Bericht der Dachauer SZ zum Auswärtsspiel vom 22.4.07

Nicht alle Rädchen greifen ineinander

Glonntaler führen zehn Minuten vor dem Ende mit zwei Toren, doch dann schwinden die Kräfte

TSV Winkelhaid - TSV Indersdorf  25:23

Markt Indersdorf (haw) - Christian Kofler hat nicht lange nach Ausreden gesucht. „Wie schon in Indersdorf war der enorm ausgeglichene Kader der Winkelhaider auch im Rückspiel spielentscheidend“, sagte der Spielertrainer der Indersdorfer Handballer nach dem mit 23:25 verlorenen Endspiel um den Bayernliga-Aufstieg. Er belegte seine Aussage gleich mit einem Beispiel: „Als sich der überragende Winkelhaider Torjäger Jiri Smolik eine längere Auszeit genehmigt hat, kam mit dem Ungarn Tamas Virag ein gleichwertiger Ersatz aufs Parkett und machte seine Tore.“ Und auf der anderen Seite? „Wenn sich bei uns ein Felix Andlauer eine Verschnaufpause gönnt, steht halt kein gleichwertiger Ersatz zur Verfügung.“ Dass Indersdorf mit sechs angeschlagenen Akteuren in dieses entscheidende Gipfeltreffen gehen musste, wollte Kofler nicht als Ausrede, sondern als Tatsache verstanden wissen. Doch seine Mannschaft steckte die widrigen Begleitumstände recht gut weg, das Spiel lief nicht einmal schlecht. Mitte der ersten Halbzeit führten die Glonntaler vor 400 Zuschauern zeitweise mit einem Tor, versäumten es aber, sich abzusetzen. „Wenn da alle Rädchen gegriffen hätten, wäre durchaus was möglich gewesen“, versicherte Kofler. Doch es war nicht so, und das lag auch an Jiri Smolik, der mit seinen sechs Treffern entscheidenden Anteil daran hatte, dass Winkelhaid mit einem 12:10-Vorsprung in die Halbzeitpause gehen konnte - trotzt eines überragenden Indersdorfer Torhüters Günter Heide.

Zehn Minuten vor Spielende hatte es den Anschein, als würde sich die Partie zugunsten des TSV Indersdorf drehen. Die Glonntaler führten mit 19:17. „Doch in dieser Phase machte sich dann bei uns der Kräfteverschleiß deutlich bemerkbar“, gestand der Spielertrainer. Das sei auch der Grund dafür gewesen, dass es doch noch in den Graben ging. Drei Tore in Folge brachten die Gastgeber zurück auf die Erfolgsspur und rissen den TSV Indersdorf aus allen Aufstiegsträumen. Dass die Glonntaler vier Siebenmeter versemmelt hatten, sollte nicht unerwähnt bleiben. „Ich muss meiner Mannschaft aber trotzdem ein Riesenkompliment machen,“, sagte der TSV-Coach. „Sie hat alles gegeben.“ Ein Kompliment heimste auch der Gegner ein: „Jede andere Mannschaft hätte nach dem Rückstand zehn Minuten vor dem Abpfiff klein beigegeben, doch die Winkelhaider nicht. Und deshalb geht deren Sieg auch in Ordnung.“

TSV Indersdorf: Heide und Zechmann im Tor, Reuß, Rodriguez, Klug (4), Kofler (4/1), Kiegerl (1), Heumann (2), F. Andlauer (8), Gyüge (1), Niemeyer (2), Eichmann (1), Heilmeier.