Unschlitt ln der Straße Hersbrucker Altstadtfreunde erkunden zwei wichtige Straßen ihrer eigenen Heimat
Horst
Piesche (3. v. links) zeigte den Altstadtfreunden bei der Führung unter
anderem die Besonderheiten der Prager Straße.
Foto: privat
HERSBRUCK - Zu einer kurzen Führung durch zwei bedeutende Hersbrucker Straßen trafen sich die Hersbrucker Altstadtfreunde. Horst Piesche ging hier besonders auf das Haus Braugasse 9 ein; in dem Grete Schickedanz nach dem Zweiten Weltkrieg das erste Ladengeschäft der "Quelle" eröffnete, bevor das Geschäft ins Eisenhüttlein umzog. Eine Weltfirma startete hier ihre Karriere. Schräg gegenüber war das Haus Braugasse 6 der nächste Anlaufpunkt. Vor dem Umbau war es seit 1537 das obere oder hintere Brauhaus, nach dem die Straße auch ihren Namen hat. Für die Hersbrucker Bürger war das Bierbrauen ein wichtiger Erwerbszweig, da ja nur Städte, Adelige oder Kloster das Braurecht hatten. Bier war als Getränk unverzichtbar, da das Wasser einst nicht immer trinkbar war. Licht aus Talg Weiter ging es zur Prager Straße, wo Piesche besonders auf die Bauweise der Straße mit den verschiedenen Guckfenstern und den Inschriften im Pflaster einging. Diese Waren wurden auf der wichtigen Ost-West-Verbindung von Böhmen ins Reich transportiert, wobei zum Beispiel so ein unwichtig erscheinendes Gut wie Unschlitt (Rindertalg) damals eine immense Bedeutung hatte - denn es wurde sowohl als Schmiermittel für die Fahrzeuge als auch für die Beleuchtung gebraucht. Ausführlich ging er besonders an die Geschichte des Spitals und die Behausung des Spitalpredigers von 1424 ein, die sich einst in dem Gebäude Prager Straße 17 befand. HELMUT SÜß
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