Die Papierform als große Unbekannte
TSV - Handballer empfangen den TSV Allach

Betrachtet man sich lediglich die aktuelle Tabelle der Landesliga Gruppe Mitte, so scheint die Begegnung der Winkelhaider Handballer gegen den TSV Allach am Samstag um 17.15 Uhr vor eigenem Publikum eine eher leichtere Aufgabe für die Gastgeber zu sein. Denn der Tabellenzehnte vom nördlichen Rand der Landeshauptstadt steht nach fast einem Drittel der Saison auf dem Relegationsplatz um den Klassenerhalt. Dabei haben die Münchner ihre vier Punkte lediglich gegen die noch punktlosen Schlusslichter Bayern und Club holen können.

Doch allein diese Sicht der Dinge könnte allzu leicht in die Irre führen. Denn die Schützlinge von Allachs Trainer Rene Laslop mussten schon bei den Spitzenmannschaften aus Burghausen, Landshut und Metten antreten und haben dabei beachtliche Ergebnisse erzielt. Auch das knappe 26:25 bei den so heimstarken Sulzbachern hat die Liga aufhorchen lassen. Lediglich die deklassierende Heimniederlage vor drei Wochen gegen den Ligaprimus aus Indersdorf (18:33) scheint die Gäste etwas aus dem Tritt gebracht zu haben. Denn in den beiden darauffolgenden Spielen gelang es ihnen nicht, mehr als zwanzig Tore zu erzielen. Aber der - wenn auch äußerst glückliche - Heimsieg über den Club (19:18) am vergangenen Wochenende hatte für die Oberbayern ein ganz wichtiges psychologisches Moment. Zum einen wurde damit ein direkter Konkurrent auf Distanz gehalten und zum anderen die Tuchfühlung zu den vor ihnen platzierten Mannschaften aus Freising, Eggenfelden und Milbertshofen gewahrt.

Die Hausherren sind also gewarnt. Wie schnell sich ein Spiel gegen einen unterschätzten Gegner in dieser Liga drehen kann, hat die Begegnung gegen Milbertshofen gezeigt. Auch die durchaus vermeidbare Niederlage in Landshut sollte die Ferencz-Truppe nicht dazu verleiten, diese Partie gegen Allach schon vor dem Anpfiff abgehakt zu haben. Denn gerade die Art und Weise wie leichtfertig man dort die Ballgewinne in der Abwehr vorne wieder verspielt hat und dafür bestraft worden ist, muss eine Lehre für die Spieler um Kapitän Karl Rettenbacher gewesen sein. Knapp am Ziel vorbei kann halt leider nicht als Treffer gewertet werden.

Doch gerade mit diesen Niederlagen gegen Milbertshofen und Landshut haben die Winkelhaider in dieser Saison jetzt schon zwei zwar unterschiedliche, jedoch  grundlegende Erfahrungen über deren Entstehen und Vermeidbarkeit gesammelt. Aus einer entsprechenden selbstkritischen Analyse und daraus folgender Verinnerlichung könnte dann auch das zweifelsohne vorhandene spielerische und taktische Potenzial der Mannschaft ergänzt werden, um sich zukünftig solche Rückschläge zu ersparen. Dazu erhalten die Hausherren in dem vor ihnen stehenden Restprogramm bis zur Weihnachtspause noch vier Mal passende Gelegenheit: Nach der Begegnung gegen Allach geht es zu den Bayern nach München, dann folgt Sulzbach zu Hause, ehe in Indersdorf die Vorrunde abgeschlossen werden wird.

Im Vorspiel trifft die Winkelhaider Reserve um 15 Uhr auf die HG Eckental. Nach dem knappen Sieg mit einer Rumpfmannschaft in Baiersdorf bietet sich für Hofecker, Holzinger & Co. eine erneute Gelegenheit, mit einem Sieg über eine Mannschaft vom Tabellenende den Anschluss an die Ligaspitze aufrecht zu erhalten.