Der Turnierfavorit gab sich keine Blöße

Bayernligist Roding gewann Winkelhaider Herrenturnier

 

In der zehnten Auflage des nun schon traditionellen Winkelhaider Dreikönigs-Turniers für Männermannschaften wurde der Bayernligist aus der Oberpfalz seiner Favoritenrolle gerecht und hielt alle drei Landesligisten mehr oder weniger deutlich in Schach. Bedingt durch die Tatsache, dass der TS Herzogenaurach nur mit einer Rumpfmannschaft antreten konnte, wurde den zahleichen Zuschauer am Sonntag in der Winkelhaider Sporthalle leider nur drei wirklich hochklassige Partien geboten, in denen all die Attribute des modernen Hallenhandballs bewundert werden  konnte: Schnelligkeit, Athletik und technische Finessen.

 

In der ersten Begegnung um 11 Uhr trafen die Hausherren auf die zunächst nur mit drei Spielern (davon zwei Torhüter) aus der ersten Mannschaft angereisten Herzogenauracher. Doch von diesem Vorteil für den TSV  war die ganze Partie über nichts zu sehen. Völlig unausgeschlafen und uninspiriert präsentierte sich die erste Sechs des TSV ihren Anhängern. Mit  insgesamt fünf Fehlwürfen allein in den ersten drei Minuten und beinahe teilnahmslosem Deckungsverhalten gerieten die Hausherren gegen die von ihrem ehemaligen Mitspieler Davor Petko geführte Reserve der TS schnell in einen 2:5 Rückstand. Erst als Jugendspieler Sebastian Mangold zeigte, dass es mit dieser Spielweise nicht so weitergehen konnte, begannen seine Mitspieler langsam aufzuwachen, ohne ihre Lethargie jedoch völlig ablegen zu können. Mit Hängen und Würgen gelang dem TSV dann am Ende noch ein 18:16 Erfolg.

 

Aber in der nächsten Partie zwischen Unterhaching und Roding wurden die hochgesteckten Erwartungen an dieses Turnier voll erfüllt. Beide Mannschaften zeigten ein Tempospiel vom Feinsten. Alle Feldspieler waren ständig in Bewegung, so dass sich für den Kreis, die Außen oder den Rückraum immer wieder Lücken auftaten. Auch die Torleute standen ihren Feldspielern in nichts nach und entschärften viele glasklare Einwurfmöglichkeiten. Lag nach einem Viertel der Spielzeit noch Unterhaching mit 8:6 in Front, wechselte die Führung zur Halbzeit auf die Rodinger Seite (8:9). Diese konnten die Oberpfälzer danach auf 11:15 ausbauen und – nachdem die Münchner Vorstädter dann ihrem höllischen Anfangstempo Tribut zollen mussten - bis zum Ende (16:20) aufrecht erhalten.

 

In der nächsten Begegnung zwischen Roding und Herzogenaurach begnügte sich der zweite Anzug des Bayernligisten mit einem 23:13 gegen die jetzt auf zwei Positionen verstärkten Schuhstädter.

 

Im Spiel zwischen dem TSV und Unterhaching zeigten die Gastgeber, dass sie ihre enttäuschten Anhänger wieder versöhnen wollten. Bis zur Halbzeit (10:7) und Mitte der zweiten Spielhälfte (13:10) gelang ihnen dies auch recht überzeugend. Winkelhaids Trainer Ferencz vertraute hier schon mit Andi Kiunke und Christian Räbel auf zwei seiner Nachwuchskräfte, die er in den letzten zehn Spielminuten noch mit Sebastian Mangold komplettierte. Am Ende trennten sich beide Mannschaften mit einem leistungsgerechten 15:15 Unentschieden.

 

Nachdem Unterhaching mit einem klaren 21:14 gegen Herzogenaurach das Turnier für sich beendet hatte, war klar, dass dem TSV nur noch ein Sieg in der abschließenden Partie gegen Roding den Turniersieg bescheren konnte. Ansonsten müsste sich die Ferencz-Tuppe mit Platz drei hinter Unterhaching begnügen.

 

In diesem Spiel konnten die Winkelhaider erstmals an diesem Tag auf ihren Kapitän Karl Rettenbacher zurückgreifen und so mit der gewohnten Stammsechs beginnen. Nachdem Torhüter Jiri Kosnar gegen Unterhaching die gesamte Spielzeit seiner Mannschaft den gewohnten Rückhalt geboten hatte, war es nun Peter Faderl vorbehalten, dem Rodinger Rückraum um Steve Müller Paroli zu bieten. Auf seine Leistung gestützt, lag dann auch der TSV in den ersten zwanzig Minuten bis zum 8:7 zwar ständig in Führung, versäumte allerdings diese auszubauen, da gerade die entscheidenden Gelegenheiten nicht genutzt werden konnten. Besser lief es dann in den ersten acht Minuten der zweiten Spielhälfte. Mit einem rotzfrechen Andi Kiunke, der die Deckung des  Bayernligisten von Linksaußen und aus dem Rückraum düpierte, gelang den Gastgebern dann sogar das überraschende 12:9. Ein beim Stand vom 12:11 für den TSV nicht gegebenes  Wembley-Tor des nach seiner schweren Verletzung schon wieder überraschend starken Michal Kaspar, war dann wohl  der richtige Ansporn für die Rodinger zum Finale. Vier Tore des Bayernligisten in Folge rückten die Kräfteverhältnisse entsprechend der Ligenzugehörigkeit wieder zurecht. Am Ausgang des Turniers änderten somit auch die beiden letzten beiden Treffer des Tages für den TSV (durch Christian Räbel und Andi Kiunke) zum 14:15 nichts mehr.

 

Für den erst seit einer Trainingseinheit wieder vollständig versammelten Kader der Ferencz – Truppe heißt es nun, sich gewissenhaft auf das Rückrundenspiel am kommenden Samstag um 17 Uhr in Metten vorzubereiten. Der Fanbus dorthin startet übrigens um 14 Uhr am Sportheim. 

 

               

 

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