Das große Abenteuer beginnt  

Zum Bayernligaauftakt empfängt der TSV den Traditionsverein aus Lohr 

 

Gleichzeitig mit dem ersten Böller zur Eröffnung des 30. Winkelhaider Bürgerfestes beginnt  nur wenige hundert Meter entfernt am Samstag um 17 Uhr in der TSV-Sporthalle das größte sportliche Abenteuer in der Geschichte des Winkelhaider Männerhandballs. Denn so stark wie nie, präsentiert sich die höchste bayerische Spielklasse in der nun beginnenden Saison 2007/2008. Gleich dreizehn Mannschaften, darunter zwei Absteiger aus der Regionalliga, nehmen das Rennen um Meisterschaft und Klassenerhalt auf. Gemeinsam mit den anderen beiden Aufsteigern aus Augsburg-Haunstetten und Rimpar trifft der TSV dabei auf die geballte Kraft großer Erfahrung im bayerischen Oberligahandball wie Aichach, Forchheim, Friedberg, Fürstenfeldbruck, Lohr, Ottobeuren, Regensburg, Rothenburg, Trudering und Waldbüttelbrunn. Eine schier übermächtige Konkurrenz gegen die der Neuling aus dem Nürnberger Land vorerst nur seine selbst erklärte Außenseiterrolle in die Waagschale werfen kann.         

Und gleich der erste Gegner, der im Sportpark zu Gast ist, hat es in sich. Denn der TSV Lohr ist der Bayernligaverein schlechthin. Insgesamt 18 Jahre spielte man seit 1976 in der höchsten bayerischen Spielklasse, dazu seit 1995 zwischendurch auch  fünf Mal in der Regionalliga.  Dritter Tabellenplatz in der vergangenen Saison, unangefochtener Spitzenreiter in der ewigen Tabelle der Bayernliga sind das Markenzeichen der Gäste vom Main. Auf diesen hochkarätigen Gegner trifft  nun gleich zu Anfang  der Emporkömmling aus Winkelhaid, der vor gerade einmal 17 Monaten seine erste BOL - Meisterschaft und vor fünf Monaten seinen Marsch durch die Landesliga feiern durfte.

Auch die Mannschaft des TSV Lohr selbst stellt sich als sehr erfahrenes Team dar. Mit Janos Wagenbach ( Jg. 1963) und Sven Lehmann ( Jg.1973 ) verfügt sie über äußerst routinierte Führungsspieler. Gestützt auf einen bestens eingespielte Deckung um den robust zu Werke gehenden, aus Rümänien stammenden, Peter Grehl, hinter der dann auch noch zwei   überragende Torhüter agieren, praktizieren die Lohrer -trotz ihres fortgeschrittenen Alters- Handball modernster Prägung mit Schneller Mitte und Zweiter Welle. Im Positionsangriff zieht dann Alexander Schmidt von der Rückraummitte-Position geschickt und torgefährlich die Fäden im Spiel des TSV. Auf der Bank sitzen bei den Unterfranken jüngere adäquate Ergänzungsspieler, so dass kaum ein Bruch im Spielverlauf entsteht. Dabei kann es durchaus passieren, dass auch der Sohn von Janos Wagenbach, Adrian, mit seinem Vater gemeinsam auf dem Spielfeld steht. Den ausgezeichneten dritten Platz im letzten Spieljahr sicherte sich die Mannschaft von Trainer Bernd Becker auf Grund ihrer unglaublichen Heimstärke. Nur drei Punkte verloren sie vor heimischer Kulisse, erzielten aber auswärts lediglich acht, so dass ihnen dadurch ein noch bessere Tabellenposition verwehrt blieb.

Voller Respekt blicken deshalb die Gastgeber auf den Gegner ihrer Heimpremiere. Die Gäste ärgern so lange es geht, ist deshalb die Devise von Winkelhaids Coach L. Ferencz und dann auf den „ Metten-Effekt“ vertrauen. Denn fast genau vor einem Jahr sahen sich die Hausherren in einer vergleichbaren Situation, nur eine Liga tiefer. Auch damals galt es im Auftaktspiel gegen die Routiniers der SSG Metten zu bestehen. Allerdings müssen die Hausherren gegen Lohr auf ihren Topscorer, Jiri Smolik, verzichten, der aller Voraussicht nach nicht vor Monatsende wieder in das Spielgeschehen eingreifen kann. Eine deutliche Schwächung zwar, die aber die Mannschaft um Kapitän Karl Rettenbacher durch unbändigen Kampfgeist und nie erlahmenden Einsatzwillen zu kompensieren versucht.

Auf den Zuschauertribünen werden sich dann auch die zum Bürgerfest in Winkelhaid weilenden Gäste aus den Partnergemeinden Teis ( Südtirol) und Apc ( Ungarn ) einfinden, und dem Spiel auch auf den Rängen ein internationales Flair verleihen. Dabei werden die Zigeunergeiger aus Apc die Winkelhaider Drummer Boys in einer bei einem Handballspiel bisher nicht gekannten musikalischen Art begleiten.

                                                                                                                            Daniel Doppler