TSV Winkelhaid - DJK Waldbüttelbrunn
20:24 (9:10)

 

Mitten im freien Fall
Desolate Vorstellung bringt den TSV in große Nöte

Noch nie seit ihrer Zugehörigkeit zu Bayernliga haben sich die Herren des TSV in einer derart desolaten Verfassung in eigener Halle präsentiert wie beim 20:24  (9:10) gegen die DJK Waldbüttelbrunn. Ohne Biss und Einsatzwillen, struktur- und kopflos, bewegungsarm und langsam das sind die Attribute, mit welchen die Hausherren wohl glaubten gegen den abstiegsgefährdeten Gegner zu bestehen. Diese wiederum nutzten ihre Chance, die sich  Ihnen da unvermittelt auftat und bereiteten dem TSV die wohl schmerzlichste Niederlage der letzten anderthalb Jahre. Der TSV befindet sich damit jetzt im freien Fall nach unten.

Allein die Körpersprache sagte schon alles: Hier die lamentierende und diskutierende Heimmannschaft, dort die sich gegenseitig anfeuernden und aufpuschenden Gäste, wissend, dass man sich nur über bedingungslosen Kampfgeist aus dem Sumpf des Abstiegskampfes befreien kann, wenn spielerische Defizite ersichtlich vorhanden sind. Allen Warnungen zum Trotz hat der TSV diese simple Wahrheit nicht begriffen und nun in dieser Hinsicht auf eigenem Terrain eine bittere Lektion erfahren müssen. Auswärts war man ja schon einiges gewohnt. Siehe Rödelsee und Trudering. Dass die Anhänger der Gäste von der Lautstärke her dabei das Spiel zu einem Heimspiel umfunktionierten, spielt dabei keine Rolle, spiegelt jedoch den Willen wider, mit welchem Engagement man sich dort aus den unteren Gefilden der Tabelle befreien will. Bei der DJK stimmte einfach die Symbiose von Mannschaft und Zuschauern an diesem Tag.

Handballerisch boten allerdings beide Mannschaften ein eher düsteres Bild. Markantes Beispiel war hierfür, was sich zwischen der 18. und 27. Minute abspielte. Beim Stande von 7:8 für die Gäste hatten beide Teams jeweils zwölfmal den Ball in der Hand und brachten diesen dann nur ein einziges Mal in gegnerischen Gehäuse unter. Der TSV vergab dabei- wie schon gewohnt – einen Siebenmeter. Chaos pur, was sich da auftat und mit Bayernliga nichts mehr zu tun hatte, denn technische Fehler waren am laufenden Band zusehen, so dass sogar Fehlwürfe in dieser Phase eher nur rudimentär zu verzeichnen waren. In dieser Hinsicht zeichnete sich der TSV in der gesamten Partie als besonders „erfolgreich“ aus, knapp gefolgt von der DJK, die im Endeffekt nur vier Mal weniger Fahrkarten schoss, als die Gastgeber. Aber die Gäste bewegten sich wenigstens, während bei den Hausherren Standhandball oder Einzelaktionen angesagt war.

Dieses zeigten sie auch nach der Halbzeit, als man eigentlich erwarten durfte, dass der TSV jetzt wusste, worauf es ankam. Doch die niveaulose Spielerei setzte sich unverändert fort und es wurde munter und unvorbereitet weiter geballert oder der Ball verloren. Von keiner Position ging echte Gefahr für die Deckung der Waldbüttelbrunner aus, nachdem diese sich voll auf Winkelhaids bislang gefährlichsten Angreifer, Tibor Gilan, eingestellt hatte. Auch eine Auszeit fruchtete nichts. Die DJK zog auf 13:19 davon (49. Minute), nachdem nun auch die Winkelhaider Deckung die eine oder andere Schlafpause einlegte, die auch ein ausgezeichneter Torhüter nicht mehr kompensieren kann, Die Messe war gelesen.

In dieser Verfassung wird der TSV kein Spiel mehr für sich entscheiden können, zumal jetzt auch der gegen Roding, Bayreuth und Lohr aufgebaute Heimnimbus, der schon gegen Simbach leichte Dellen abbekommen hat,  nun gänzlich zerstört ist. Welcher Gegner aus dem  mittleren und unteren Tabellenbereich wird jetzt nicht gerne nach Winkelhaid fahren?

Die Treffer erzielten:

Winkelhaid: Kun 4, Smolik 1; Kaspar 3, Frontzeck 1; Gilan 5/2; Herbst 1, Räbel 1, John 2, Virag 2

Waldbüttelbrunn: Faustmann P. 1; Boldt 2; Breun 1; Hines 3; Hübner 1, Heeg 3/1; Keupp 4;

Okuschko 7, Faustmann D. 2

 

                                                                    Daniel Doppler