Vorbericht zum Spiel gegen Vaterstetten
Am Samstag um 19:00 Uhr steigt in der Sportpark-Halle das erste Spitzenspiel des TSV Winkelhaid gegen eines der Top-Vier Teams der Frauen-Bayernliga im Hallenhandball. Mit dem TSV Vaterstetten stellt sich den heimischen Handballfreunden eines der stärksten Konterteams der Liga vor. Während die Winkelhaiderinnen in den bisherigen Heimpartien gegen Gröbenzell (27:27), Burghausen (38:24) und Heroldsberg (28:27) ungeschlagen blieben, werden die Trauben gegen den aktuellen Tabellendritten um einiges höher hängen.
In den letzten Jahren gehörten die Münchener Vorstädterinnen zu einem der wenigen Aushängeschilder des bayerischen Frauenhandballs. Vier Jahre repräsentierten sie Bayern hervorragend in der Regionalliga, ehe vorletzte Saison der Gang in die Bayernliga zurück angetreten werden musste. Nach wie vor bitter war das Zustandekommen, da Vaterstetten nur auf Grund der Verringerung der Zahl der Regionalligen dem damit verbundenen verschärften Abstieg zum Opfer fiel. Nachdem das letzte Jahr zum Wiederaufbau einer jungen ambitionierten Mannschaft genutzt wurde – mit dem dritten Endrang kam dabei sogar mehr heraus als vom immer tief stapelnden Trainer Tom Eck vorhergesagt - wollte man in diesem Jahr wieder ganz oben angreifen. Nach der bisherigen Dominanz des ESV Regensburg und ernüchternden Heimniederlagen gegen Dachau (21:24) und den HSV Bergtheim (24:30), muss man wohl auch in Vaterstetten die Aufstiegsambitionen vertagen. Zuletzt war man beim 24:21 in Bayreuth und dem 27:20 gegen Rimpar aber wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt und steht mit 8:4 Punkten einen Zähler vor den Winkelhaiderinnen.
Einen erneuten Umbruch musste Eck genauso wie sein Kollege Attila Kardos auf Winkelhaider Seite bewältigen. Nach einigen Abgängen wurde der Kader Vaterstettens enorm verjüngt. So spielt unter anderem jetzt auch die zweite Tochter von Fußball-Weltmeister Klaus Augenthaler, Lisa, nach einigen Einsätzen letztes Jahr fest in der ersten Frauenmannschaft. Die ältere Schwester Tina gehört hingegen schon seit Jahren zu den Stützen der Gäste. Daneben geht mit Evi Hoffmann Vaterstettens Kreisspielerin bereits in ihre 14. Saison und bringt damit neben einigen anderen langjährigen Stammspielerinnen die Erfahrung in die Mannschaft, die den Winkelhaiderinnen zuletzt bei der Auswärtsniederlage in Unterhaching gefehlt hatte. Dort hatte keine Spielerin die Führungsrolle im Spielaufbau übernehmen können, nachdem Regisseurin Nina Custovic verletzt ausgefallen war. So blieb das in den ersten Spielen hervorragend agierende Angriffsspiel des TSV diesmal nur Stückwerk. Als Erkenntnis blieb dem Winkelhaider Trainergespann Kardos/Huppert, dass die jungen und unerfahrenen Spielerinnen in solchen Situationen einfache und eingespielte Auslösehandlungen brauchen, um wieder in einen vernünftigen Spielrythmus zurückzufinden. Nachdem während der Vorbereitung mehr auf das freie Spiel Wert gelegt wurde, ist man hier wieder ein Stück weit zurückgerudert. Wie so oft wird aber letztlich eine gesunde Mischung aus freiem und gebundenem Spiel den Erfolg bringen. Auch die schnelle Umstellung auf verschiedene Abwehrsysteme des Gegners muss noch besser werden, so dass man das vorhandene Angriffspotenzial wieder optimal nutzen kann. Mit den Antos-Schwestern Ulli und Christiane, Konni Beck und zuletzt auch mit Nina Custovic stehen gleich vier wurfgewaltige Rückraumspielerinnen in den eigenen Reihen. Die müssen jedoch durch ein dynamisches und flexibles Laufspiel in der Bewegung angespielt werden, um ihre Wurfstärke auch zum Einsatz zu bringen. Sandra Christlein gehört zudem zu den besten Kreisspielerinnen der Liga und hatte in den letzten drei Spielen jeweils eine hundertprozentige Wurfausbeute aufzuweisen. Auch für sie sollen daher durch raumöffnende Bewegungen des Rückraums Freiräume geschaffen werden, um sie noch mehr mit guten Anspielen füttern zu können. Die Deckung des TSV produzierte zwar auch in Unterhaching wieder einige Fehler, wirkte aber trotzdem über weite Phasen der zweiten Spielhälfte deutlich stabiler und kompakter als zuletzt. Hier will man auch gegen Vaterstetten von Beginn an ansetzen, um die Gäste im Positionsspiel in den Griff zu bekommen. Verhindert werden müssen allerdings in erster Linie die schnellen Vorstöße der Oberbayern nach eigenen Ballverlusten. Ein gut aufgebauter Angriff und vorbereitete Abschlüsse wären für die Winkelhaiderinnen ein erster guter Schritt in diese Richtung.
Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Nina Custovic, die sich in Unterhaching den Fuß böse verstaucht und einen großen Bluterguss davongetragen hat. Ansonsten sind alle Spielerinnen fit und brennen auf eines der Highlights der Saison.