Tief im Thema
Fischereidirektor Piwernetz bei Altstadtfreunden zu Gast
Hersbruck
- Die Pegnitz - ein Fluss, vier geologisch interessante Gebiete. Mit
Fluss wie angrenzender Umwelt, kennt sich Fischereidirektor Dr. Dieter
Piwernetz aus, der zu Gast bei den Hersbrucker Altstadtfreunden war.
Piwernetz ist für den
mittelfränkischen Teil der Pegnitz zuständig, die das Gebiet der
Fichtenohe nördlich von Pegnitz, den Durchbruch durch den Jura von
Neuhaus bis Hohenstadt, Keuper und Sandgebiet mit den Nebenflüssen bis
Röthenbach und die Barbenregion Hammer bis zum Zusammenfluß bei Fürth
durchfließt.
Unter den vorgestellten Büchern über
den Fluss fand das Werk des königlich-bayerischen hydrologischen
Instituts von 1904 über die Wasserkraft der Pegnitz besonderes
Interesse. Damals wurde die Pegnitz als typischer Fluss für Nordbayern
ausgewählt.
Während aus der Pegnitzquelle in
Pegnitz rund 50 Liter Wasser pro Sekunde austreten und damit die
Zausenmühle betrieben wird, bingt die Fichtenohe, die von Norden kommt
und hinter dem Ort Pegnitz in die Pegnitz einfließt, 450 Liter Wasser
pro Sekunde. Hier im Oberlauf betreiben Speckbach und Fichtenohe 14
Mühlen.
Nach einigen Bildern von der weiten
Landschaft mit den bewaldeten Kuppen ging Piwernetz auf die Grube
Leonie bei Auerbach ein, die immer mehr Grundwasser abpumpte, je tiefer
sie vordrang. Weil das Wasser aus dem Doggergestein kam, war es
gelbbraun und hatte viele feintonige Partikel, die nicht sedimentierten.
Das war aber für die Fische der Tod,
denn der Laich brauchte klares Wasser und die fische erstickten, weil
die die Kiemen ihre Tätigkeit als Atmungsorgan nicht durchführen
konnten. Ausführlich schilderte Piwernetz die damaligen Probleme und
Lösungsversuche.
Weiterhin ging er auf die
Versickerung im Karst ein und erläuterte die Begriffe Trockentäler und
Schandquellen. Da durch die vielen unterirdischen Quellen kaltes
Grundwasser in den Oberlauf der Pegnitz gelangte, war sie neben der
Wiesent eines der fischreichsten Gewässer in Nordbayern. Ab 1870 kamen
Fliegenfischer aus gnaz Europa nach Rupprechtstegen, Lungsdorf und
Fischstein, wo neben der Forellenfischerei die Krebsfischerei wegen der
zahlreichen Bestände ausgeübt wurde.
Doch nicht nur der Fischbestand des
Oberlaufs ist völlig unterschiedlich zum Vergleich mit dem Unterlauf,
sondern auch der Bestand und die Art der Wasserpflanzen unterscheiden
sich. Leider konnte Piwernetz wegen der fortgeschrittenen Zeit die
entsprechenden Fotos nicht mehr zeigen, aber er versprach, im Herbst
wiederzukommen.
Helmut Süß