Den Pfad der eigenen Tugenden wieder aufnehmen

TSV vor der schweren Auswärtshürde beim SC Freising

 

Wenn die Winkelhaider Handballer am Sonntag um 17 Uhr ihre Visitenkarte in der Luitpoldhalle in Freising abgeben, wollen sie das vergangene Wochenende vergessen lassen und zeigen, dass sie nun auch mental in der Liga angekommen sind. Dazu werden sie bei den starken Oberbayern auch jedwede Gelegenheit erhalten. Dabei gilt es zunächst die ungewohnt lange Anreise und den späten Anwurftermin zu verkraften. Denn eine Doppelbelegung der Halle zwang die Hausherren kurzfristig, den Anpfiff um eine Stunde nach hinten zu verlegen.    

 

Mit dem Team von Freisings Trainer Walter Schuhbauer steht dem TSV eine exzellente Mischung aus Routiniers und jugendlichem Überschwang gegenüber. Spieler wie Ratislav Jedinak, der immer für mehr als 10 Treffer gut ist sowie Rückraumschütze Martin Profant stehen für den einen Teil, Benjamin Horn für den anderen. Und mit dem Trainer selber haben sie noch eine weitere Möglichkeit in der Hinterhand, personelle Alternativen einzusetzen.  Mit aktuell 4:4 Punkten liegen die Domstädter nach dem furiosen Auftaktmatch gegen Sulzbach  (33:30) zwar etwas hinter ihren Erwartungen, wobei hier die Heimniederlage gegen Metten (20:24) besonders schmerzte, haben aber letzten Samstag beim ungefährdeten  30:21 in Nürnberg mit einer beeindruckenden Konterspielweise geglänzt und wieder das nötige Selbstvertrauen für die Begegnung gegen den TSV gewonnen. Dieser ist also mehr als gewarnt. Denn kommt die Freisinger Torlawine erst ein mal ins Rollen, ist sie kaum mehr aufzuhalten.

Auf Winkelhaider Seite  wurde  in dieser Woche das Spiel gegen Milbertshofen mittels Video-Analyse einer nachhaltigen Fehleranalyse unterzogen, auf deren Basis dann die gezielte Vorbereitung  auf diese wirklich schwere Auswärtshürde vorgenommen worden ist. Auch wurden die ungewöhnlich vielen individuellen Fehler in den einzelnen Mannschaftsteilen klar aufgezeigt und ausgiebig besprochen. Sich der eigenen Tugenden wieder zu erinnern, heißt somit auch das Ziel des TSV für den Sonntagnachmittag  Und  deshalb gab Winkelhaids Coach Lazi Frencz  Konzentration und Hingabe als Motto für seine  Spieler aus.  In diesem Zusammenhang fordert er von seinem Team gegen Freising  die von ihm sogenannte  „Amberg-Einstellung“ der vergangenen Saison wieder abzurufen. Gerade da hat es bewiesen, wie kalt und abgeklärt es in einer vollbesetzten Halle voller aufgeheizter Emotionen agieren und das eigene Leistungspotenzial über sechzig Minuten hinweg immer erfolgreich einsetzen kann. Dieses gilt es auch in Freising in die Waagschale zu werfen. Da aber auch eine entsprechende Unterstützung durch eine möglichst große Anzahl Winkelhaider Zuschauer den Spielern um Kapitän Karl Rettenbacher das notwendig Maß an Selbstbewusstsein verschaffen kann, werden Mannschaft und Fans gemeinsam die Fahrt nach Oberbayern antreten. Aufgrund des verlegten Spielbeginns fährt nun der Fanbus, in dem noch freie Plätze vorhanden sind,  jetzt eine Stunde später, d.h. um 13.45 Uhr, vom Sportpark aus ab.

 

Die Winkelhaider Reserve muss ihr fünftes Saisonspiel bereits am Samstag um 17 Uhr 30 bei der HG SGS/TV Amberg II absolvieren. Beim bisher noch sieglosen Aufsteiger muss auf dem Weg hin zu den höheren Tabellenregionen ein Erfolg des TSV als Pflichtaufgabe angesehen werden, denn die mit großen Personalproblemen kämpfenden Oberpfälzer haben in fünf Spielen schon immerhin 160 Gegentore hinnehmen müssen. Spielort wird die neue triMax - Sporthalle in Amberg sein.