Eine nahezu unlösbare Aufgabe

TSV empfängt den Topfavoriten  aus Fürstenfeldbruck

 

Einig war man sich unter den Experten vor Ligabeginn, dass Meisterschaft und Aufstieg in dieser Bayernligasaison nur über den Regionalliga-Absteiger aus Oberbayern entschieden würden. Einzig dem TSV Friedberg wurden Chancen eingeräumt, mit den „ Bruckern“ mithalten zu können. Nach fünf Spieltagen stehen denn auch beide Teams auf den Spitzenplätzen der höchsten bayerischen Spielklasse. Eine nahezu unlösbare Aufgabe also, mit der sich der TSV am Samstag um 19 Uhr in eigener Halle konfrontiert sieht.

 

David gegen Goliath. So stellt sich diese Partie aus Sicht des Aufsteigers dar. Ein Zwei-Klassenunterschied prägte in den letzten Jahren die Wege des TuS Fürstenfeldbruck und des TSV Winkelhaid. Während die Gastgeber noch in der BOL herumdümpelten, war der Gegner eine gestandene Größe in der Bayernliga. Als der TSV in die Landesliga aufstieg, gelang dem TuS der souveräne bayerische Meistertitel und der Sprung in die Regionalliga, in welcher er den Klassenerhalt nur um ein winziges Pünktchen verpasste. Mit der Erfahrung, welche die Oberbayern in dieser Liga sammelten und mit einer nahezu unveränderten jungen Mannschaft war von Anfang an ersichtlich, dass der erneute Anlauf gewagt werden konnte. Glanzstück der  Gäste ist dabei die Abwehr. Nur 23 Gegentreffer pro Spiel sprechen hier einen beredte Sprache. Aus einer sicheren 5:1 Deckungsformation, dahinter unterstützt von einem ausgezeichneten Keeper, erfolgen dann die überfallartig vorgetragenen  schnellen Gegenstöße. Und wird man doch zum Positionsspiel gezwungen, bietet die Rückraumachse mit Heiko Sasgen (RR), Alexander Raff ( RM) und Martin Wild (RL) eine brandgefährliches Trio, das in den bisherigen Begegnungen voll zu überzeugen wusste und 70 der insgesamt 143 Treffer der Brucker“ erzielt hat. Auch von den Turbulenzen um den im Sommer neuverpflichteten Trainer Peter Kral, der bereits nach dem zweiten Spieltag seinen Platz auf der Bank für Bernd Ullritz räumen musste, ließen sich die Gäste nicht beeindrucken und bestätigten vor allem im letzten Spiel in Ottobeuren mit ihrer Meisterleistung in der Deckung,  welche Hürde sich da vor dem TSV aufbäumen wird.

 

Dieser hat nach dem Vier-Punkte-Spiel in Regensburg viel Selbstvertrauen für die kommenden Spiele getankt und hofft, dass er das Ergebnis im Rahmen seiner Möglichkeiten halten kann. Zwar braucht sich der TSV im Angriff bis jetzt vor keinem der Kontrahenten zu verstecken, auch nicht vor den Gästen. Allein die Abwehrarbeit macht den Unterschied zwischen dieser Spitzenmannschaft und dem Liganeuling aus. Glücklicherweise hat sich - bis auf einen noch deutlich sichtbaren Bluterguss- die Genesung von Sascha Gladun positiv fortentwickelt, so dass sein Einsatz am Samstag nicht mehr gefährdet ist. Da auch Sebastian Piller wieder zur Verfügung stehen wird, kann TSV-Coach  L. Ferencz nun wieder auf seinen vollen Kader  zurückgreifen. Mit ihrer tollen Moral und dem heimischen Publikum  im Rücken möchte die Winkelhaider Mannschaft erneut ein spannendes und temporeiches Bayernligaspiel zeigen, in welchem die Favoritenrolle allerdings klar und deutlich auf Seiten der Gäste liegt. Die zum Klassenerhalt wichtigen Punkte müssen die Hausherren einfach gegen andere Gegner einfahren. Deshalb sollte das Hauptaugenmerk des TSV auch  darauf gerichtet sein,  verletzungsfrei aus dieser  Partie herauszugehen.   

 

 

                                                                                                                              Daniel Doppler