Vorwort

Es dürfte in Hersbruck kaum ein Gebäude geben, das von so vielen Bürgern, "Hersbruckern", betreten wurde, wie das "alte Schulhaus". Jeder entsinnt sich - gern? -

Seitdem die Grundschule und dann auch die Sonderschule aus dem Gebäude ausgezogen ist, fiel es schwer, eine sinnvolle Nutzung für die ausgedehnten Räumlichkeiten zu finden. So nimmt es nicht wunder, daß in den letzten Jahren laute und leise Gerüchte über das weitere Schicksal des "nerschen Kasten" im Schwange waren. Vom Abriß war die Rede, von Parkplätzen oder vom Parkhaus gar.

Das erregte Gemüter: "unser" Schulhaus war in Gefahr, ein Rentamt, ein Kastnerhaus. Barocke Stuckdecken, Renaissance-Laibungen um Fenster und Türen, eichene Parkettböden, barocke Portale, Sandsteinmauern von einem knappen Meter Dicke, klassizistische Säulen und kunstvolle Sprengwerke im Dachstuhl sollten den Weg zum Schuttberg nehmen?

Die vorliegende Arbeit will - ohne selbst eine Entscheidung zu fällen - in den augenblicklichen Entscheidungsprozeß versachlichend eingreifen und Hilfe anbieten. Sie will aufklären.

Gleichzeitig will sie aber auch dem Interessierten ein Stück Geschichte unserer Stadt am Beispiel eines Gebäudes vor Augen führen. Sicherlich wäre diese Absicht auch an einer ganzen Reihe noch bestehender Häuser zu verfolgen möglich gewesen, und es bleibt zu hoffen, daß dieser ersten Publikation der Altstadtfreunde Hersbruck weitere folgen mögen.
 

Hersbruck, 25. März 1984

Heinz Bauer, 1.Vorsitzender

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