HZ
Montag, 6. Juni 2016

Auf Goethes Spuren

 
Hersbrucker Altstadtfreunde sahen sich ein
Wochenende Sehenswürdigkeiten in Thüringen

 In der nähe von Arnstadt
Die Hersbrucker Altstadtfreunde in Arnstadt in Thüringen.              Foto: privat

HERSBRUCK - Ein Wochenende lang machten die Hersbrucker Altstadtfreunde einen Ausflug nach Thüringen. Dort begaben sie sich nicht nur in der Universitätsstadt Ilmenau auf die Spuren Goethes, sondern besuchten auch das Bratwurstmuseiun in Holzhausen und andere Sehenswürdigkeiten.

Erste Station des Wochenendausfluges war Ilmenau. Die Universitätsstadt im Thüringer Wald mit ihrer an einem steilen Hang gelegenen Altstadt wurde durch Bergbau sowie die Entwicklung technischer Gläser bekannt. Von der Flüssigkeitsuhr ging es zum Amtshaus, wo die Gruppe schon von Johann Wolfgang von Goethe erwartet wurde, der als Statue auf einer Bank davor saß.

Im Gebäude beeindruckten besonders die beiden original ausgestatteten Räume. die das Leben des Dichterfürsten und sein Wirken als Berginspektor in der Weimarer Enklave zeigen. Nach dem Stadtbrand von 1752 wurde Goethe 1776 nach Ilmenau geschickt, um die Bevölkerung zu beruhigen und Wiederaufbauarbeit zu leisten. Dazu ging er eine umfangreiche Landvermessung an, wie sie in Bayern erst 50 Jahre später erfolgte. Er versuchte, den Bergbau wieder in Gang zu bringen, und zeichnete Pläne und Karten.

Interessante Objekte aus der Stadtgeschichte, der Porzellan- und Glasherstellung und Filme vom Leben in der DDR vervollständigten des Bild des romantischen Städtchens. Vorbei am Ilmenauer Hausberg Kickelhahn ging es nach Holzhausen, am Fuße der Wechsenburg, zum Thüringer Bratwurstmuseurn.

Neben den alten Metzgereigerätschaften waren es viele interessante und witzige Obiekte, Tafeln und Schilder, die die Besucher schmunzeln ließen. Bei nun strahlendem Sonnenschein ging es dann zu den drei Gleichen, den uralten mittelalterlichen Burgruinen bei Wandersleben, der Heimat des Dichters Christian Friedrich Hunold. Neben der Kirche mit ihrem spätgotischen Schnitzaltar war es besonders der romanische Wohnturm von 1250, den der dortige Heimatverein entdeckte und seit der Freilegung pflegt. Zum Abschluss des Tages stand noch die Besichtigung des Rokokoschlosses Molsdorf auf dem Programm, das durch Park und mehrere Säle mit üppigster Wanddekoration überraschte.

Am Sonntag begeisterte Arnstadt, hier hatte Johann Sebastian Bach seine erste Anstellung als Organist, mit seinen Fachwerkhäusern, dem Renaissancerathaus und anderen historischen Bauwerken die Altstadtfreunde. Stark beeindruckte auch die ehemalige Franziskanerklosterkirche, die um 1350 vollendet wurde und momentan restauriert wird.

Am Nachmittag lockte die A800 Jahre alte Liebfrauenkirche, der bedeutendste Kirchenbau Mitteldeutschlands aus der romanisch-gotischen Übergangszeit nach dem Naumburger Dom mit ihrer dreischiffigen Basilika, mit doppeltürmiger Westfront und dem Tumbengrab des Grafen Günther von Schwarzburg. Dessen Schloss, die Ruine Neideck und das Neue Palais waren die Höhepunkte der Besichtigung von Arnstadt. Anschließend ging es über Singen wieder in die Heimat.
HELMUT SÜSS



'nauf