TSV Trudering - TSV Winkelhaid
30:30 (14:12)

 

Ein Wechselbad der Gefühle

TSV erkämpft ein 30:30 (14:12) in Trudering

 

Nach zehn Minuten vier Tore Vorsprung, nach 25 Minuten, drei Tore Rückstand, nach 35 Minuten sechs Tore Rückstand, nach 59 Minuten zwei Tore Rückstand, nach sechzig Minuten Unentschieden! Das war die kurze Bilanz des Auftritts des Aufsteigers in Trudering.

 

Zunächst verlief alles nach Plan von Winkelhaids Coach L. Ferencz. Durch zwei Tore von Andi Kiunke ging der Aufsteiger schnell in Führung. Diese konnte in der Folge auf 6:2 aus Sicht der Gäste ausgebaut werden. Allerdings war da schon ersichtlich, dass die Hausherren ihr Augenmerk auf die beiden aktuell wichtigsten Winkelhaider Torschützen, Sebastian Piller und Sascha Gladun, geworfen haben. Beide wurden rechtzeitig attackiert und somit ihrer Gefährlichkeit beraubt. Dadurch konnte die schnelle Passfolge im Winkelhaider Angriff nicht wie gewohnt zur Entfaltung gebracht werden. Hinzu kam eine mit zunehmender Spieldauer unerklärliche Anzahl  sogenannter „Unforced Errors“.

Infolgedessen kam es zwangsläufig dazu, dass die zwischenzeitlich verunsicherte Truderinger Mannschaft zu einfachen Ballgewinnen und daraus folgenden Gegenstoßtoren kam (7:7).Den Höhepunkt in dieser völlig unerklärlichen Desorientierung der Ferencz-Truppe bildete eine mit 0:3 verlorene Überzahl der Winkelhaider, die somit die Hausherren wieder an sich glauben ließen. In der Folge gelang ihnen sogar die Führung auf 13:10 auszubauen. Zur Halbzeit konnten die Gäste das Ergebnis jedoch wieder etwas freundlicher gestalten.

Mit Wiederanpfiff überraschte Trainer Ferencz die lautstarke Winkelhaider Anhängerschar mit dem Einsatz des Langzeitverletzten Jiri Smolik. In der vermeintlich eingespielteren BOL-Formation sollte der Umschwung eintreten. Das Gegenteil war jedoch der Fall. Innerhalb von fünf Minuten zogen die Truderinger auf 18:12 bzw.19:13 davon. Zu diesem Zeitpunkt war die Partie praktisch entschieden. Erst jetzt zeigte sich der wahre Charakter dieser neu zusammengestellten Mannschaft des TSV. Obwohl von den Schiedsrichtern Borkey und Holzner (Unterhaching/Großhadern) nicht gerade bevorzugt, versuchten die Gäste mit nie erlahmendem Einsatzwillen eine Niederlage zu vermeiden. Sie kamen zwar relativ schnell auf drei Tore heran (21:18 in der 42. Minute), aber  mehr schien nicht mehr möglich zu sein. Die Gastgeber hielten den TSV weiter auf Distanz. Doch  die Gäste kämpften unverdrossen weiter und als sie in der 53. Minute auf 26:25 verkürzen konnten, schien das Licht am Ende des Tunnels erreicht zu sein. Aber es dauerte noch drei Minuten bis das Remis (27:27) erzielt wurde. Die letzten drei Minuten entwickelten sich dann zu einem Krimi der besonderen Art. Als beim Stand von 29:28 für Trudering den Gästen ein klarer Siebenmeter verweigert und dann auch noch Sascha Gladun ein vermeintlicher Schrittfehler  abgepfiffen wurde, was die Heimmannschaft umgehend zum 30:28 ausnutzte, glaubte keiner der mitgereisten Winkelhaider Fans mehr an einen positiven Ausgang  der Begegnung. Jedoch wussten die Gäste eine Hinausstellung (47 Sekunden vor Ende der Partie) von A. Kadric für sich zu nutzen. Zunächst gelang T. Kun der Anschlusstreffer, dann erzwang die offene Manndeckung des TSV einen Ballverlust der Gastgeber, den Jakob Lad zwölf Sekunden vor Schluss zum wohlverdienten Ausgleich nutzen konnte

Der TSV ist somit im rauen Alltag der Bayernliga angekommen und kann für die weiteren schweren Begegnungen zumindest auf die gezeigte Moral all seiner Spieler vertrauen.

 

Die Treffer erzielten:

Trudering: T. Elbertzhagen 2, A. Kadric 2, M. Walk 10, J. Krüger 1, J. Theissen 4/1, M. Müller 1, S. Wolf 2, S. Augustin 7/4

 

Winkelhaid: T. Kun 5, M. Kaspar 1, K. Rettenbacher 4, T. Virag 1, J.Lad 3, D. Jahn 2, S. Gladun 8/4, P. John 1, A. Kiunke 3, J. Smolik 2

 

Hinausstellungen:

Trudering:4; Winkelhaid:5

 

Siebenmeter;

Trudering:6/4; Winkelhaid: 4/4