Wer folgt Forchheim, Aichach und Rothenburg in die Landesliga?
Der bayerische Meister ist mit dem TSV Friedberg gekürt, drei Absteiger stehen fest. Bleibt nur noch die Frage nach der vierten Mannschaft, welche die Bayernliga verlassen muss. Haunstetten oder Regensburg? Und wie schon am vergangenen Wochenende kommt dabei dem TSV wieder eine entscheidende Rolle zu. Da die SG Regensburg die Runde schon beendet hat und nicht mehr ins Geschehen eingreifen kann, richten sich nun die Augen auf die Begegnung des TSV gegen Haunstetten am Samstag um 19 Uhr 30 im Winkelhaider Sportpark.
Ein Punkt trennt die Regensburger von den Gästen. Gewinnt der TSV bleibt Regensburg in der Liga, gewinnt Haunstetten steigen die Oberpfälzer ab. Einzig ein Unentschieden würde die Entscheidung noch hinauszögern, denn im direkten Vergleich haben beide Mannschaften je ein Mal mit sechs Toren Differenz gewonnen, so dass dann eine Relegation zwischen diesen beiden Vereinen erfolgen müsste. Im Grunde die sportlich fairste Entscheidung.
Mit den Schwaben trifft der TSV auf ein Team, dass zu Ende der Hinrunde schon zwölf Punkte auf seiner Habenseite hatte ( einen Zähler hinter dem TSV ), aber in der Rückrunde bis jetzt nur sieben erreichen konnte. Bis vor drei Wochen sogar nur drei. Erst die gewonnenen Begegnungen gegen Waldbüttelbrunn und letzte Woche gegen Rimpar, lassen den Mitaufsteiger wieder auf den Klassenerhalt hoffen. Dabei verfügen sie mit Matthias Bause, auf Halbrechts, und Robert Langner, auf Halblinks, über den Paraderückraum der Liga schlechthin. Beide zusammen haben bisher insgesamt 323 (!) Tore erzielt, das sind 51% der gesamten Trefferausbeute der Gäste. Beide liegen demzufolge auch ganz vorn in der Torschützenliste (Platz 2 und Platz 5) der Bayernliga. Kein anderer Verein kann mit einem derart erfolgreichen Rückraum aufwarten. Im Vergleich dazu liegen die Topscorer des TSV –Jiri Smolik und Sebastian Piller lediglich auf den Plätten 23 und 26. Aber Handball ist ein Mannschaftssport und nur wer die wichtigen Spiele gewinnt, hat am Ende die Nase vorn. Egal ob Meisterschaft oder Abstieg. Gerade hier hat der TSV seine „Big Points“ geholt. Es wurden nämlich bisher alle Spiele gegen die hinter ihm platzierten Mannschaften gewonnen, so dass daraus allein 18 seiner 24 Punkte resultieren. Vor allem deshalb hat sich die Ferencz-Truppe auch die Bayernliga schon gesichert, während die Gäste noch mit dem Rücken zur Wand stehen.
Sicher ist es für den TSV in solch einer Situation nicht leicht, sich nochmals zu motivieren, wo sich doch alle dem Saisonende entgegen sehnen. Ein Sieg hätte allenfalls nur noch statistischen Wert. So kann man zwar noch 26 Punkte erreichen und damit die Runde vielleicht auf dem siebten Platz beenden. Aber dazu bedarf es schon der Schützenhilfe aus Fürstenfeldbruck, die in Waldbüttelbrunn gewinnen müssten. Wenn dann auch noch Forchheim ( in Trudering) und Lohr (im Kampf um die Unterfrankenkrone) in Rimpar gewinnen würden, könnte sich der TSV sogar auf Platz 5 hinauf katapultieren und wäre somit auch der beste Aufsteiger. Allerdings sind das dann doch zu viele „Wenns“ und es wäre des Guten gewiss etwas zu viel.
Aber die Partie in Rothenburg hat gezeigt, dass der TSV gewillt ist, sechzig Minuten lang durchzuspielen und nicht einfach die Hände in den Schoß zu legen, wenn es nicht läuft. Dies wird auch gegen Haunstetten nicht der Fall sein. Den Zuschauern soll zum Saisonausklang nochmals eine interessante und spannende Bayernligapartie geboten werden. Sicherlich wird auch eine große Anhängerschar aus Augsburg anreisen und somit einen würdigen Rahmen für dieses letzte Spiel in der ersten Bayernligasaison des TSV geben und vielleicht schon jetzt Geschmack machen auf das nächste Spieljahr einer Liga, die mit Bayreuth, Simbach, Rödelsee, Freising, Göggingen und wahrscheinlich Roding ein völlig neues Gesicht erhalten wird.
Kurz vor Spielbeginn werden die beiden BOL - Aufsteiger Mannschaften des TSV geehrt. Damit spielen nun die zweiten Mannschaften in eben der Liga, von welcher aus die Damen I und Herren I vor fünf Jahren den Aufbruch in den Spitzenhandball auf bayerischer Ebene gestartet haben.