Vorbericht TuS Fürstenfeldbruck - TSV Winkelhaid
Eigentlich chancenlos ?
TSV trifft in Fürstenfeldbruck auf einen angeschlagenen Favoriten
Das erste Auswärtsspiel bei einem Gegner aus der oberen Tabellenhälfte führt die Bayernligahandballer des TSV Winkelhaid am Samstag um 19 Uhr 30 in die Wittelsbacher- Halle in der Bahnhofstraße in Fürstenfeldbruck. Nimmt man die bisherigen Auftritte der Mittelfranken in der Fremde zum Maßstab tendieren die Erfolgschancen für sie dort eher gegen Null. Aber dennoch kann durchaus ein kleines Fragezeichen dahinter gesetzt werden, da die überraschend deutliche 34:25 Niederlage der „Brucker“ in Simbach am letzten Wochenende die Experten überrascht hat und auf eine Formkrise dieses Topteams hindeuten könnte.
Denn am Inn haben die Gastgeber durch eine mangelnde kämpferische Einstellung vielleicht schon jetzt die Meisterschaft verspielt. Vier Punkte Rückstand auf Rimpar bilden nämlich eine schwere Hypothek, die aus eigener Kraft z. Zt. nicht mehr abgetragen werden kann und damit jede Partie für den TuS unter einem ganz besonderen Erfolgsdruck steht.
Ob der TSV daraus einen Nutzen für sich ziehen kann, bleibt natürlich angesichts der bisherigen katastrophalen Auswärtsbilanz dahingestellt. Das Spiel gegen Roding hat zwar erneut bewiesen, dass bei hinreichender Motivation über den Kampf der Erfolg gefunden werden kann, aber gegen die Oberbayern reicht dieses allein nicht aus. Die ersten zehn Minuten werden hier entscheidend sein. Wird das schnelle Tempospiel der Gastgeber nicht unterbunden und die nach wie vor unbefriedigende Erfolgsquote im Angriff aufrecht erhalten, ist eine deutliche Niederlage schon jetzt vorprogrammiert. Dabei darf man ruhig davon ausgehen, dass die Oberbayern auch ohne ihre beiden Leistungsträger Alexander Raff und Martin Wild – hinter deren Einsatz noch ein Fragezeichen steht- spielerisch stark genug sind, dem TSV eine Lehrstunde zu erteilen, falls er in die bekannte Auswärtslethargie verfällt. Mentale Stärke und taktische Disziplin werden also von der Ferencz-Truppe gefordert, die sich nach wie vor im Abstiegskampf befindet. Um sich hier ein Polster zu verschaffen, müssten noch sieben Punkte aus den fünf Partien bis zum Jahreswechsel erobert werden. Wahrlich kein leichtes Unterfangen, wirft man einen Blick auf die weiteren Gegner der Winkelhaider: Bayreuth, Freising, Lohr und Haunstetten. Aber jedes Spiel fängt wieder bei Null an und die Frage, ob ein Negativ- oder ein Erfolgserlebnis über eine Woche hinweg nachwirken können, wird zunächst in der Halle in Fürstenfeldbruck beantwortet und nicht auf einem Blatt Papier. Von dieser Stelle aus darf vom TSV dennoch erwartet werden, dass man endlich einmal erhobenen Hauptes die Rückreise antreten kann.
Daniel Doppler