TSV Winkelhaid - SC Freising
33:26 (16:11)

 

Auf ein Neues

Winkelhaider Handballer sichern sich drittes Bayernligajahr

 

Alles klar machten die Bayernligahandballer des TSV Winkelhaid mit einem überzeugenden und völlig verdienten 33:26 (16:11) über den SC Freising und dürfen sich damit auch für die kommende Saison als Mitglied der höchsten Spielklasse in Bayern präsentieren. Diese  wirft schon jetzt ihre Schatten voraus. Denn zu den drei Aufsteigern wird auch die A-Jugend Mannschaft des Handball-Leistungszentrums in Großwallstadt (HBLZ e.V.)  in der  kommenden Saison als 15te Mannschaft  in die Bayernliga stoßen und ohne Aufstiegs- und Abstiegsrecht in das Spielgeschehen eingreifen. Über den Sinn oder den Unsinn dieser Entscheidung, über deren reichlich profane Auswirkungen (Kosten-Nutzen-Analyse jedes Vereins) man sich im BHV wohl  nicht im Klaren war bzw. völlig unberücksichtigt geblieben ist,  mag man trefflich streiten. Fakt ist: Der TSV Winkelhaid bleibt der einzige Verein der Metropolregion  Nürnberg, der auch in der kommenden Saison  in der höchsten bayerischen Spielklasse vertreten sein wird und sich schon jetzt freut, als einer der Herausforderer der Hoffnungsträger des bayerischen Handballs gelten zu dürfen.

 

Befürchtungen, dass der Underdog aus Mittelfranken (zu Beginn der Saison einer der meist gehandelten potentiellen Absteiger), in ernsthafte Schwierigkeiten kommen könnte, waren vor der Partie eigentlich nur theoretischer Natur. Das Spiel selbst lieferte dann den Beweis, dass diese Mannschaft (wenn es darauf ankommt)  den Beweis für ihre Ligareife im Hinblick auf den Durchschnitt allemal abliefern kann. Sie muss anscheinend echt gefordert  werden. Das Alltagsgrau dagegen missfällt ihr in erheblichem Maße. Dass sie nicht um den Titel wird mitstreiten können, war von vornherein klar. Aber in Ottobeuren zu gewinnen, hat bisher neben den Besten der Liga, Rimpar und Fürstenfeldbruck, nur der TSV erreicht. Im Gegensatz dazu lieferte er aber auch  weniger gute bis hin  zu  grottenschlechten Partien ab, was auch  hin und wieder am Gesamtpotenzial der Mannschaft zweifeln ließ. Dieses, zur rechten Zeit und am rechten Ort zusammen zu fügen, gestaltete sich denn auch teilweise recht mühevoll und langwierig. Aber gerade jetzt beginnen die Hoffnungsträger (Dan Boescu, Tamas Virag) deren Entwicklung einfach abgewartet werden musste, zu zünden. Grundlage des Ganzen bildeten die Altgedienten und Garanten dessen, wohin sich der TSV seit 2003 entwickelt hat: Jiri Smolik, Micha Kaspar, Tamas Kun. Dass dazu noch die jungen und relativ unerfahrenen  Sebastian Mäder, Christian Räbel, Sascha Kluge, Daniel Herbst, Andi Kluge und Bernd Galneder) ihren eigenen, unverzichtbaren Beitrag  zur Weiterentwicklung der Mannschaft geleistet haben, ist ebenso hervorzuheben , wie die Rolle von Peter John und  Tibor Gilan, der Axel Reich auf der Königsposition im rechten Rückraum ersetzte. Ohne David Bakos,  mit dem Peter Faderl ein zuverlässiges und teilweise überragendes Torhütergespann stellte,  wäre allerdings das allseits bekannte und gefährliche zweite Jahr einer Ligazugehörigkeit wohl noch beschwerlicher geworden.

 

Gegen Freising zeigte sich die ausgedünnte Mannschaft des TSV  denn auch von Anbeginn an voll auf der Höhe des Geschehens. Bis auf das 0:1 erlaubten die Hausherren den Gästen keine Führung und übernahmen sofort das Spielgeschehen. Wie man auch ohne Linkshänder im rechten Rückraum zu Torerfolgen kommen kann, demonstrierten dann Tamas Virag  und Tamas Kun eindrucksvoll. Auch die in dieser Form zum ersten Mal aufgestellte Abwehr zeigte urplötzlich, dass sie  in der Lage ist, Angriffe der Gegner durch  einfache Blockstellungen an sich abprallen zu lassen. Die Gäste, immer gewillt das Unmögliche doch noch möglich zu machen wehrten sich bis zur Mitte der ersten Halbzeit nach Kräften, Doch mit Laufe der Spieldauer und einem wie im Hinspiel überragenden David Bakos im Rücken (50% Quote  aus dem Feld in den ersten dreißig Minuten) legten die Winkelhaider zunächst bis zum Pausenpfiff den Grundstein für ihren Erfolg.

Dieser wurde dann durch einen 8:1 Lauf in den ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit vorzeitig sicher gestellt. Ab da war die Messe gelesen und der TSV konnte sich schon jetzt auf die anschließende Kabinenfeier freuen. Ob nun mit zwölf, darauf dann mit acht (24:16), oder später dann wieder mit zehn Toren Differenz (28:18), die Hausherren zeigten keinerlei nennenswerten  Schwächen und gerieten nie mehr ernsthaft in Gefahr. Ab der 45. Minute war dann beim TSV munteres Wechseln auf allen Positionen angesagt, das zwangsläufig das Endergebnis für die aufopferungsvoll kämpfenden  Domstädter weniger deutlich werden ließ.

 

Mit vierwöchiger Verspätung hat der TSV also sein Soll erfüllt und kann nun in den nächsten Begegnungen in Lohr (04.04), gegen Haunstetten (28.04.) und zur abschließenden Meisterschaftskrönung des Gastgebers in Rimpar (03.05.) diese Saison völlig unbelastet beenden.

Als vorläufiges Fazit bleibt: Ziel erreicht, wenn auch zu spät und noch mit viel zu vielen Amplituden. Klare Worte und schmerzliche Erfahrungen haben dazu ebenso beigetragen wie eine polyglotte Mannschaft, die immer an sich geglaubt hat und deren handballerische Qualitäten von niemandem ernsthaft in Frage gestellt worden sind.

 

Die Treffer erzielten:

Winkelhaid: Smolik 4/2; Kun 7; Kaspar 4; Virag 2; Boescu 5; John 4/1; Herbst 3; Räbel 4

 

Freising: Epp 1; Münzing 5; Ruch 5; Most 1, Auernhammer 2/2; Riesenberger 2; Wähling 2;

Horn 1; v. Fritsch 3; Kapser 4

 

Siebenmeter:

Winkelhaid: 3/3; Freising: 2/2

 

Hinausstellungen:

Winkelhaid: 7; Freising 2

 

                                                                                                                      Daniel Doppler