Ein KIeinod am Wegesrand Die Altstadtfreunde Hersbruck besuchten das Anwesen ,,Brennerhaus“ in
Altensittenbach ![]() Das
Brennerhaus in
Altensittenbach.
Foto: privat
ALTENSITTENBACH - Wenn man in Altensittenbach vom
Kirchenweg aus den Fußweg hinter dem Friedhof entlanggeht, sieht man sich plötzlich,
wo der Weg sich weitet, auf der linken Seite einem wunderbaren Anwesen gegenüber,
das wie aus einer längst vergangenen Zeit aufzutauchen scheint. Es ist das
Brennerhaus , so genannt, Weil seit Jahrhunderten bis auf den heutigen Tag ein
Brenn- recht auf dem Haus eingetragen ist. Dort haben sich die Altstadtfreunde
Hersbruck eingefunden, um sich von Besitzer Siegfried Wolfshöfer in die
Geschichte dieses einzigartigen Ensembles einführen zu lassen. Das heutige Haus hat einige
Vorgänger gehabt Von Siegfried Wolfshöfer erfuhren die erstaunten Besucher, dass
schon im Jahr 997, vielleicht sogar noch viel früher, an dieser Stelle ein Holzhaus
stand, die Ursprünge des Anwesens also erheblich weiter zurück reichen als die
Grundsteinlegung der benachbarten St. Thomaskirche. Während des zweiten
Markgrafenkrieges unter Albrecht Alcibiades 1552 wurde das Haus in Schutt und
Asche gelegt, aber schon bald danach wieder aufgebaut. Wahrscheinlich ist schon damals
in dem Anwesen eine Branntwein-Brennerei eingerichtet worden. Nochmals über 300
Jahre später, also im Jahr 1886, ist es dann mit den aus der Ruine Reicheneck
stammenden Abbruch-Steinen und den damals ortsüblichen Sandsteinen neu
errichtet Worden und trug fortan die Anschrift "Am Bieberhaus 6“, damals
noch mit ,,ie“ geschrieben. Es soll von Andreas Falk neben der
Branntwein-Brennerei auch als Bauernhof mit Schweinestall und Langhaus, das als
Scheune diente, genutzt Worden sein. 1976 erwarb Siegfried Wolfshöfer
das Anwesen. 2007 sanierte er es liebevoll, mit großer Ausdauer und vermutlich
hohen Kosten von Grund auf stilgerecht. Dadurch hat er dem Anwesen das heutige
Aussehen mit Backofen und Ziehbrunnen verliehen. Auch eine Tafel mit den das
Haus betreffenden Jahreszahlen neben der Eingangstür, sowie das Familienwappen
der Familie Wolfshöfer -- stilisierte Flammen - hat er auf einem Stein in der
Wiese anbringen lassen. Der Innenausbau, mit Ausnahme
der wunderbaren Holzdecken, ist aber zum Stillstand gekommen und das Haus steht
deshalb immer noch leer. Georg Hutzler, der Vorsitzende der Altstadtfreunde,
bedankte sich im Namen der Gruppe bei Siegfried Wolfshöfer dafür, dass er sie
mit der wechselvollen Geschichte dieses Anwesens vertraut gemacht und sogar die
Haustür aufgeschlossen hat. GERDA MÜNZENBERG |