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Montag, 29. Mai 2017
 
Der große Reformator ganz privat
 
Luther Hörauf

HERSBRUCK - Nach der Uraufführung im Fackelmann-Haus war das Luther-Kabarett von Hans Hörauf ein weiteres Mal zu sehen. Die Altstadtfreunde hatten ihn in den Saal im Erdgeschoss der Scheune des Hirtenmuseums eingeladen, der bis auf den letzten Platz gefühlt war. Hörauf und die "HEB-Musikanten“ boten erneut eine mitreißende Aufführung, die die Zuschauer zum Mitsingen und Mitklatschen animierte. Sie zeichneten "ein neues Lutherbild“ und zwar im fränkischen Dialekt, der ja vermutlich gar nicht so weit von dem von Luther gesprochenen entfernt ist. Inhaltlich stellt sich Hörauf den Alltag des Reformators so vor, dass darin "Herr Käthe“, seine Frau, die Hosen anhatte. Leicht schien er es mit ihr nicht gehabt zu haben, denn sie war für die damalige Zeit schon ziemlich emanzipiert. Aber auch sie hätte im Kloster sicherlich ein sorgenfreieres Leben gehabt als das mit dem "Gottesmann“, der nicht viel Sinn für die alltäglichen Sorgen des Familienlebens hatte. Mit viel Enthusiasmus und Humor und indem er, wie schon Luther, "dem Volk aufs Maul schaute“, stellte Hörauf beide Seiten in mehreren "Szenen einer Ehe“ vor. Dabei flocht er geschickt Lutherlieder aus dem Gesangbuch sowie Volkslieder, Tänze und Hochzeitsmärsche in die Texte ein, die das Publikum begeisterten. Mit dem gemeinsam gesungenen Freiheitslied "Die Gedanken sind frei“ endete der originelle Abend.       Foto: AF





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