TSV Winkelhaid – HC Erlangen
32:29 (15:16)
Das Handballderby in der Bayernliga zwischen dem TSV Winkelhaid und dem HC Erlangen hielt in allen Belangen was man sich im Vorfeld versprochen hatte. Es wurde ein rassige, intensiv geführte und spannende Partie, die mit den Winkelhaiderinnen einen Sieger fand der am Ende den etwas längeren Atem hatte. Beim 32:29 traf man dabei wie erwartet auf einen Gegner, der ansonsten jederzeit auf Augenhöhe mit den wieder stark auftretenden Beck & Co. mithalten konnte und seinen Beitrag zu einem überaus attraktiven Spiel leistete. Dabei sahen die zahlreichen Zuschauer in der nicht zuletzt durch die Winkelhaider Drummerboys stimmungsvollen Halle ein Torfestival zweier offensiv ausgerichteter Mannschaften.
Es ging los wie die Feuerwehr. Bereits nach knapp 6 Spielminuten hatten die Winkelhaiderinnen das 5:3 durch die im Angriff überragende Nina Custovic erzielt und der Torreigen nahm seinen Lauf. Auch in der Folge behielt der TSV seine knappe Führung, konnte die Gäste jedoch nie weiter abschütteln. Die hatten in Torhüterin Eva Bauer ihre stärkste Spielerin, die unzählige Großchancen zunichte machen konnte und somit ihre Mannschaft im Spiel hielt. In dieser Phase Mitte der ersten Spielhälfte ergaben sich viele Möglichkeiten für den TSV sich weiter abzusetzen. Den zum Teil wenig clever abgegebenen Fehlwürfen gegen die meist weit entgegenspringende Bauer folgte die Strafe prompt auf dem Fuß. Erlangen blieb dran und konnte sich zum Ende des ersten Spielabschnitts sogar mit 13:16 in Führung schießen. Einen großen Anteil daran hatte die wie aufgedreht spielende Ulrike Antos, die im Schwesternduell mit Winkelhaids Torjägerin Christiane zwar mit 6:8 den Kürzeren zog, indem sie mit Durchbrüchen die zu lasch zupackende TSV-Deckung immer wieder düpieren konnte. Winkelhaid hielt dagegen und verkürzte bis zur Pause noch auf 15:16.
Diese knappe Führung behaupteten die Erlangerinnen bis weit in die zweite Spielhälfte hinein. Zwar wurden auf Winkelhaider Seite die Torchancen jetzt besser genutzt, doch weiterhin hatte die Deckung mit dem bärenstarken Rückraum Erlangens und der bulligen Kreisspielerin Lena Mergner ihre liebe Mühe und Not. Ulli Schürer machte mit zwei tollen Hebern von Linksaußen vor, wie man Bauer leicht bezwingen konnte. Christiane Antos kam ebenfalls besser ins Spiel und nutzte ihre Wurfqualitäten aus dem Rückraum jetzt besser. Nach einem bösen Foul an ihr sah Erlangens Angelika Elfinger dann nach 46 Minuten die rote Karte, was es dem TSV in der Abwehr leichter machte. Die Manndeckung gegen die Torjägerin konnte aufgehoben werden und als dann auch noch Angrit Gründl mit der dritten Zeitstrafe vom Feld musste, konnte Winkelhaid beim 24:24 erstmals wieder ausgleichen. Zwar geriet man nach einer 28:26 Führung nochmals mit 28:29 in Rückstand, doch in den letzten Minuten zeigte man Qualitäten eines würdigen Spitzenreiters. Zunächst war es Chrissie Zimmermann, die zuvor bei 6 Versuchen nur einmal den Ball ins Tor brachte und der Verzweiflung nahe war, die genau im richtigen Moment von Rechtsaußen die Würfe von Ulli Schürer nachahmte und per Heber unhaltbar die erneute Führung erzielte. Für die Entscheidung sorgte dann Christiane Antos, die bei bereits drohendem Zeitspiel und als alle mit einem Wurf von ihr gerechnet hatten, einen genialen Pass zur völlig frei stehenden Nina Custovic spielte. Die versenkte den Ball zum 32:29 unhaltbar ins Netz und war damit an diesem Abend mit 9 Treffern die erfolgreichste Torschützin der Winkelhaiderinnen.
Wieder konnte sich der TSV gegen einen starken Gegner steigern und eine überragende Leistung abrufen. Schon kommende Woche beim Auswärtsspiel beim Regionalligaabsteiger TSV Haunstetten in Augsburg wird dies erneut erforderlich sein um den jetzt schon erreichten sensationellen Punktestand von 20:0 weiter auszubauen.
Aufstellung TSV Winkelhaid
Janine Wiesend (Tor); Andrea Schewetschek (Tor); Konni Beck (4); Sandra Christlein (1); Vreni Götz; Christiane Antos (8/2); Nina Custovic (9/4); Iris Blankenship (2); Sarah-Maria Wolf (1); Ulli Schürer (5); Chrissie Zimmermann (2); Annette Wolf; Christina Gügel; Carina Weiler