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Mittwoch, 14. Oktober 2015

Ein KIeinod am Wegesrand

Die Altstadtfreunde Hersbruck besuchten das Anwesen ,,Brennerhaus“ in Altensittenbach

Das Brennerhaus in Altensittenbach
Das Brennerhaus in Altensittenbach.                                                                                    Foto: privat


ALTENSITTENBACH - Wenn man in Altensittenbach vom Kirchenweg aus den Fußweg hinter dem Friedhof entlanggeht, sieht man sich plötzlich, wo der Weg sich weitet, auf der linken Seite einem wunderbaren Anwesen gegenüber, das wie aus einer längst vergangenen Zeit aufzutauchen scheint. Es ist das Brennerhaus , so genannt, Weil seit Jahrhunderten bis auf den heutigen Tag ein Brenn- recht auf dem Haus eingetragen ist.

Dort haben sich die Altstadtfreunde Hersbruck eingefunden, um sich von Besitzer Siegfried Wolfshöfer in die Geschichte dieses einzigartigen Ensembles einführen zu lassen.

Das heutige Haus hat einige Vorgänger gehabt Von Siegfried Wolfshöfer erfuhren die erstaunten Besucher, dass schon im Jahr 997, vielleicht sogar noch viel früher, an dieser Stelle ein Holzhaus stand, die Ursprünge des Anwesens also erheblich weiter zurück reichen als die Grundsteinlegung der benachbarten St. Thomaskirche. Während des zweiten Markgrafenkrieges unter Albrecht Alcibiades 1552 wurde das Haus in Schutt und Asche gelegt, aber schon bald danach wieder aufgebaut.

Wahrscheinlich ist schon damals in dem Anwesen eine Branntwein-Brennerei eingerichtet worden. Nochmals über 300 Jahre später, also im Jahr 1886, ist es dann mit den aus der Ruine Reicheneck stammenden Abbruch-Steinen und den damals ortsüblichen Sandsteinen neu errichtet Worden und trug fortan die Anschrift "Am Bieberhaus 6“, damals noch mit ,,ie“ geschrieben. Es soll von Andreas Falk neben der Branntwein-Brennerei auch als Bauernhof mit Schweinestall und Langhaus, das als Scheune diente, genutzt Worden sein.

1976 erwarb Siegfried Wolfshöfer das Anwesen. 2007 sanierte er es liebevoll, mit großer Ausdauer und vermutlich hohen Kosten von Grund auf stilgerecht. Dadurch hat er dem Anwesen das heutige Aussehen mit Backofen und Ziehbrunnen verliehen. Auch eine Tafel mit den das Haus betreffenden Jahreszahlen neben der Eingangstür, sowie das Familienwappen der Familie Wolfshöfer -- stilisierte Flammen - hat er auf einem Stein in der Wiese anbringen lassen.

Der Innenausbau, mit Ausnahme der wunderbaren Holzdecken, ist aber zum Stillstand gekommen und das Haus steht deshalb immer noch leer. Georg Hutzler, der Vorsitzende der Altstadtfreunde, bedankte sich im Namen der Gruppe bei Siegfried Wolfshöfer dafür, dass er sie mit der wechselvollen Geschichte dieses Anwesens vertraut gemacht und sogar die Haustür aufgeschlossen hat.

GERDA MÜNZENBERG


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