Ein Blick zurück
HZ, 24. Oktober 2022
Altstadtfreunde Verein geht zum Jubiläum durch die Stadt

HERSBRUCK - Im Rahmen ihres Programms zum 40-jährigen Vereinsjubiläum boten die Altstadtfreunde eine zweite Stadtführung durch Katja Rinck an. Sie führte in das Hirtenmuseum, in dem einige ausgewählte Stationen näher betrachtet wurden. Es begann mit dem neuen barrierefreien Zugang, wobei der ehemals kirchliche Raum in einen schönen Empfangsraum mit Ziegelboden und Gewölbe umgewandelt und auf diese weise dezent renoviert wurde. Der Innenhof, der einst viel kleiner war, wurde in den 30er Jahren durch den Abbruch der alten Scheune, die an die Stadtmauer grenzte, vergrößert, sodass die Dockengalerie gut zur Geltung kommt.
Kanone zur Wache   Der frühere Eingangsbereich war damals nach dem Vorbild des Hersbrucker Bürgerspitals im Stil der Zeit von 1680 geschaffen worden. Hier erinnert die alte Kanone an die Feuerwache, die am Michelsberg eingerichtet worden war. Auch die Spieße und ledernen Löscheimer dienten der Sicherheit der Bürger. Die angrenzende Schmiede zeigt eine Handwerkerwerkstatt, die nicht nur in der Stadt wichtig war, sondern in jedem größeren Bauerndorf der Umgebung.
Besonders die Sammlung über die einstigen Beleuchtungsgeräte, die unter dem Motto „Vom Kienspan bis zur Neonröhre“ steht, gibt Einblick in die Nöte der Zeit, wenn es früh dunkel wurde und man sich mit Kerzen und Rüböllampen behelfen musste, um sich im Haus zurechtzufinden. Auch die Haushaltsgeräte wurden bestaunt, wobei Katja Rinck besonders auf den alten Eisschrank hinwies. Musik der Hirten In der Hirtensammlung erläuterte sie die neue Station „Hirtenrufe“, die neben der reichhaltigen Sammlung von Hirtenmusikinstrumenten in den vergangenen Jahren aufgebaut wurde. Dort kann man die alten Hirtenrufe hören, wie sie bis in die 60er Jahre erklangen, wenn der Hirte zum Austrieb blies. Letzte Station war in der Scheune ein ehemaliges Hersbrucker Geschäft, das die Besucher sofort in die Zeit ihrer Jugend zurückversetzte, in der Supermärkte in Hersbruck noch unbekannt waren. Bei LederSörgel konnten die zahlreichen Hersbrucker und auswärtigen Schuster sich mit den erforderlichen Materialien eindecken. Der Vorsitzende der Hersbrucker Altstadtfreunde, Georg Hutzler, dankte Katja Rinck im Namen der zahlreichen Teilnehmer für die umfassende und gut ausgewählte Führung, die vor allem Einblick in ein altes Hersbrucker Bürgerhaus gab.

Katja Rinck

HELMUT SÜß