Winkelhaider Handballer stehen gegen Rothenburg unter Zugzwang
Einem derartigen Druck, wie er am Samstag auf den Winkelhaidern Handballern lastet, wenn sie am Samstag um 19 Uhr in eigener Halle gegen den TSV 2000 Rothenburg antreten, haben sie schon lange nicht mehr Stand halten müssen. Denn nichts anderes als ein Sieg gegen den einzigen mittelfränkischen Konkurrenten in der Bayernliga kann den Anschluss an das große Mittelfeld herstellen. Eine Tatsache, die übrigens auch für den Gegner von der Tauber gilt, wobei eine Niederlage für den TSV eine deutlich schwerere Hypothek darstellen dürfte, muss er doch die folgenden drei Partien dann auswärts bewältigen.
Dabei dürfen auch diese Gäste nicht nach ihrem Tabellenplatz beurteilt werden. Haben sie doch gegen Friedberg und in Rimpar nur mit einem Tor Differenz verloren und in Fürstenfeldbruck ein achtbares Ergebnis erzielt. Allein die deutliche 30:41 Heimniederlage gegen Ottobeuren war überraschend. Aber mit einem Sieg in Winkelhaid und nächste Woche gegen Aichach wären die Tauberstädter wieder im grünen Tabellenbereich. Eine körperlich robuste und auf allen Positionen enorm torgefährliche Erste Sechs stellt sich der Ferencz-Truppe entgegen, aus der die beiden Brüderpaare Egelseer und Kölle herausstechen. Vor allem Hannes Kölle auf der RM-Position wird die Abwehr der Winkelhaider vor große Probleme stellen, falls sie aus der Begegnung in Rimpar keine Lehren gezogen haben sollte. Ähnlich wie bei den Hausherren fehlt den Gästen mit Muzafer Hadziabdic eine spieltragende Säule für längere Zeit.
Denn in der Rimparer Verfassung stellen die Rothenburger sicherlich eine unüberwindbare Hürde für den TSV dar, dessen Spieler ihre Erfolgserlebnisse im Wochenverlauf teilweise auf anderen Ebenen gefunden haben. So wurden Dominik Jahn, Peter John und Sebastian Piller mit der Mannschaft der Uni Erlangen-Nürnberg bayerischer Meister und werden nächstes Jahr erneut um die Deutsche Hochschulmeisterschaft mitspielen. Das Trainingspiel in Altdorf wiederum diente dem Neuaufbau der Mannschaft unter Wettkampfbedingungen. Denn in Zukunft und in dieser Situation ohne den Spieler auskommen zu müssen, dessen Name untrennbar mit den Erfolgen der letzten Jahre verbunden ist, bedeutet einen herben Verlust für den TSV. Seit Oktober 2002 trägt Jakob Lad das Trikot des TSV und mit ihm wurde das Abstiegsgespenst in der BOL endgültig gebannt und die Basis für den danach einsetzenden sportlichen Höhenflug gebildet. Mit seiner stets fairen (keine einzige Rote Kate erhielt er während seiner Zeit beim TSV!) aber ungeheuer effektiven Spielweise, war er ein Beispiel dafür, wie sich auch körperlich klein gewachsene Spieler immer wieder durchsetzen können, sei es in der Abwehr oder im Angriff. Er wird eine Lücke hinterlassen, die aktuell nur sehr schwer zu schließen sein wird. Bei seinem letzten sportlichen Auftritt in Winkelhaid erwartet ihn sicherlich auch der Dank der treuen Fans, die seine Spielweise immer zu schätzen wussten.
Daniel Doppler