HZ
Donnerstag, 10. September 2015

Auf der Spur der Bahn

Altstadtfreunde verfolgten Gleise, die zum Doggerwerk führten

Auf der Spur

Die Gruppe im Garten des Tucherschen Herrensitzes.                Foto Richard Kraut

 
HERSBRUCK - Die Hersbrucker Altstadtfreunde Waren auf der Spur der Kleinspurbahn. Die Bahn durchquerte auch den Garten des Fuchsenschlösschens.

Mitten in den Ferien kam eine kleine Gruppe interessierter Mitglieder nach Happurg, um die Spur der Schmalspurbahn zu verfolgen, die 1944 für das Doggerwerk in Happurg errichtet wurde. Diese Feldbahn diente zum Materialtransport für Bauwaren und verlief von der Eichenhainstraße in Hersbruck über die Leutenbachstraße und die Bauerngasse und dann  neben der alten Happurger  Straße südlich am Ort vorbei bis zum damaligen Bauhof, der östlich von Happurg lag.

Die Bahn wurde in wenigen Wochen mit Hilfe von Häftlingen errichtet. Vorsitzender Georg Hutzler hatte im vorab schon einige Zeitzeugen befragt und konnte nun detailliert Auskunft geben. Weiterhin war Willy Seitz aus Happurg auch erschienen, der genaue Ergänzungen und Geschichten lieferte, da er sich schon seit Jahren mit dem Doggerwerk beschäftigte.  Nach der ersten Information begab sich die Gruppe vom Kuhbrunnen in den Obstgarten vom „Dickenbauern“, wo der Verlauf genau festliegt. Die Bahn überquerte dann den Kirchenweg  nach Ellenbach. Weiter östlich verlief sie dann durch einen Hohlweg, an  dem sich Erdkeller befinden.  Dort sollen die Häftlinge von den Bewohnern bei ihrer schweren Arbeit versorgt worden sein, auch wenn dies verboten war.  Sie waren die „Vorausabteilung“, und man ließ ihnen nur wenige Wochen Zeit.  Die Bahn führte ein Stück die Kainsbacher Straße entlang, durch die sogenannte „Türkei“ und durchquerte dann den Garten des Fuchsenschlösschens, des ehemaligen Tucherschen Landsitzes. Hinter der großen Kalksteinscheune  war, damals auch eine Feldküche zur Versorgung aufgebaut worden. Der Tuchersche Herrensitz  ist datiert von 1712 und durch breite Putzbänder gegliedert. Er wurde bereits im 18. Jahrhundert von einer Kalksteinmauer eingefriedet.  Diese wurde für einen  Durchlass aufgebrochen. Dank des Entgegenkommens der Familie Dorner, die dieses Anwesen zu einem Schmuckstück verwandelt hat, konnte die Gruppe den genauen Verlauf gut erkennen. Nach einer weiteren Station führte der Rundgang noch an der unteren Mühle vorbei, in deren Nebengebäude die Häftlinge anfangs untergebracht wurden. Die Schmalspurbahn die 900 mm breit war, zog die Loren; ob es allerdings eine Dampflok oder eine Diesellok war, konnte nicht geklärt werden.
 



'nauf