Die Winkelhaider Handballer vor der neuen Saison.
Am 23.09. beginnt um 17.15 Uhr in der TSV-Sporthalle für die Handballherren des TSV Winkelhaid eine neue Zeitrechnung. Das Abenteuer Landesliga beginnt gleich mit einem Knaller. Die Heimbegegnung gegen die SSG Metten, immerhin Tabellenzweiter der vergangenen Saison, bildet den ersten echten Prüfstein für den Aufsteiger. Trainer Ladislaus Ferencz berichtet über seine Arbeit, das Nachwuchsproblem, die Neuzugänge, die Vorbereitung und das angestrebte sportliche Ziel seiner Mannschaft für die kommende Landesligasaison..
Frage:
Wie sieht das Fazit der nun dreijährigen Tätigkeit bei den Winkelhaider Handballern aus?
Antwort:
Nach einer halbjährigen Anlaufzeit, konnte ich mein Konzept über einen erfolgsorientierten Handballsport in Winkelhaid angehen und letztendlich auch verwirklichen. Der Aufstieg in die Landesliga liegt einerseits deutlich vor meiner im Jahr 2003 aufgestellten Planung, berücksichtigt man aber den Verlauf der letzten beiden BOL - Spieljahre, so ist dieser Erfolg zwangsläufig schon relativ früh erreicht worden.
Frage:
Die nicht geringe Anzahl auswärtiger Spieler steht seit 2002 immer wieder im Mittelpunkt der Kritik, da dadurch einheimische Talente nicht zum Zuge kommen. Wie lautet der Standpunkt des Trainers L. Ferencz dazu?
Antwort:
Dieses Problem war in Winkelhaid schon vor meiner Tätigkeit vorhanden. Aufgrund der Größe des Vereins und Einwohnerzahl der Gemeinde reicht die Anzahl junger Spieler einfach nicht aus, um unter diesen dann das notwendige Potenzial derer zu finden, die talentiert, aber auch willens sind, die notwendigen Belastungen auf sich zu nehmen. Langfristig kann hier nur die Lösung in einer Jugend-Spielgemeinschaft liegen. Aber auch unsere stärksten Gegner in der BOL der letzten beiden Jahre ( Roding u. Amberg) mussten trotz ihrer deutlich größeren Vereinsstruktur auf eine erhebliche Anzahl auswärtiger Spieler zurückgreifen. Es handelt sich also somit auch um ein grundsätzliches Problem des Männerhandballs.. Im Übrigen ist es mir gleich, ob ein guter Handballer aus Nürnberg, Pilsen, Winkelhaid oder sonst woher kommt.
Frage:
Nun beginnt für die I. Herren ein ganz neues Kapitel. Zum ersten Mal seit fast dreißig Jahren spielt eine Handballmannschaft des TSV wieder überregional. Wie sieht der erfahrene Trainer die Leistungsstärke der Landsliga Mitte?
Antwort:
Die Antwort fällt bei gleich drei Mitaufsteigern und dem umgruppierten TSV Milbertshofen nicht leicht. Grundsätzlich dürfte sich das Leistungsvermögen aller Mannschaften auf dem Niveau der Spitzenteams unserer BOL - Ostbayern bewegen, so dass wir jetzt erheblich engere Spielausgänge zu erwarten haben, was aber sicher im Interesse unserer Zuschauer liegen wird. Hier fehlte in der vergangenen Saison oftmals das unseren Sport auszeichnende Spannungsmerkmal. Auch das Verlieren werden wir wieder lernen müssen.
Frage:
Mit dieser neuen Herausforderung wurde erstmals in der Tätigkeitsdauer des Trainers Ferencz der Mannschaftskader deutlich aufgestockt. Wer sind die Neuzugänge und welchen handballerischen Hintergrund haben sie?
Antwort:
Nun wir haben auf eine gezielte Mischung aus Jugend und Erfahrung gesetzt. Bei unseren „Neuen“ handelt es sich im einzelnen um:
Peter John, 22, vom TV Eibach für die linke Angriffs- und Abwehrseite;
Jiri Kosnar, 28, Torwart vom BOL - Absteiger 1.FC Hersbruck ersetzt Martin Vogeltanz, unseren einzigen Abgang.
Koos Rettenbacher, 31, von der HG Nürnberg, mit LL-Erfahrung für die rechte Angriffs- und Abwehrseite;
erst vor zwei Wochen ist Tamas Virag, 22, aus dem Heimatverein von Publikumsliebling T. Kun für die RR-und RL- Angriffspositionen zu uns gestoßen .
Daneben gehören jetzt dauerhaft zum Kader die Nachwuchskräfte: Andreas Kiunke, Sebastian Mangold, Christian Räbel und Sebastian Zelt. Nicht zu vergessen Stefan Bauer aus der Reserve als dritter Torwart.
Frage:
Was erwartet der Trainer von den Neuzugängen?
Antwort:
Sie sollen zusammen mit den jungen Spielern die Mannschaft verstärken und ergänzen, um
unsere Variationsmöglichkeiten in Angriff und Abwehr noch besser zu erweitern und uns somit weniger kalkulierbar zu machen.
Frage:
Wie sieht demnach das Grundgerüst der Winkelhaider Handballer in der Saison 2006/2007 aus?
Antwort:
Die Meister-Mannschaft der Saison 2005/2006 bildet weiterhin die Basis, wobei nunmehr neue Verantwortungsträger hinzugekommen sind, so dass die individuelle Belastung ohne größere Qualitätsverluste geringer werden wird. Was auch unbedingt nötig war.
Frage:
Wie verlief die Vorbereitung auf die kommende Spielzeit in der Landesliga-Mitte und was steht noch bis zum Saisonauftakt am 23.09. an?
Antwort:
Seit vergangener Woche haben wir mit Phase drei begonnen, nachdem die ersten beiden Abschnitte zum Aufbau und Stärkung der Ausdauer und der Integration der Neuzugänge in das bestehende Mannschaftsgefüge genutzt worden sind. Dazu dienten auch diverse Vorbereitungsspiele gegen den Forchheim I(2x), Herzogenaurach, und Ansbach Dabei verlief natürlich noch nicht alles nach Wunsch. Insbesondere die krankheits-, verletzungs,- und berufsbedingten längeren Ausfälle von M. Nitka, J. Smolik und D. Göttlich haben unseren Saisonaufbau spürbar gestört. Jetzt liegt der Schwerpunkt auf den spielerischen und taktischen Elementen. Zur Leistungskontrolle dienen noch die Spiele gegen folgende Gegner: HG Kunstadt (LL-Nord) am 02.09.um 17.00 Uhr, HC Erlangen II (LL-Nord) am 03.09 um 16.00 Uhr, TS H’aurach (LL-Nord) am 07.09. um 20.30 Uhr (alle in Winkelhaid). Am 10.09. bestreiten wir ein Turnier in Altdorf, mit Ansbach (Bayernligaaufsteiger) und dem TV Altdorf. Abgeschlossen wird diese Serie der Vorbereitungsspiele mit der Begegnung in Roding am 15.09. um 19.00 Uhr. Diese Partie beim alten Konkurrenten und Bayernligaaufsteiger bedeutet dann quasi die Generalprobe für das Auftaktspiel in der Landesliga am 23.09. gegen den letztjährigen Tabellenzweiten, die SSG Metten.
Frage:
Welche Ziele kann sich der TSV Winkelhaid unter den neuen Voraussetzungen setzen?
Antwort:
Aufgrund der großen Fluktuation der Mannschaften in der Liga mit insgesamt fünf neuen Vereinen ist eine eindeutige Bestimmung unserer Ziele nur sehr schwer möglich, da ich die neuen Teams noch nicht kenne. Nichtsdestoweniger sollten Qualität und Substanz unserer Mannschaft ausreichen, um sich in der oberen Tabellenhälfte ansiedeln zu können. Über die Saison hinaus haben wir natürlich das Vorbild unserer Damen. Aber das nur am Rande.