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Freitag, 6. November 2015

Malerische Orte

Weinfahrt der Altstadtfreunde nach Neueses am Berg

Neuses am Berg

Die Orte an der fränkischen Mainschleife besuchten die Hersbrucker Altstadtfreunde. Foto: privat

 

NORDHEIM - Der diesjahrige herbstliche Ausflug der Altstadtfreunde Hersbruck führte nach Neuses am Berg, Escherndorf und Nordheim an der Mainschleife.
  


In Neuses am Berg - nicht zu verwechseln mit Neuses am Sand - hatte die Gruppe zunächst Gelegenheit, durch das kleine Weindorf zu schlendern, dessen erste urkundliche Erwähnung 1262 als "Nuwesetze“ nachgewiesen werden kann, das aber wahrscheinlich schon seit etwa 700 als fränkische Ansiedlung bestand. Das Dorf beeindruckte durch den gut erhaltenen Ortskern mit alten Häusern und Innenhöfen sowie einen alten, unter einem Privathaus gelegenen, sehr großen Weinkeller mit den Resten einer ehemaligen Weinpresse.


Obwohl Neuses nur wenig mehr als 400 Einwohner hat, gibt es dort neben einem im Jahr 1574 errichteten Rathaus mit Renaissance-Fachwerk zwei Kirchen: die evangelische Nicolaikirche und die katholische Nikolauskirche. Das hat seinen Grund darin, dass nach der Reformation im 16. Jahrhundert und der darauf folgenden Gegenreformation zwei Dorfherrschaften das Sagen hatten, nämlich die der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach auf evangelischer und die der Würzburger Fürstbischöfe auf katholischer Seite.

Das ergab eine Zweiteilung der ortsansässigen Bevölkerung, so dass ab 1650 die Nicolai-Kirche als Simultankirche genutzt Wurde. Nachdem es dadurch aber immer wieder zu Streitigkeiten und gegenseitige Behinderungen kam, Wurde nach einem Vergleichsverfahren des Reichskammergerichts Wetzlar im Jahr 1784 ein neues Gotteshaus für die katholische Bevölkerung errichtet, das auf den Namen „Nikolauskirche“ geweiht wurde. . 

Die katholische Kirche blieb den Altstadtfreunden allerdings verschlossen, aber die evangelische Nicolai-Kirche mit ihrem alten Taufstein, der mit den Wappen der verschiedenen Gutsherrschaften versehen ist, konnte die Gruppe auch von innen besichtigen. Wobei die Kanzel mit den vier Evangelisten und ihren Symbolen sowie die sehr schöne alte Orgel, die Wunderbar über den Altar eingefügt ist, wirklich sehenswerte Objekte darstellen. Auch die gute Klangqualität der Orgel führte der Organist mit dem Choral „Großer Gott, wir loben Dich .... .“ vor. Das lud viele dazu ein, spontan mitzusingen.

Nach der Mittagspause in einer Hackerstube war eine Wanderung von der Hochfläche ab durch die Weinberge nach Escherndorf angesagt, die schöne Ausblicke auf die Mainschleife sowie auf die Vogelsburg, Münsterschwarzach, Maria im Weinberg und Volkach gewährte. Anschließend setzte die Gruppe auf der Mainfähre nach Nordheirn über.

Neben einem gut erhaltenen alten Ortskern mit vielen malerischen Innenhöfen hat Nordheim auf dem nahe gelegenen Katzenkopf auch eine wunderbare Aussichtsplattform mit vier Schautafeln zu bieten. Die Weiten Ausblicke in alle vier Himmelsrichtungen führten den Altstadtfreunden vor Augen, wie hinreißend schön der Herbst mit der traumhaften Färbung der Rebstöcke im leichten Abendsommer sein kann. Eine Einkehr in verschiedene Heckenwirtschaften, auf die sich die Gruppe verteilen müsste, beschloss diesen erlebnisreichen und eindrucksvollen Ausflug an die Weinorte der fränkischen Mainschleife.

GERDA MUNZENBERG






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