Auf Erkundungstour in der eigenen Heimat
Foto H. Süß
HERSBRUCK
- Zu einer Führung
durch die südliche Altstadt hatten die
Hersbrucker Altstadtfreunde Mitglieder und interessierte Bürger
eingeladen. Stadtführer Horst Piesche erläuterte das Hersbrucker
Schloss, in
dem einst das Pflegamt, dann das
Landgericht, das Bezirksamt, das
Landratsamt und heute das Amtsgericht untergebracht wurden. Er ging
auf die Entstehungsgeschichize der alten Kemenate ein, die 15I7 zu
einem
stattlichen Pflegschloss erweitert
wurde, das wie das Veldener Schloss aussah. 1619 wurde dann diese
Anlage durch Anfügen von Seitenflügeln
und zwei achteckigen Türmen zu der
stattlichen Anlage erweitert, die sich
in einem Zwinger befindet und einst
der Angelpunkt der Stadtbefestigung
war. Durch das Entgegenkommen von
Amtsgerichtsdirektor Bartsch konnten auch die dicken Wände und die
großartigen Stuckdecken im Inneren
besichtigt werden, die um 1620 von
Hans und Heinrich Kuhn in den Repräsentationsräumen angebrachf
wurden. Hier beeindrucken die
schweren Stuckrahmen mit den Masken, Armaturen, Fruchtgehängen und
Kriegstrophäen aus der Zeit der
Spätrenaissance. Anschließend begab
sich die Gruppe zur Stadtkirche, wo
Katja Rinck die Führung übernahm (Foto). Sie ging auf die
Entstehungsgeschichte der Kirche ein und erläuterte die Baugeschichte.
Der Chor
entstand bereits im I4. Jahrhundert,
während das Kirchenschiff 1737 abgebrochen wurde, da es zu klein und
zu finster war. 1738 wurde ein breiteres Schiff im Barockstil zwischen
Turm und Chor errichtet, das durch
den Einbau von Emporen auch genügend Platz für die Bevölkerung bot.
Im kühlen Inneren der Kirche ging Sie
besonders auf den Kirchenväteraltar
ein, dessen mächtiger Schrein mit vier
beweglichen Flügeln und fünf großen
Schnitzfiguren zu den bedeutendsten
spätgotischen Schreinaltären in Franken gehört. Nachdem Vorsitzender
Georg Hutzler den beiden Referenten gedankt hatte, traf man sich noch
bei herrlichem Sommerwetter im
Biergarten.
HELMUT SÜß
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