Die Hersbrucker Altstadtfreunde
haben zur Weihnachtsfeier ins Stadtcafe eingeladen. Vorsitzender Georg
Hutzler stellte den neuen PC und die Homepage des Vereins vor, die
bisher von Phil Sydenham betreut wurde. So können alle Artikel, die in
der Hersbrucker Zeitung über die Altstadtfreunde seit 1999 erschienen
sind, im "Archiv" nachgelesen werdem- Der Verein als Besitzer eines
Gartens trat der Streuobstinitiative bei. Und die Probleme mit der
Turmpacht wurden geklärt.
Nach einem fränkischen
Neujahrswunsch von Hans Hörauf stellte Schriftführer Helmut Süß
siebenbürgische Weihnachtsleuchter vor, die Werner Förderreuther
gesammelt hat. Die die Leuchter sehr fragil und zum Teil einen Meter
hoch sind, konnten sie nur im Bild gezeigt werden. Vermutlich war
dieses Brauchtum in vorreformatorischer Zeit auch bei uns üblich, aber
in Siebenbürgen hat es sich bis um 1990 erhalten.
Der Weihnachtsgottesdienst
begann damals bereits früh um sechs Uhr. In den dunklen Kirchen traten
die Knaben mit Leuchtern auf, stellten sich in die vier Ecken und einer
sang "Quem pastores laudavere...". Der gegenüberstehende antwortete mit
"Quibus angeli dixere ...". Dies sollte verdeutlichen, dass aus allen
Himmelsrichtungen die Menschen kommen, um die Ankunft des
Gottessohnenes zu besingen.
Das Foto zeigt deinen Leuchter aus dem Repser Land in Siebenbürgen. Er
befindet sich in der Sammlung Förderreuther Hartmannshof. Foto privat
In Norden noch üblich
In
der Reformationszeit entstand dann der lateinisch-deutsche
Wechselgesang "Quem pastores laudavere". Der Altdorfer Kantor Nikolaus
Herman (um 1480) übertrug das "Nunc angelorum gloria" des 14.
Jahrhunderts in das Kirchenlied "Heut sein die lieben Engelein". 1607
schuf Michael Praerorius daraus das Lied "Den Hirten lobten sehr". In
einigen Kirchen in Norddeutschland hat sich das Quempas Singen bis
heute erhalten.
In Siebenbürgen war es
nun Brauch, diesen Weihnachtleuchter, der aus Holzstäben gebastelt war,
jährlich neu mit Tannengrün und Fähnchen zu schmücken. Das machten die
großen Schüler. Im Repser Land sind so in jedem Dorf andere Leuchter
entstanden und die Tradition wurde von Generation zu Generationen
weitergegeben.
Werner Förderreuther hat
diese Tradition in Text und Bild ein einem umfangreichen, über
200-seitigem Buch zusammengestellt, das heuer erschienen ist. Bei dem
Vortrag im Stadtcafé wurden die verschiedenen Leuchter im Bild
vorgestellt. Zum Abschluß des Abends trug Sibylle Lieder ein lustiges
Gedicht vor.