Markt Indersdorf (haw) - Christian Kofler hat nicht lange nach Ausreden
gesucht. „Wie schon in Indersdorf war der enorm ausgeglichene Kader der
Winkelhaider auch im Rückspiel spielentscheidend“, sagte der Spielertrainer der
Indersdorfer Handballer nach dem mit 23:25 verlorenen Endspiel um den
Bayernliga-Aufstieg. Er belegte seine Aussage gleich mit einem Beispiel: „Als
sich der überragende Winkelhaider Torjäger Jiri Smolik eine längere Auszeit
genehmigt hat, kam mit dem Ungarn Tamas Virag ein gleichwertiger Ersatz aufs
Parkett und machte seine Tore.“ Und auf der anderen Seite? „Wenn sich bei uns
ein Felix Andlauer eine Verschnaufpause gönnt, steht halt kein gleichwertiger
Ersatz zur Verfügung.“ Dass Indersdorf mit sechs angeschlagenen Akteuren in
dieses entscheidende Gipfeltreffen gehen musste, wollte Kofler nicht als
Ausrede, sondern als Tatsache verstanden wissen. Doch seine Mannschaft steckte
die widrigen Begleitumstände recht gut weg, das Spiel lief nicht einmal
schlecht. Mitte der ersten Halbzeit führten die Glonntaler vor 400 Zuschauern
zeitweise mit einem Tor, versäumten es aber, sich abzusetzen. „Wenn da alle
Rädchen gegriffen hätten, wäre durchaus was möglich gewesen“, versicherte Kofler.
Doch es war nicht so, und das lag auch an Jiri Smolik, der mit seinen sechs
Treffern entscheidenden Anteil daran hatte, dass Winkelhaid mit einem
12:10-Vorsprung in die Halbzeitpause gehen konnte - trotzt eines überragenden
Indersdorfer Torhüters Günter Heide.
Zehn Minuten vor Spielende hatte es den Anschein, als würde sich die Partie zugunsten des TSV Indersdorf drehen. Die Glonntaler führten mit 19:17. „Doch in dieser Phase machte sich dann bei uns der Kräfteverschleiß deutlich bemerkbar“, gestand der Spielertrainer. Das sei auch der Grund dafür gewesen, dass es doch noch in den Graben ging. Drei Tore in Folge brachten die Gastgeber zurück auf die Erfolgsspur und rissen den TSV Indersdorf aus allen Aufstiegsträumen. Dass die Glonntaler vier Siebenmeter versemmelt hatten, sollte nicht unerwähnt bleiben. „Ich muss meiner Mannschaft aber trotzdem ein Riesenkompliment machen,“, sagte der TSV-Coach. „Sie hat alles gegeben.“ Ein Kompliment heimste auch der Gegner ein: „Jede andere Mannschaft hätte nach dem Rückstand zehn Minuten vor dem Abpfiff klein beigegeben, doch die Winkelhaider nicht. Und deshalb geht deren Sieg auch in Ordnung.“
TSV Indersdorf: Heide und Zechmann im Tor, Reuß, Rodriguez, Klug (4), Kofler (4/1), Kiegerl (1), Heumann (2), F. Andlauer (8), Gyüge (1), Niemeyer (2), Eichmann (1), Heilmeier.