Nachdem Coronabedingt im letzten Jahr keine Jahreshauptversammlung der Hersbrucker Altstadtfreunde durchgeführt werden konnte, so wagte man es heuer, trotz der hohen Inzidenzzahlen.
Vorsitzender Georg Hutzler konnte im Gasthaus zum Plärrer eine erstaunlich große Anzahl von Mitgliedern begrüßen. Er ging nur kurz auf das Geschehen im vergangenen Jahr ein, das wegen der Pandemie nur wenige Veranstaltungen zuließ. So wird der Garten nun von einem Ehepaar betreut, wobei der Verein sich weiterhin im Sommer am Montag Abend dort treffen kann. Wegen der Hecke konnte weiterhin noch nicht alles geklärt werden und auch die Betreuung durch einen Imker soll im kommendem Jahr geklärt werden. Lediglich der Brunnen am Gänsturm wurde wieder an Ostern und Weihnachten vom Kindergarten geschmückt.
Im Dezember konnte der Vorsitzende dann zusammen mit Madlen Gulitsch einen Kalender mit alten Ansichten von Hersbruck herausbringen, der trotz des späten Ausgabedatums noch reißenden Absatz fand, sodass eine zweite Auflage nötig wurde.
Bei den weiteren Veranstaltungen verwies er auf die Homepage, wo unter der Rubrik „Die Altstadtfreunde in der Hersbrucker Zeitung“ bzw. Archiv 2021 alles nachgelesen werden kann;
Also dass eine Hinweistafel an der Steinbank angebracht wurde, dass der Verein im September den Irrhain bei Kraftshof besuchte, dass Ute Scharrer und Barbara Henning am Tag des offenen Denkmals im Turm ihre Werke ausstellten, dass bei einem Ausflug das Schloss Ratibor und das Fabrikmuseum in Roth besichtigt wurden und dass am Kunstfenster am Unteren Markt (ehem.Küchengeräte-List) Bilder von Alt-Hersbruck ausgestellt waren.
Mehrere Vereinsmitglieder trafen sich mit der Vorstandschaft noch einige Male während des Jahres, doch konnte man sich wegen der Pandemie zu keiner weiteren Veranstaltung durchringen.
Dr. Horst Arndt-Henning übernahm dann als zweiter Vorsitzender das Wort und stellte seine Arbeit im Verein vor. Er habe die vorhandenen Bestände sortiert und die Heimatliteratur nach Themen geordnet aufgelistet und auf die Homepage des Vereins gestellt, sodass jeder sofort nachlesen kann, ob ein bestimmtes Buch vorhanden ist. Ein Wermutstropfen fiel in die sonst angenehme Zusammenarbeit, als es um die Verpachtung des Gartens ging, da Horst hier gerne ein Projekt zur gesellschaftlichen und sozialen Integration von Zugewanderten verwirklichen wollte.
Er wolle dem Verein zwar weiterhin treu bleiben, jedoch nicht mehr als 2. Vorsitzender, da er jetzt sich stark im Kulturbahnhof engagiert habe, was sehr viel Zeit beansprucht. Schorsch Hutzler dankte ihm für die mehrjährige Zusammenarbeit unter großem Applaus der Anwesenden.
Anschließend erstattete Schatzmeister Walter Lange den Kassenbericht, bei dem die Mitgliedsbeiträge die wichtigsten Jahreseinnahmen waren. Die Unkosten für den Gänsturm waren die Ausgaben, die am meisten zu Buche schlugen. Die Bücher waren von Franziska Schneider und Katja Torke geprüft und die übersichtliche Kassenführung wurde von beiden Prüfern sehr gelobt.
Nachdem der Kassier und anschließend die ganze Vorstandschaft entlastet wurde, konnte Dietrich Kappler zum Wahlleiter bestimmt werden. Als Beisitzerin wirkte Katja Torke.
Die Wahl wurde rasch durchgezogen. Georg Hutzler wurde zum ersten Vorsitzenden und Madlen Gulitsch zur zweiten Vorsitzenden gewählt. Sie hat in Erlangen Geschichte und Kunstgeschichte studiert und ist jetzt an der Uni Bamberg, wo sie eine Zusatzausbildung in Denkmalpflege durchläuft. Die anderen Ämter wurden wie bisher bestätigt. Zusätzlich in den Beirat wurden Florian Graf und Charly Hartmann gewählt.
Vorsitzender Hutzler dankte dem Wahlleiter und den Gewählten und freute sich schon auf die nächste Vereinsausschuss-Sitzung. Heinz Bauer dankte der gesamten Vorstandschaft, die trotz Corona das Vereinsleben weiter am Laufen gehalten hat und lobte auch den Internetauftritt, den der damalige Schatzmeister Phil Sydenham eingerichtet hat, und der ständig weiter aktualisiert wird, sodass man jederzeit sich informieren kann und auf dem Laufenden ist. Ein besonderes Lob sprach er Dieter Striegler für den sehr detaillierten Bericht über die renovierte Eisenbahnunterführung an der Kellerstraße aus.
Weiterhin wurden das 40 jährige Vereinsjubiläum, die Marktplatzgestaltung, das Hirtendenkmal am Pegnitzufer, das Grab von Theodor Elbinger und die geplanten Veranstaltungen für das kommende Vereinsjahr durchgesprochen. Hier wurden die Wallensteinfestspiele in Altdorf und die Landesausstellung „typisch Franken“ in Ansbach angesprochen. Da sich die Altstadtfreunde für den Erhalt der historischen Bausubstanz einsetzen, so ist es selbstverständlich, dass der Verein sich auch für die Renovierung der Hersbrucker Spitalkirche - eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Hersbrucks - einsetzt und auch seine Mitglieder dazu ermuntert.
Der letzte Punkt war ein historischer Film vom Hersbrucker Land, den Hermann Schmitt den Vereinsmitgliedern vorführte. Im Schwarzweißfilm wurden die Besucher in die Nachkriegszeit entführt, als es noch nicht in allen Orten des damaligen Hersbrucker Landkreises Trinkwasser gab. Der damalige Landrat Michael Roiger verhandelte mit den Dorfbürgermeistern über den Bau und die Zuschüsse. Die Bewohner etlicher Dörfer mussten Wasser zum Trinken aus Zisternen nehmen, in heißen Sommern Wasser aus den Tälern auf die Hochflächen fahren und im Winter die kleinen Dorfweiher vom Eis befreien, damit Wasser für Mensch und Tier geschöpft werden konnte.
So klang der Abend mit den eindrucksvollen historischen Aufnahmen sehr besinnlich aus.
Reichenschwand, 16. 4. 2022
Helmut Süß
Das aktuelle Team am Baumeisterturm