Zwei Phasen sind schwierig (1 und 3), eine ist leicht.
Leider wird für die Prüfung nur die leichte verlangt.
Die Leinenverbindung wird dabei meist vergessen,
und die Suchverfahren werden gar nicht erst gelehrt...
Wer erlebt hat, wie schnell ein kleiner Kopf im Wasser hinter dem nächsten Wellenberg verschwindet, der weiss, was entscheidend ist:
Wenn das nicht funktioniert (weil der Prüfer z.B. eine Q-Wende verlangt), gleichzeitig:
Die "klassischen" Manöver (Q-Wende, Halse) fallen weg, weil man sich damit erstens zuweit vom Opfer entfernt (s. Beobachten), zweitens das Schiff für die Bergung nicht ausreichend lange liegenbleibt, und sie drittens für eine kleine oder geschwächte Crew sowieso nicht durchführbar sind.
Bewährt haben sich:
Nur Beidrehen und Quick-Stop erfüllen die praxisrelevanten Bedingungen (am Mann bleiben, stabile Bergeplattform, Baum als "Kran" in Lee, keine schlagenden Schoten).
Wenn sich das Opfer an der Blitzboje festhalten kann, besteht etwas Hoffnung. Aber das funktioniert nur, wenn das Opfer nicht bewusstlos ist, die Blitzboje in nächster Nähe beim Opfer liegt, wenn die Blitzboje einen Treibanker hat und nicht ohne solchen ganz schnell vom Opfer wegtreibt oder gar mit einer Leine am Schiff festgebunden hinterhergezogen wird...
Trotz schneller Manövereinleitung kann der Mann verloren gehen (der Kopf hat grad mal Fussballgrösse!).
Deshalb muss jeder Skipper mindestens 1 Suchverfahren beherrschen. Leider werden diese in der Ausbildung nicht gelehrt und müssen autodidaktisch gelernt werden. Ich empfehle die Zick-Zack-Suche:
Kapitän Walter beschreibt in seinem Buch wie's geht.
Gesucht wird bis das Opfer gefunden ist oder bis die SAR die Suche Übernommen hat. Selbst nach Tagen können Opfer noch gerettet werden.
mit Abstand das Beste zu MOB:
"Mann-über-Bord"
Grundlegendes, Suchverfahren, Manöver, Bergung, med. Soforthilfe
Kapitän G.F. Walter, Walter Verlag 1999, 19.90 Euro
detaillierte Beschreibung der Manöver:
"Mann-über-Bord, Rettungsmanöver unter Segel und Motor",
Dietrich v. Haesten, Delius Clasing Verlag 1996, 19.90 Euro
Markus Bärlocher
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