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Donnerstag, 29. Dezember 2016
 


Mehr Licht stimmt froh

Wintersonnwendfeier der Altstadtfreunde Hersbruck beim
St. Johannis-Konvent


HERSBRUCK/ESCHENBACH - Es waren nicht gerade viele, die der Einladung des Vorsitzenden der Altstadtfreunde Hersbruck, Georg Hutzler, gefolgt sind, die Wintersonnwende auf dem Gelände des St. Johannis-Konvents in Eschenbach zu feiern.

Die Gewissheit, dass uns von nun an jeder Tag wieder mit ein wenig mehr Licht die Herzen und Seelen erwärmt, ist eigentlich viel mehr Grund zum Feiern, als die Sommersonnenwende, wo das Umgekehrte geschieht. Dass die Wintersonnwendfeiern trotzdem nicht so popular sind, liegt wohl vor allem daran, dass eine nächtliche Feier im Freien unter Umständen schon ein wenig ungemütlich werden kann.

Die Altstadtfreunde, die die abendliche Kälte nicht gescheut hatten, haben ein ideales Plätzchen auf dem Außengelände des Konvents gefunden, um sich im kleinen Kreis zusammenzufinden. Hutzler hatte das Feuer vorbereitet, sodass der Haufen Holz und Reisig beim Eintreffen der Gäste schon lichterloh brannte und wohltuende Wärme verbreitete. Jeder hatte seine Vesper selbst mitgebracht, auch Bier und heißer Tee aus der Thermoskanne standen zur Verfügung.

Neues  Jahresthema

Das neue Jahresthema der Altstadtfreunde für 2017 "Brucken" sowie die Geschichte und die verschiedenen Arten der Nutzung des Gebäudekomplexes des Johannes-Konvents in der Vergangenheit boten reichlich Gesprächsstoff, sodass die Zeit recht schnell verrann.

Ganz überraschend kam sogar die Leiterin des Konvents, Schwester Sarah, vorbei, um zu sehen, ob auch alles zufriedenstellend abliefe. Sie ging geduldig auf verschiedene Fragen der Hersbrucker über die Geschichte und die Arbeit dieser Kommunität evangelisch-lutherischer Frauen ein, die sich zu Gütergemeinschaft, Ehelosigkeit und Gehorsam verpflichten.

So erfuhren auch die, die es noch nicht wussten, dass die beiden im Jahr 1898 und 1907 errichteten Gebäude eine Zeit lang als Zweigstelle des Hersbrucker Krankenhauses und später als Erholungsheim für die Firma Siemens dienten. Im Jahr 1985 übernahmen die Schwestern dieses Anwesen mit ausgedehntem Freigelände, wo sie seither, wie ihr Namenspatron Johannes der Täufer Menschen auf dem Weg zu Christus begleiten. Dazu bieten sie Seminare und spezielle Exerzitienwochen an. Es war, trotz sich ausbreitender Kälte, ein Abend mit ganz besonderer Prägung, der wohl jedem noch lange in Erinnerung bleiben wird.
GERDA MUNZENBERG
 




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