TSV-Handballer stehen in Trudering vor schwerer Auswärtshürde
Formaler Tabellenführer, aber nach wie vor Underdog. So stellt sich die Stimmungslage bei den Bayernligahandballern des TSV Winkelhaid vor dem schweren Gang zum TSV Trudering dar. Nach dem gelungenen Start in die Saison wartet auf die Ferencz-Truppe am Samstag um 18 Uhr im Sportpark Haar ein richtig schwerer Brocken. Die Gastgeber haben, als Fünfter der letzten Saison, nun einen Patz im oberen Drittel, also eins bis vier, ins Visier genommen und sind für ihre Heimstärke bekannt.
Spitzenhandball in München ist gleich dem TSV Trudering. So stellt es sich zumindest für den außen stehenden Betrachter dar. Die bayerische Landeshauptstadt leistet es sich nämlich, als einzige der fünf größten Städte in Deutschland, in der zweitstärksten Mannschaftssportart „nur“ viertklassig vertreten zu sein. Mit diesem Diasporadasein kommt der TSV Trudering jedoch ganz gut zurecht, kann er sich doch als das Sammelbecken für gute Handballspieler in der Millionenstadt verstehen. Deshalb können Abgänge immer wieder leicht durch adäquate Zugänge aus dem Münchner Raum kompensiert werden. So wie dieses Jahr, als gleich drei Unterhachinger nach Trudering wechselten. Somit verfügt Trainer Wiggerl Hofmann über einen durchgehend gut besetzten und breiten Kader, der vor allem in der Deckung zu Hause eine Macht darstellt. Mit unbändigem Einsatzwillen und Kampfkraft gelang es den Hausherren am letzten Wochenende gegen Rothenburg in den letzten acht Spielminuten aus einem 20:24 Rückstand noch das 24:24 Unentschieden zu erreichen. Garant dafür war ihr auffälligster Spieler York Möllerhenn auf Rückraum Rechts. Aber auch die sehr guten Torleute Hacker und Huber hatten ihren Anteil an dieser gelungenen Aufholjagd.
Die Gäste wissen also um die Schwere ihrer Aufgabe. Entsprechend gestaltete sich auch ihre Vorbereitung auf diese Begegnung in München. Die Euphorie zu bremsen war dabei keiner Überlegung wert, da in der eher viel zu introvertierten Mannschaft des TSV das bisher Erreichte ganz klar und nüchtern analysiert wird. Glücklicherweise ist ihr Mo(tiva)tor Karl Rettenbacher wieder dabei. Gerade er, der Kapitän, vermag nämlich in brenzligen Situationen auch die positiven Emotionen wieder in seine Mannschaft hineinzutragen. Dass dieses in Trudering nötig sein wird, davon gehen alle Verantwortlichen bei den Gästen aus.
Personell verzichtet Trainer L. Ferencz dieses Mal auf die gegen Aichach zwanzig Minuten so famos aufspielenden Jugendlichen Daniel Herbst und Christian Räbel, da diese fast zeitgleich in der Landesliga A-Jugend des TSV in Eibach im Einsatz sind. Dafür wird jedoch Jiri Smolik die Fahrt nach München mit antreten, obwohl sein Einsatz eher unwahrscheinlich ist. Er soll zunächst noch von der Bank aus seine Kameraden unterstützen.
Nachdem die Bayernliga-Damen des TSV diese Woche spielfrei sind, werden die Winkelhaider Fans von der Qual der Wahl befreit sein. Die Abfahrt des Fanbusses, in welchem noch Plätze frei sind, ist am Samstag um 14 Uhr 15 am Sportheim.
Daniel Doppler