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Freitag, 27. November 2015

Sandstein und Fachwerk

Altstadtfreunde besichtigen ein historisches Bürgerhaus vor den Toren der Stadt




Altstadtfreunde Hersbruck

Ein Teil der Gruppe der Altstadtfreunde in der geräumigen Diele des Hauses in der Nürnberger Straße.       Foto: privat

HERSBRUCK - Die Hersbrucker Altstadtfreunde trafen sich schon sehr zeitig, um vor Einbruch der Dunkelheit noch einiges zu sehen. Ziel War das stattliche Sandsteinhaus in der Nürnberger Straße Nummer 16.

Durch die mächtige doppelflügelige Haustür aus Eichenholz, die schön geschnitzt ist, gelangte die Gruppe in die große Durchfahrt und dann durch eine ähnliche Tür in den Innenhof. Hier wurde sie von der Familie Wechsung empfangen, die seit 2013 in einer der sieben Eigentumswohnungen lebt.

Der 20 Meter tiefe Hof wird auf der Westseite von der ehemaligen Scheune abgegrenzt, die zu einer großzügigen Wohnung ausgebaut wurde. Dahinter grenzt der 25 Meter tiefe Garten an, der bis zum Bahngelände reicht. Bei flammendem Abendhimmel zeigte die Hausherrin, was sie hier alles schon gerodet und angelegt hat.

Noch zeigten sich einige Blüten im großen, eingesäumten Blumenbeet, neben dem mit Efeu bewachsenen alten Apfelbaum stehen das Gartenhaus mit Terrasse und dahinter am Bahndamm die vielen Büsche und Bäume, die das Reich der Vögel sind.

Über den mit Kalksteinen gepflasterten Hof mit Blick zur Altane, die die mächtige Rückseite des Hauses einnimmt, ging es hinauf in den ersten Stock in die große, nahezu quadratische Wohnung. Die Altane War einst ein Balkon, der mit Fenstern. verkleidet und somit Wetterfest gemacht Wurde, um den Abort zu erreichen, was einst schon ein großer Fortschritt war. Damals mussten die meisten Menschen noch über den Hof zu ihrem Aborthäuschen.

1833 hatte der Wagnermeister Lorenz Raum das Gebäude errichten lassen. Die Außenwände sind aus heimischem Sandstein, die Innenwände aus Fachwerk. Nahezu ein Jahrhundert lang Wohnte die Familie Baum in diesem stattlichen Gebäude, bevor es an die Familie von Gottlieb Held ging. Dann lebte hier die Familie Kohl, bevor es verkauft und zu Eigentumswohnungen umgestaltet wurde.

Natürlich wird der Abort heute nicht mehr benutzt, sondern ein modernes Bad und WC sind eingebaut. Die hohen Räume gruppieren sich um die große Diele, die der Mittelpunkt der Wohnung ist. Während die Frauen sich die Besonderheiten der Kirche erklären ließen, folgten die Männer dem Hausherren, der von den Problemen und Möglichkeiten erzählte, die bei der Renovierung auftauchten.

Das Eichenparkett ist der ganze Stolz des Hausherrn. Die Schellschutzfenster halten den Lärm der vorbeiführenden Straße ab und die Heizung, die historische Einrichtung, die alten Füllungstüren und die zahlreichen Bilder machen die Wohnung richtig gemütlich, so dass sich die Gruppe kaum trennen konnte. Vorsitzender Georg Hutzler dankte der Familie Wechsung für die tolle Führung und lud noch in die nahe Pizzeria, zum Ausklang ein. 

 

 

 

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