TSV- Handballer bezwingen Metten zum Saisonauftakt
Dramatik pur im Winkelhaider Sportpark. Nach einem mitreißenden, auf hohem spielerischen Niveau stehenden Spiel haben die Winkelhaider Handballer ihren ersten doppelten Punktgewinn in der Landesliga gefeiert. Mit dem 30:26 (15:12) über die SSG Metten gelang ihnen ein unerwarteter Sieg, um den allerdings bis 90 Sekunden vor Spielschluss gezittert werden musste.
58.30 Minuten waren gespielt, als Dieter Göttlich mit seinem dritten in Serie verwandelten Siebenmeter das 28:25 für die Hausherren erzielte und damit dem Aufsteiger sein erstes Erfolgserlebnis in der neuen Saison bescherte. Bis dahin war nicht zu erkennen, welche Mannschaft am Ende die Oberhand gewinnen sollte, wenngleich die Hausherren in der 41. und 43. Minute bereits mit fünf Toren in Front lagen (21:16 und 22:17). Aber die Gäste blieben davon völlig unbeeindruckt und kamen innerhalb von acht Minuten auf einen Treffer heran ( 23:22 ). In dieser Phase war es Tamas Kun vorbehalten, seine Anlaufschwierigkeiten vergessen zu lassen. Seine beiden variantenreiche Treffer in Folge zum 24:22 und 25:23 verhinderten, das das vorzeitig Spiel kippte.
Denn zu Anfang der Partie agierte der Winkelhaider Rechtsaußen völlig unkonzentriert in seiner Deckungsaufgabe. Sein Gegenspieler Rudolf Achatz narrte ihn das eine um das andere Mal. Diesem gelangen dann auch drei der vier ersten Tore der Gäste. Das erste zum 0:1 nach einer Minute. Zwar konnte in der Folge der Winkelhaider Mittelblock mit Jakob Lad und Michal Kaspar die Kreise des Mettener Spielmachers Milan Sedivec erfolgreich stören, und seine Anspiele und Kreisdurchbrüche unterbinden, aber schon da zeigte sich, welche Klasse auch seine Nebenleute besitzen. Vor allem Walter Steininger auf Rückraum links und Petr Voves auf Rechtsaußen stellten die Winkelhaider Deckung während der gesamten Spielzeit vor Probleme. Da allerdings der Winkelhaider Angriff zunächst schnell und in technisch beeindruckender Weise immer mit dem Auge für den besser platzierten Mitspieler agierte, bleib das Spiel bis zum 10:10 (22. Minute) völlig ausgeglichen. Geprägt wurde die Partie auch von den beiden Torhüten, die ihren Deckungen den notwendigen Rückhalt verliehen und verhinderten, dass sich eine der beiden Mannschaften absetzen konnten. Dabei gelangen zwar Walter Elgeti auf Mettener Seite die spektakuläreren Paraden bei Winkelhaider Gegenstößen, wohingegen Jiri Kosnar ruhiger aber nicht weniger erfolgreich agierte. Die zweite Hinausstellung auf Mettener Seite führte dann zu einer Drei - Tore- Führung der Winkelhaider, nachdem die erste in der zehnten Minute von den Gastgebern nicht genutzt werden konnte und nur 1:1 endete. Gerade das 13:10 durch einen schnell und wuchtvoll abgeschlossenen Konter durch Peter John zeigte, wie wertvoll dieser Neuzugang für die Ferencz - Truppe geworden ist. Bis zum Halbzeitpfiff konnten die Winkelhaider diesen Abstand aufrecht erhalten, wobei hier noch das 14:11 durch Karl Rettenbacher im Zuge eines gemeinsamen Konters mit Michal Kaspar als nicht abgesprochener Kempatrick zu erwähnen ist und die Mettener einen sichere Tormöglichkeit von Petr Voves durch ihr eigenes Team –Time - Out unmittelbar vor Halbzeitpfiff unterbanden.
In der zweiten Halbzeit steuerte Milan Sedivec das Spiel seiner Mannschaft, die übrigens ohne Ausweichtrikots angereist war, zunächst von der Bank aus. Die Winkelhaider versäumten unmittelbar nach Wiederanpfiff die Führung auszubauen, da weder Peter John noch Jiri Smolik den Mettener Keeper überwinden konnten. Nachdem auch Jakob Lad einen Siebenmeter an den Pfosten setzte, blieb es bis zur 36. Minute beim alten Abstand ( 18:15 ). Nach dem ersten Rückraumtor der Mettener waren es dann Michal Kaspar nach No-Look-Pass von Jiri Smolik, dieser selbst und Peter John aus dem Rückraum, die den TSV mit fünf Toren in Führung brachten. Aber die erste Winkelhaider Zwei-Minuten-Strafe in der 44. Minute nutzten die Gäste zur Ergebniskorrektur (22:19) durch Sebastian Klein und Milan Sedivec.
Zwar gelang Tamas Kun noch das 23:19, aber danach folgten fünf Angriffe der Winkelhaider in Folge ohne Torerfolg, was die Mettener gnadenlos ausnutzten und in der 50. Minute bis auf ein Tor herankamen. Damit war die spannende und nervenaufreibende Schlussphase des Spiels eingeläutet. Denn selbst als der erste Siebenmeter von Dieter Göttlich in der 56. Minute zum 26:24 verwandelt wurde, war der Spielausgang noch offen. Den Mettener gelang ebenfalls durch Siebenmeter sofort wieder Anschlusstreffer, was auch nach seinem zweiten Strafwurf zum 27:25 in der 58. Minute noch möglich gewesen wäre. Erst als der Mettener Angriff wegen Stürmerfoul abgepfiffen wurde und den Hausherren im Gegenangriff ein weiterer Siebenmeter zugesprochen wurde, war die Partie entschieden.
Im Endeffekt war der Sieg des Neulings keinesfalls unverdient, denn die Hausherren bestimmten über weite Strecken das Geschehen und waren vielleicht auch das kleine Quäntchen erfolgshungriger, als die Gäste. Gegen diese jedoch dreißig Tore zu erzielen und dem Ausnahmespieler Milan Sedivec selbst nur drei Tore zuzugestehen, unterstreicht die Qualität des TSV an diesem Nachmittag. Andererseits waren doch noch viel zu viele Nachlässigkeiten und Abstimmungsfehler im Winkelhaider Spiel, in dem ein Einsatz der jungen Nachwuchskräfte dieses Mal noch zu früh gewesen wäre. Dazu war der Gegner einfach zu clever und zu abgebrüht.
Die Tore erzielten:
Winkelhaid: Göttlich 3/3, John 5, Kaspar 4, Kun 6, Lad 4, Rettenbacher 4/2, Smolik 4
Metten: Klein 2, Sedivec 3, Jirsa 4, Steininger 2, Vogl 1, Voves 8/3, Achatz 5, Üblacker 1
Zeitstrafen:
Winkelhaid: 2; Metten: 3