haben und die deutliche 31:24 Niederlage vergessen machen wollen. Auch die Niederlage der Burghausener Damen am vergangenen Wochenende in Winkelhaid dürfte für zusätzlichen Ansporn sorgen, den TSV in die Schranken zu verweisen.

Inzwischen kennt man sich aus diversen untereinander ausgetauschten Videoaufzeichnungen nämlich recht gut. Die Oberbayern wissen  um die Wurfbilder der TSV-Spieler sowie deren individuelle Stärken und Schwächen. Die Winkelhaider wiederum haben die Variationen im Burghausener Angriffsspiel  mit Uli Reffle, Tobias Heigermoser, Florian Hempel und Markus Böhner in vorderster Linie noch allzu gut aus dem Hinspiel in Erinnerung. Auch Tamas Kun sollte die Stärken des Torhüters der Gastgeber, Thomas Filipek, wohl nicht vergessen haben, an dem er trotz seiner damaligen sechs Treffer drei Mal frei scheiterte.

 

Die Favoritenrolle dürfte somit in dieser ersten, von zunächst drei richtungsweisenden, Partien für den TSV (danach geht es nach Milbertshofen und zu Hause gegen Freising) bei den Gastgebern liegen,. Für die Winkelhaider geht es aber auch um die Versöhnung ihrer Anhänger, die sich mit ihnen bereits um 14 Uhr im Bus auf die lange Anfahrt nach Burghausen machen wollen. Was eine verschworene Gemeinschaft ohne Partikularinteressen erreichen kann, wurde in den Tagen der WM deutlich.