TSV Friedberg - TSV Winkelhaid
37:30 (20:17)

 

Eine Niederlage mit Perspektive

TSV Handballer trotz Mini-Serie nicht unzufrieden         

 

In relativ zufriedene Gesichter  blickte man auf Seiten des TSV nach dem Abpfiff der  Bayernligapartie beim TSV Friedberg. Zwar trauerte man noch etwas der, auf Grund der guten ersten Halbzeit, nicht ganz so deutlich erwarteten 37:30 (20:17) Niederlage beim Tabellenprimus nach, konnte aber auf eine durchaus ordentliche  Leistung und Einstellung zurückblicken, die einen deutlich positiveren Blick auf die noch vier ausstehenden Partien in der Vorrunde bieten, als es die Mini-Serie von nun drei hintereinander verlorenen Spielen vermuten lassen sollte.

 

Fünf verschlafene Minuten der Gäste zu Beginn der zweiten Halbzeit nutzten nämlich die Hausherren aus, um ihren Vorsprung auf 24:17 auszubauen, womit sich der TSV selbst leichtfertig um die Früchte seines dreißig Minuten währenden erfreulichen Auftritts in der Höhle des Löwen brachte. Denn hier konnte sich der Favorit erst nach 15 Minuten absetzen, aber die Winkelhaider blieben auf Schlagdistanz. Doch selbst nach dieser Vorentscheidung  wurde  der Kopf nicht hängen gelassen, sondern man hielt weiter gegen einen, die gesamte Spielzeit über nie nachlassenden Gegner mit, und war im Stande, dessen Vorsprung immer zwischen fünf und sechs Toren zu halten, so dass man letztlich ohne diesen minutenlangen Blackout die zweite Hälfte eigentlich hätte Remis gestalten können. Dreißig Treffer gegen Schwaben zu erzielen, die sich in ihrer Entwicklung und ihrem ganzen Umfeld deutlich reifer und fortgeschrittener  präsentierten als der Aufsteiger, war nämlich bislang noch keinem Ligakonkurrenten vergönnt gewesen.

Allerdings muss bei allem, teilweise ungestümen Tatendrang nach vorne, das Thema Deckungsarbeit deutlich wirkungsvoller angegangen werden. Denn gerade in diesem Bereich kann dem TSV die Bayernligareife (noch) nicht zugesprochen werden. Aber weder Fürstenfeldbruck noch Friedberg  sind das Maß, an welchem sich die Winkelhaider messen lassen müssen. Um so schwerer wiegt allerdings jetzt die vermeidbare Niederlage in Waldbüttelbrunn vor vierzehn Tagen, die mit der in Friedberg gezeigten Leistung nie und nimmer geschehen wäre. Denn spielerisch hat der TSV mit der  superschnellen Spielweise der Hausherren durchaus mithalten können, allein die konditionelle Überlegenheit der mit deutlich höherer Trainingsintensität agierenden Hausherren konnte der TSV nicht ausgleichen. Zu dem waren die Gäste nicht in der Lage, den erweiterten Gegenstoß der Friedberger rechtzeitig zu unterbinden. Denn damit konnten sie die Ballgewinne aus ihrer  Deckung schnell und wirkungsvoll unterstreichen. Vorteile, welche  diese Partie vor allem  in der Anfangsphase prägten, besaßen die Gastgeber auch von der Siebenmeterlinie und zwischen den Pfosten, wenngleich der später eingesetzte Peter Faderl endlich ein Mal wieder an seine Leistung gegen Indersdorf anknüpfen konnte. Auch die Winkelhaider Nachwuchsspieler Christian Räbel und Daniel Herbst zeigten, dass beide das in sie gesetzte Vertrauen rechtfertigen können, wobei nunmehr auch dem siebzehnjährigen Feuchter seine ersten beiden Bayernligatore gelangen. Letzterer zeigte in einigen Situationen sein großes Potenzial für die RM-Position und hätte mit etwas mehr Erfahrung die beiden freien Durchbrüche an den Kreis auch noch verwerten können. Eine Schrecksekunde erlebten die Gäste kurz vor Ende der Begegnung, als sich Michal Kaspar genau 53 Wochen nach seiner schweren Kopfverletzung das rechte Knie verdrehte und mit schmerzverzerrtem Gesicht das Spielfeld verlassen musste. Der Mannschaftsarzt der Hausherren konnte noch keine sichere Diagnose stellen, vermutete aber glücklicherweise keinen Kreuzbandriss.

 

 

Die Treffer erzielten:

Friedberg: M. Luderschmied 2, W. Rosenberger 3, B. Radloff 4, F. Scheiber 1, C.Handelshauser 3, F. Segmüller 4, T. Wagenpfeil 5, F. Pfänder 9/7, B. Schwair 1, R. Schubert 5

 Winkelhaid: J. Smolik 3, T. Kun 4, M. Kaspar 2 , K. Rettenbacher 2, T. Virag 1, D. Jahn 3,

J. Lad 1,  P. John 2, S. Piller 9/3, D. Herbst 2, C. Räbel 1/1

 

Hinausstellungen:

Friedberg: 7; Winkelhaid: 7

Siebenmeter:

Friedberg: 7/7; Winkelhaid 6/4 

                                         

                                                                                                                           Daniel Doppler