ALTENSITTENBACH - Die Anfänge des
Schulwesens liegen im Zusammenspiel von Kirche und Bildung. Fie die
musikalische Ausgestaltung des Gottesdienstes waren jahrhundertelang
die Kantoren mit ihren Chorknaben zuständig, wofür es erforderlich war,
dass diese lateinische Texte lesen konnten. ie Anfänge des Schulwesens liegen im Zusammenspiel
von Kirche und Bildung. Für die musikalische Ausgestaltung des Gottesdienstes
waren jahrhundertelang die Kantoren mit ihren Chorknaben zuständig, wofür es
erforderlich war, dass diese lateinische Texte lesen konnten.
So begann die Geschichte der Schule in Altensittenbach, durch die Christopher
Nienemann im Wechsel mit Helmut Süß anhand einer umfangreichen
Bildpräsentation führte. Für Altensittenbach ist 1539 ein Mesnerhaus
nachweisbar und dass der Schullehrer den Mesnerdienst versah, ist ab 1623
So
begann die Geschichte der Schule in Altensittenb, durch die Christopher
Nienemann im Wechsel mit Helmut Süß anhand einer umfangreichen
Bildpräsentation führte. Für Altensittenbach ist 1539 ein Mesnerhaus
nachweisbar und dass der Schullehrer den Mesnerdienst versah, ist ab
1623 urkundlich belegt.
Anhand kolorierter Pläne des alten Schulhauses von 1598, die denen des neuen
Schulgebäudes von 1746 gegenübergestellt wurden, wurde der Wandel vom
Wehrbau zum Schulhaus erläutert. Der nürnbergische Bauinspektor Büttner
hatte im Auftrag der Reichsstadt Nürnberg 1746 ein kleines Barockpalais für die
Bildung entworfen, das noch heute als Schmuckstück neben der stattlichen
Kirche steht. Heute dient es als Gemeindehaus der Kirchengemeinde und noch
immer lernen Kinder dort die Grundlagen des christlichen
Glaubens.Anhand kolorierter Pläne des alten Schulhauses von 1598, die
denen des neuen Schulgebäudes von 1746 gegenübergestellt wurden, wurde
der Wandel vom Wehrbau zum Schulhaus erläuetert. Der nürnbergische
Bauinspektor Büttner hatte im Auftrag der Reichsstadt Nürnberg 1746 ein
kleines Barockpalais für die Bildung entworfen, das noch heute als
Schmuckstück neben der stattlichen Kirche steht. Heute dient es als
Gemeindehaus der Kirchengemeinde und noch immer lernen Kinder dort die
Grundlagen der christlichen Glaubens. Am Beispiel der Kinder des Bauern
und Schneiders, Eberhard Zeltner von Altensittenbach, wurde
dargestellt, welche erstaunlichen Aufstiegschancen bereits Anfang des
18. Jahrhunderts bestanden. Der Sohn Peter Zeltner wurde Bürgen und
Bierbrauer in Hersbrucck, und erwarb dort das Haus Braugasse 12, seine
Schwester Barbara Zeltner heiratete den Nürnberger Futterralmacher Veit
Wagler. ine
Ausnahmekarierre machte Stefan Zeltner (1694-1776). Er wurde Scribent
bei dem Patrizier Johann Christoph Tetzel in Artelshofen, danach
Schreiber im Landpflegamt in Nürnberg. Er heiratet in erster Ehe eine
Nürnber Wirtstochter und in zweiter Ehe die Adelige Ursula Regina von
Hochenau. Im Jahr 1737 erhält er vom Kaiser den erblichen Adelstitel
"Zeltner von Hochenau". Sein Sohn heiratete 1766 Maria Helena Fürer,
die Tochter von Karl Fürer von Haimendorf und heiratete in das
Nürnbergische Patriziat ein. Die Zeltner von Hochenau erwarben
umfangreichen Grundbesitz, aus dem eine eigene Grundherrschaft
entstand.. Sie besaßen auch die Schösser Adlitz bei Erlangen,
Diepoltsdorf und Schübelsberg in Nürnberg und ein großes Stadtpalais am
Unschlittplatz 1 in Nürnberg.
Anhand
des Lebenslaufes des Schulmeisters Peter Öd wurden die sozialen
Verhältnisse im 18.Jhdt verdeutlicht. Öd wuchs als Sohn des
Schneidermeisters Georg Öd in Hersbruck auf dem Michelsberg auf. Er
erlernte ebenfalls den Beruf des Schneiders. bildetet sich aber zum
Lehrer weiter, war dann Schulmeister in Breitenbrunn und bezog 1723 die
Schulstelle in Altensittenbach. Da er seine Magd vor der Heirat
schwängerte, wurde das Paar nicht in der Altensittenbacher Kirche,
sondern in der "Stadt-Knecht-Stube copuliert". Da das Geld für die
wachsende Familie nicht reichte, war er abends als Schneider tätig und
unterrichtete Hersbrucker Bürgerskinder im Rechnen. Öd reichte 1743
beim Landpflegamt in Nürnberg ein Gesuch um Gehaltserhöhung ein, dass
auch von den drei Hersbrucker Pfarrer befürwortet wurde. Er begründete
sein Gesuch damit, dass es an seiner Schule viele arme Bettelkinder
gäbe, "von denen er nichts aufzuben hätte", also kein Schulgeld erhalte.
Vom Schneider zum Lehrer
- Anhand des Gemeindevertrages von 1797 wurde der Grad der
Alphabetisierung aufgezeigt - alle 58 Bauern haben das mit Vor- und
Zuname unterschrieben. Die sprichwörtlichen "drei Kreuze", die
Analphaten zu jener Zeit anstelle einer Unterschrift machten, finden
sich auf diesem Dokument nicht. Jeder Bauer hatte also in der
Dorfschule schreiben gelernt. Ausführlich stellte Süß das Leben des
Lehrers Ulrich Wagner vor, der auch als Schneider gelernt hatte, aber
1804 das Lehrerexamen machte und eine Stelle auf dem Hohenstein bekam.
1809 konnte er schon auf die besser bezahlte Stelle in Altensittenbach
wechseln, wo aber das Einkommen für die große Familie mit sechs Kindern
trotzdem nicht reichte. Im Teuerungsjahr 1816/17 war die Not so groß,
dass sogar eine seiner Schülerin , ein zehnjähriges Mädchen von einem
Mitschüler wegen eines Stücklein Brots umgebracht wurde.Der Hersbrucker
Pfarrer trug diese Geschichte ins Sterbebuch ein.
Zahlreiche
Schulbilder gaben einen Eindruck vom schulischen Leben um 1900 mit den
Lehrern Nestler, Mätthäus und Lehmeyer. Ein Foto des Lehrers Adolf
Loos, der einer der letzten Lehrer und Kantoren war, löste unter vielen
Besuchern einen Wiedererkennungseffekt aus. Mit einem Bild der 1958
errichteten Altensittenbacher Schule endete die Zeitreise durch 500
Jahre Schulgeschichte in Altensittenbach.
Helmut Süß