MS I Lauf a. d. Pegnitz - Kunigundenschule

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Schulische Ganztagsangebote

Die Gebundene Ganztagsklasse

In diesem Schuljahr hatten wir mit der 5a erstmals eine gebundene Ganztagsklasse im Haus. Damit konnten wir einen weiteren tragfähigen Grundstein für gute Bildungs- und Ausbildungschancen unserem Schulkonzept hinzufügen.
12 zusätzliche Lehrerstunden bieten in diesen Klassen eine qualitativ noch bessere, zeitgemäße pädagogische Fördermöglichkeit der Schülerinnen und Schülern. Außerdem können durch weitere finanzielle Mittel Zusatzangebote gemacht werden. So unterrichtete beispielsweise in der Ganztagsklasse Agnes Kochanski Percussion, eine Zusammenarbeit mit der städtischen Sing- und Musikschule. Im Bereich Sport und Spiel kooperieren wir mit den „Haberlohern“, hier war Patrick Tattermusch eine tatkräftige Unterstützung. Diese Freizeitangebote werden sicher in den nächsten Jahren weiter ausgebaut werden. In der Mittagseinheit und in manchen Lernstunden hilft die durch die Stadt finanzierte FSJ-Kraft, Frau Ann-Kathrin Hornung. Ein besonderer Glücksfall war die Einbindung der Hauptschullehrerin in Elternzeit, Christina Schreiber, die zur Differenzierung im Regelunterricht und im Freizeitbereich eingesetzt wurde. Der Neugegründete Förderverein unserer Hauptschule hat mittlerweile als Kooperationspartner die Verwaltung der finanziellen Mittel übernommen und stellt weitere Fördermittel zur Verfügung.

Unsere Ganztagsklasse stieß immer wieder auf großes Interesse. So schaute selbst Bürgermeister Benedikt Bisping im Klassenzimmer der 5a vorbei.

Am Ende des Jahres besuchte Frau Dr. Karin Adam von der Stadt Lauf unsere Ganztagsklasse und interviewte Schüler, Eltern und Lehrer. Hier ihr Resümee:

Im Vor-Ort-Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern in der Klasse 5a, der ersten Ganztagsklasse an der Kunigunden-Hauptschule, stellt sich schnell heraus, dass nahezu alle Kinder sehr zufrieden sind mit dem mutigen Schritt in die Ganztagsklasse. „Es macht einfach auch viel Spaß, mehr Zeit miteinander zu verbringen“, so eine Elfjährige und fährt fort, dass sie sich zuhause nach Erledigung ihrer Hausaufgaben oft alleine gelangweilt habe. In der weiteren Pause könne man nun gemeinsam mit den Mitschülerinnen und Mitschülern oder sogar mit den Lehrerinnen mit den tollen neuen Spielsachen spielen, die man einem edlen Spender verdankt. Alles sei einfach entspannter, so die Klassenkameraden unisono. Endlich habe man in der Schule das Gefühl, nicht nur „fürs Leben“ zu lernen, sondern auch Zeit dafür, im Klassenverbund Freundschaften pflegen und gemeinsam lernen zu können. Das gemeinsame Mittagessen verbinde auch mit den Lehrerinnen mehr. Was man früher als Hausaufgabe nachmittags daheim erledigte, wird nun im Rahmen eines Wochenplans in der Schule unter Aufsicht der Lehrerinnen mit deren pädagogischer Unterstützung bewältigt. Zuhause mit den Eltern sei das für alle Beteiligten oft nicht so ganz einfach gewesen, sich alleine zurechtfinden müssen, so einige Schülerinnen grinsend. „Wir sind täglich zwar länger in der Schule, müssen aber nicht mehr Stoff lernen“, fasst Lisa-Marie zufrieden zusammen. Die 10-Jährige Seraj fügt erklärend hinzu, dass man mehr Zeit habe, um Lerninhalte zu verstehen und nicht nur wie wild pauken müsse.
Aber: Das häusliche Lernen von Vokabeln oder Lernstoff bleibt natürlich nicht aus. Zwar falle es auch schon mal schwer, jeden Tag bis 15.30 Uhr in der Schule zu bleiben, wenn etwa das Freibad im Sommer locke, so Laura und Maria, aber im großen und ganzen wolle man nicht mehr zurück in die Vormittagsschule. Und freitags könne man ja dann wie früher auch bereits um 13.00 Uhr ins Wochenende. Viele Meldungen kamen auf die Frage, ob man noch Wünsche hätte, was am Nachmittag angeboten werden könnte. Insgesamt überrascht jedoch, dass die Kinder auf die Frage, was sie denn noch gerne am Nachmittag lernen würden, durchaus auch Fächer wie Mathematik und Technik oder auch Wirtschaft und Englisch benennen. Ein Mädchen argumentierte sogar, dass sie gerne diejenigen Fächer vertiefen wolle, in denen sie nicht so gut sei. Bei so viel Lerneifer beruhigte es regelrecht, dass auch ein paar Stimmen laut wurden, die sich mehr hitzefreie Stunden und ab und zu einen gemeinsamen Gang ins Freibad wünschten.
Was die Kinder in der Klasse übereinstimmend von sich geben, bestätigt auch das Gespräch mit Eltern.

Diese zeigen sich sehr zufrieden damit, dass die meisten Aufgaben nun nicht mehr zuhause unter Stress erledigt werden müssen und die Kinder auch besser gelernt hätten, zu lernen. Die Eltern Andrea Katsoumpa und Serkan Gün sind sich darin einig, dass ihre Kinder von der Ganztagsschule enorm profitiert haben. Andrea Katsoumpa führt an, dass sich mit der Ganztagsschule und dem damit verbundenenverringerten „Hausistress“ eine Berufstätigkeit wesentlich leichter mit dem Familienleben vereinbaren lasse. Besonders angetan zeigt sich die berufstätige Mutter davon, dass ihre Tochter Maria (11 Jahre) nun ganz entspannt nach Hause komme und man nur noch gemeinsam lernen müsse. Maria bestätigt, sie sei sogar stärker motiviert, in die Schule zu gehen, da sich erste Erfolge schnell abzeichneten. So gebe es sogar mehr „echte Freizeit“ für die Kinder, was positiv sei. „Und mit dem Wochenplan und der monatlichen Probenmappe“, so Serkan Gün zustimmend, „kann auch gar nichts schief gehen.“ Die Eltern erhalten neben einem Probenplan auch immer die zu erledigenden Aufgaben und zeichnen diese Informationen in Kooperation mit den Lehrkräften ab. Hier sei die gute Kommunikation zwischen Elternhaus und Schule enorm wichtig und beide stellten übereinstimmend fest, dass man auch in dieser Hinsicht sehr zufrieden sei. Dennoch das Fazit der Eltern: „Wichtig ist nicht, das die Eltern die Ganztagsschule wollen, die Kinder müssen das wollen. Und: Die Eltern müssen hinter ihren Kindern stehen.“

Schulleiterin Cornelia Schindler erzählt, dass die Lehrerinnen eigens für den Ganztagsschule abgestellt wurden und sich ausschließlich um diese eine Klasse kümmern. “Das bietet die Möglichkeit, dass auch die Lehrkräfte intensiver und zugleich mit Ruhe mit den Schülerinnen und Schülern arbeiten können.“
Dies bestätigen auch die im Ganztagsszug aktiven Lehrerinnen Michaela Breunig-Hummer und Barbara Riedlberger, die noch von der zusätzlichen Lehrkraft Christina Schreiber unterstützt werden.
Nach der ersten Umstellungsphase habe sie sich, so Barbara Riedlberger, „mit viel Vorfreude, Engagement und Elan auf das andere Arbeiten in der Ganztagsklasse“ eingelassen. Das sie jetzt am Ende des Schuljahres noch mit der gleichen Haltung in die Klasse gehe, liege daran, dass viel von dem Konzept umgesetzt werden konnte und nicht nur in der Klasse Früchte trage, sondern auch positive Rückmeldungen von den Schülern und Eltern motivierten. Ihre Kollegin, Michaela Breunig-Hummer, bestätigt, dass die Arbeit in der Ganztagssklasse eine spannende und interessante Angelegenheit sei. Breunig-Hummer, die bereits am theoretischen Konzept im Vorfeld mitgewirkt hatte, ist davon angetan, dass der Kontakt zu den Schülern intensiver geworden sei. „Es freut mich, dass die meisten Kinder der Klasse gerne in die Schule kommen, viele sind nach der 4. Klasse richtig aufgeblüht und haben neues Selbstvertrauen gefasst“, so Michaela Breunig-Hummer.


Man erfahre mehr über Sorgen und Nöte und könne in Einzelgesprächen einiges auffangen, die pädagogische und die erzieherische Arbeit stehe jedoch im Vordergrund. Beide Lehrkräfte sind sich darin einig, dass die doppelte Klassenführung sinnvoll sei, da man sich auch im Lehrkörper besser unterstützen könne, da für die Lehrerinnen auch alles arbeitsintensiver geworden sei, was man nicht immer so leicht wegstecken könne.
Durch die gute Betreuung der Klasse - in einigen Stunden sind drei Lehrerinnen in der Klasse - können die Kinder Defizite abbauen, Fragen stellen, Sicherheit gewinnen.

Im nächsten Schuljahr wird die 5a selbstverständlich weiter als Ganztagsklasse geführt. Zusätzlich dürfen wir gleich mit zwei Ganztagsklassen in der Jahrgangsstufe 5 starten. Wer sein Kind noch anmelden möchte - es sind noch Plätze frei!!!

 

Die Offene Ganztagsschule

Ins 5. Jahr ging die Offene Ganztagsschule dieses Schuljahr. Vieles hat sich verändert, im Vergleich zu den Anfängen. Wir haben eigene Räume und somit viel Platz, vor allem aber gibt es 2 Betreuerinnen.
Die Zusammenarbeit zwischen Schule und Offener Ganztagsschule ist sehr eng geworden und darüber sind wir sehr froh.
Dieses Schuljahr zeichnet sich vor allem durch die vielen Neuerungen, die es gab aus. Am Freitag die Gruppe unserer 5.-7.Klässler nun frei, dafür ist an den anderen Tagen mehr Zeit für die Hausaufgaben vorgesehen. Leider hat dies zum Nachteil, dass wir nicht mehr ganz so viel Freizeit hatten. Aber diese haben wir gut genutzt:

So haben wir uns zum Beispiel mit Kürbissen beschäftigt und Halloween gefeiert. Wir sind Schlitten gefahren, haben Weihnachten gefeiert, eine Faschingsparty veranstaltet und zum Jahresabschluss noch einen Ausflug ins Kino gemacht.
Die 8. Klasse ist erstmals mit einem sogenannten Berufsfindungskurs ins Schuljahr 2009/2010 gestartet. Zusammen haben wir versucht herauszufinden, welche beruflichen Interessen die einzelnen Schülerinnen haben, welche Stärken und Fähigkeiten. Ein großer Teil der Betreuungszeit wurde aber auch in die Beaufsichtigung und die Hilfestellung der Hausaufgaben investiert.

Die Qualifizierungsoffensive in den 9ten Klassen startete in ihr zweites Jahr. Während es zu Beginn noch ein paar Unstimmigkeiten gegeben hatte, wurden dann im Verlauf des Schuljahres doch die Erfolge sichtbar. Zwischen Lehren und Schülern entstand eine enge Bindung - die vor allem auch im Powerkurs in den Pfingstferien sichtbar wurde. Auch als Ende Juni die Qualifizierungsoffensive offiziell beendet wurde, nahmen viele Schüler/innen unserer freiwilliges Lernangebot noch bis zu den schriftlichen Prüfungen gerne wahr.

Abschließend kann man allen 3 Offenen Ganztagsgruppen nur sagen: Danke für das schöne Schuljahr mit Euch. Wir freuen uns schon auf das nächste und wünschen SCHÖNE FERIEN!!!!!!

Nina Neises VHS

 

Unterrichten in der „Quafi“ =
Qualifizierungsoffensive in den 9ten Klassen

Wer bin ich? –

Ich bin ein Hauptschullehramtsstudent, der bis zu seinem 1. Staatsexamen nach 4 Jahren etwa 70 Tage, d. h. insgesamt 5 Praktika, an einer Hauptschule verbracht hat.

Nun habe ich mich auf ein „Experiment“ eingelassen: Ich begleite über ein ganzes Schuljahr hinweg 42 Schüler der Kunigundenschule Lauf bis zu ihrem Quali. Meine Aufgabe besteht darin bei Hausaufgaben zu helfen, Übungen zu entwerfen und auf die Qualiprüfungen vorzubereiten. Angestellt bin ich bei der VHS, weil meine Tätigkeit im Rahmen der Offenen Ganztagsschule stattfindet. Ich arbeite mit noch drei anderen „Lehrern“ im Wechsel und bin mindestens drei Tage im Einsatz.

Aus meinem Tagebuch:

An meinen ersten „Schultag“ im Oktober 2009 kann ich mich noch gut erinnern:
Zimmer selbstsicher betreten, in die Runde lächeln, Vorsicht – nicht zu kumpelhaft wirken – du bist jetzt hier der Boss! –

Auweia, das ist ja ein ganz anderes Gefühl als bei meinen 5 Praktika vorher. Wenn kein Lehrer mit im Raum sitzt und zur Not mal ein Machtwort spricht, wenn es zu laut wird, schrumpfen meine 70 Tage Praktikumserfahrung so schnell zusammen, als würde ich heute zum ersten Mal vor einer Klasse stehen.
Die Sitzordnung gefällt mir nicht – also gibt es erst mal den Auftrag alle Tische in eine frontale Position zu mir zu bringen. Nach einigem Murren und Diskussionsversuchen der 21 Schüler klappt es dann doch ganz gut. Erst mal einen Sitzplan schreiben lassen und zwar unbedingt von einem Mädchen, die haben bekanntlich eine schöne Schrift! Die Vorstellung meiner Person mache ich auf Englisch. Gleich mal „abchecken“ auf welchem Stand die Schüler sind. Die Blicke und offenen Münder interpretiere ich natürlich gleich falsch als Interesse an meinem Lebenslauf. Wie konnte sich nur hartnäckig das Gerücht halten ich hätte mit 25 Jahren bereits drei Kinder?
Während sich die Schüler, ebenfalls auf Englisch, selbst vorstellen, studiere ich den Sitzplan.
„21 Namen merken, möglichst schon nach den ersten 45 Minuten“, empfiehlt ein Prof. aus der Uni. Den Trick soll er mir mal zeigen... ich verstaue den Sitzplan in meinem Rucksack mit der Bitte an die Klasse, sich in der nächsten Stunde exakt so wieder hin zu setzen.
Hausaufgabe für die Schüler: Namenskärtchen schreiben.

„Hi, ich bin die Eva. Wenn was ist, meine ICQ-Nummer ist...“ Wie? Ein Lehrer nutzt diesen Segen der Technik um mit seinen Schülern auch nach der Schule kommunizieren zu können? Die Begründung ist einfach: „Ja, klar, wenn Schüler noch Fragen zu Hausaufgaben haben, können sie sich melden, oder einfach nur so zum reden.“
Auch wenn ich zu Beginn noch skeptisch war, zeigen sich schon nach kurzer Zeit positive Wirkungen und es werden rege Links für Matheaufgaben, Tipps für Bewerbungsmappen oder lustige YouTube-Videos hin- und hergeschickt. Wohlgemerkt nicht nur zwischen mir und den Schülern. Die Lehrer der beiden 9. Klassen sind ebenso aktiv dabei haben immer ein offenes Ohr für die Ereignisse des Schulalltages.
Ich gebe durch das Chatprogramm ICQ den Schüler auch die Möglichkeit ihren Unterricht aktiv mit zu gestalten:
Vor einer Englischstunde: ein paar Schülern mein geplantes Lied verlinken, das im Unterricht angehört und dann übersetzt werden soll, die Alternativvorschläge der Schüler anhören, meine anfänglichen Ideen in den Papierkorb werfen und die Liederempfehlungen der Schüler nehmen und dann ……………….eine super Englischstunde erleben. Das geschieht oft!
Nicht nur durch E-Mail, ICQ und Handy, sondern auch durch Eltern- und Schülergespräche, Teamsitzungen und Lehrerkonferenzen entsteht ein sehr enger Austausch mit der Koordinatorin der Qualikurse, Frau Neises, der Schulleitung Frau Schindler und Frau Blümel, den Lehrern und den anderen Kollegen in den Qualikursen. So erfahren die beiden Klassenlehrer Frau Eger und Herr Hoffmann schon nach wenigen Stunden, welcher ihrer Schützlinge am Nachmittag einen „schlechten Tag“ hatte. Durch diese gute Kommunikation können wichtige Probleme relativ schnell zu aller Zufriedenheit gelöst werden.

Nach dem Essen gut gestärkt, widmen sich die Schüler und ich den Fächern Deutsch, Mathe, Englisch, PCB, GSE und AWT. Während ich mich in der ersten Hälfte des Schuljahres primär um die Betreuung von Hausaufgaben, Referaten, Bewerbungen und der Vorbereitung auf Schulaufgaben gekümmert habe, geht es ab dem zweiten Halbjahr zur Sache: Nun werden Qualiaufgaben bearbeitet, Stoff wiederholt, Testqualis in Deutsch, PCB und Mathe geschrieben und mit den Schülern zusammen ausgewertet. Selbst die Pfingstferien sind nicht sicher und so rauchen an jedem Tag der 2. Ferienwoche von 8 – 15 Uhr die Köpfe.

Heute war vielleicht einer meiner letzten Unterrichtsstunden, denn ab nächster Woche beginnen die Qualiprüfungen. Was neben Wehmut und hoffnungsvoller Erwartung auf die Ergebnisse bleibt, ist die Gewissheit, dass ich all mein Wissen eingesetzt habe, um die Klassen 9 a und 9 b bestmöglich auf ihren Quali und ihr Leben vorzubereiten. Mein aufrichtiger Dank und Respekt gilt all den Menschen, welche die Kunigundenschule Lauf zu diesem lebendigen Ort machen, an den ich sogar freitags um 8 Uhr gerne gehe – auch wenn mein Dienst eigentlich erst um 13:30 Uhr beginnt.

Ingo Winter