Ein klangvoller Name als Stolperstein zu Gast im Sportpark

TSV Milbertshofen möchte Aufwind auch in Winkelhaid nutzen

 

In ihrem vierten Spiel in der zweithöchsten bayerischen Spielklasse treffen die Winkelhaider Handballer am Samstag um 17.15 Uhr in eigener Halle auf den Verein aus dem Norden der Landeshauptstadt, mit dessen Name sich eine glanzvolle Dekade deutscher und bayerischer Handballgeschichte verbindet. In den Achtzigern und Anfang der neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts war die Mannschaft aus Milbertshofen neben dem TV Großwallstadt der Vorzeigeverein des Bayerischen Handballs schlechthin. Spieler wie Erhard Wunderlich und Jan Holpert waren die Garanten für Spitzenhandball im Süden Deutschlands zu dieser Zeit, in welcher der TSV Milbertshofen den Deutschen Pokal (1990) und den Europapokal der Pokalsieger (1991) an die Isar geholt hat.

 

Doch in der Millionenstadt München konnte Handball auf höchstem nationalen Niveau nicht auf die Dauer neben dem alles dominierenden Fußball bestehen. Ein Schicksal, welches übrigens auch dem Eishockey und anderen Sportarten beschieden war. Doch immerhin gelang es den Milbertshofenern - anders als dem Nachbarn MTSV Schwabing - zumindest auf BHV -Ebene weiterhin erfolgreich Handball zu spielen. Jahrelang eine feste Größe in der Landesliga Süd  (zuletzt als Tabellensechster) wurden die Münchner diese Saison in die Landesliga Mitte umgruppiert und bilden mit den vier Aufsteigern den fünften Neuling in der Liga. Hier musste man sich zwar gleich im ersten Spiel gegen einen der Topfavoriten der Liga, den TSV Indersdorf, zu Hause noch deutlich mit 23:29 geschlagen geben, zeigte allerdings dann in Metten bei der knappen 24:21 Niederlage, dass man auch auswärts bei einem großen Namen mithalten kann. Der ungefährdete Sieg  am letzten Wochenende über den Club (28:23) bestätigte dann diesen Aufwärtstrend. Zehn verschiedene Torschützen auf Milbertshofener Seite unterstreichen, dass man bei den Gästen nicht nur auf Spielertrainer Fabian Humbug und  Gunnar Schoebel baut, sondern der gesamte Kader torgefährlich agieren kann. Da auch die Verletzung von Stammtorwart Hansi Schmidbauer in Metten problemlos weggesteckt werden konnte, verwundert es nicht, dass man auf Gästeseite diesen Aufwind nutzen und den Hausherren ernsthafte Probleme bereiten möchte.

Die Ferencz-Truppe wiederum liegt augenblicklich punktemäßig über den eigenen Erwartungen, weiß allerdings auch, dass Rückschläge jederzeit erfolgen können, da  die Mannschaft noch nicht ihr volles Leistungsvermögen erreicht hat, die Liga relativ ausgeglichen besetzt ist und die beiden schweren Auswärtsspiele in Freising und Landshut erst noch bevorstehen. Deshalb sieht man auf TSV-Seite dieses zweite Spiel in Folge in eigener Halle als eine neue Gelegenheit an, den Heimvorteil zu nutzen und zwei weitere Punkte zu sammeln auf dem Weg zu einem Platz im gesicherten Mittelfeld der Tabelle. Dabei wollen die Winkelhaider an die, in der zweiten Halbzeit gegen Burghausen, gezeigte Abwehrleistung anknüpfen. Denn gerade zu einem Zeitpunkt, wo allgemein die Kräfte zu schwinden beginnen und sich die individuellen Fehler häufen, hat dieser Mannschaftsteil eine konzentrierte und überzeugende Vorstellung geboten. Die Zuschauer erwartet also eine weitere interessante und völlig offene Partie, in der man auch auf die taktischen Variationen beider Teams gespannt sein darf. Die gegen Burghausen noch schmerzlich vermissten Drummerboys dürften den Hausherren dabei wieder die bekannte lautstarke Unterstützung bieten. Nach der Bayernligapartie der Damen gegen den ASV Dachau wollen sich dann alle zum „Winkelhaider Oktoberfest“ der Handballer im Sportheim treffen.

 

Die Winkelhaider Reserve will im Vorspiel um 15 Uhr gegen den VfB Forchheim III ihre gute Vorstellung vom letzten Samstag gegen Erlangen-Bruck unterstreichen. Die jungen Spieler der Dritten des Regionalligisten aus Oberfranken sind ebenfalls schon mit vier Minuspunkten belastet und werden wie im letzten Jahr versuchen, den Hausherren aus der eigenen Halle beide Punkte zu entführen. Diese ihrerseits sind jedoch fest gewillt, den Fehlstart aus den ersten beiden Begegnungen vergessen zu lassen und ihren Tabelleplatz weiter zu verbessern.