HERSBRUCK - Im Rahmen ihres Programms zum 40-jährigen Vereinsjubiläum boten die Altstadtfreunde
eine zweite Stadtführung durch Katja
Rinck an. Sie führte in das Hirtenmuseum, in dem einige ausgewählte Stationen näher betrachtet wurden.
Es begann mit dem neuen barrierefreien Zugang, wobei der ehemals
kirchliche Raum in einen schönen
Empfangsraum mit Ziegelboden und
Gewölbe umgewandelt und auf diese
weise dezent renoviert wurde.
Der Innenhof, der einst viel kleiner war, wurde in den 30er Jahren
durch den Abbruch der alten Scheune, die an die Stadtmauer grenzte,
vergrößert, sodass die Dockengalerie
gut zur Geltung kommt.
Kanone zur Wache
Der frühere Eingangsbereich war
damals nach dem Vorbild des Hersbrucker Bürgerspitals im Stil der Zeit
von 1680 geschaffen worden. Hier
erinnert die alte Kanone an die Feuerwache, die am Michelsberg eingerichtet worden war. Auch die Spieße und
ledernen Löscheimer dienten der
Sicherheit der Bürger.
Die angrenzende Schmiede zeigt
eine Handwerkerwerkstatt, die nicht
nur in der Stadt wichtig war, sondern
in jedem größeren Bauerndorf der
Umgebung.
Besonders die Sammlung über die
einstigen Beleuchtungsgeräte, die
unter dem Motto „Vom Kienspan bis
zur Neonröhre“ steht, gibt Einblick
in die Nöte der Zeit, wenn es früh
dunkel wurde und man sich mit Kerzen und Rüböllampen behelfen musste,
um sich im Haus zurechtzufinden. Auch die Haushaltsgeräte wurden
bestaunt, wobei Katja Rinck
besonders auf den alten Eisschrank
hinwies.
Musik der Hirten
In der Hirtensammlung erläuterte
sie die neue Station „Hirtenrufe“, die
neben der reichhaltigen Sammlung
von Hirtenmusikinstrumenten in
den vergangenen Jahren aufgebaut
wurde. Dort kann man die alten Hirtenrufe hören, wie sie bis in die
60er
Jahre erklangen, wenn der Hirte zum
Austrieb blies.
Letzte Station war in der Scheune
ein ehemaliges Hersbrucker
Geschäft, das die Besucher sofort in
die Zeit ihrer Jugend zurückversetzte, in der Supermärkte in Hersbruck
noch unbekannt waren. Bei LederSörgel konnten die zahlreichen
Hersbrucker und auswärtigen Schuster
sich mit den erforderlichen Materialien eindecken.
Der Vorsitzende der Hersbrucker
Altstadtfreunde, Georg Hutzler, dankte Katja Rinck im Namen der
zahlreichen Teilnehmer für die umfassende
und gut ausgewählte Führung, die
vor allem Einblick in ein altes Hersbrucker Bürgerhaus gab.
HELMUT SÜß