STELLUNGNAHME ZUM SCHICKEDANZ-AREAL "Mauer erlebbar machen" Hersbruck besitzt einen wertvollen und einmaligen Schatz: die historische Altstadt. Der tägliche Umgang damit freilich lässt seine sozioökonomische Bedeutung oft vergessen. Das Bayerische Landesarnt für Denkrnalpflege weist die Stadt darauf hin, "dass auch solche ... Objekte ... die nicht den strengen Schutzbestimmungen des Denkmalschutzes unterliegen, das Bild und das Wesen des Gesamtorganismus der Altstadt entscheidend mit formen und daher mit größter Behutsamkeit behandelt werden müssen." Das Landesamt erwartet solche über den gesetzlichen Denkmalschutz hinausgehenden Konzeptionen von Sanierungsplanungen. Das hat für das aktuell geplante Projekt auf dern ,,Schickedanz-areal“ Bedeutung. Die historische Stadtbefestigung dort ist das "Kastchen" des "Schatzes" und gerade hier hat der "Zahn der Zeit" schon sehr übel gewirtschaftet, als die Stadt Hersbruck die Stadtmauer "auf Abriss" an die Bürger verkaufte. Dieser Schaden kann nicht wieder gutgemacht werden. Aber jetzt hat man die einmalige Chance, durch intelligente und sachgerechte Gestaltung dieses Randgebietes der Altstadt wenigstens ein wenig den Schaden wieder gut und den Verlauf der früheren Befestigung erlebbar zu machen. Zu viel Lebenssaft wurde der Stadt in den letzten Jahrzehnten durch vermeintlich "moderne Sanierungsprojekte" entzogen, die Bewohner bei der Befriedigung täglicher Bedürfnisse aus der Stadt hinausgeführt - weder in die "City" noch in einen "Park". Das viel bedauerte ,,Stadtsterben“ ist nicht nur ein "Zeichen unserer Zeit", sondern auch eine Folge planerischer Fehlentscheidungen ohne ernsthafte öffentliche Partizipation. Das in diesem Sommer so herrlich blühende Areal war eine Zierde für den alten Seelturm, dem einzigen Relikt der alten Stadtbegrenzung. Das Blütenmeer war vielleicht nicht unbedingt die beste städtebauliche Lösung, aber gewiss ein Fingerzeig in die richtige Richtung. Georg Hutzler, Altstadtfreunde Hersbruck |